Grolar (German Edition)
mit dem Radlader vor dem Rüttler parkten.
Marten rief Jon und Andy zu, »Na, ihr Zwei habt ja richtig Spaß bei der Arbeit, eh.«
»Wir sind eben ein lustiges Team«, antwortete ihm Andy, als er von der obersten Sprosse der Leiter vom Radlader sprang.
Jon legte seinen Helm auf den Sitz, setzte sich seine Baseballmütze auf und folgte ihm, »Es gibt ja gerade auch viel zu lachen.«
Er hörte Cliff, dessen helle Stimme vom Essenszelt bis zu ihnen herüberschallte.
Marten musste seinen Blick gefolgt sein, »Die Mädels bereiten heute Mittagessen vor. Damit wir hier nicht an Skorbut verenden, meinte deine Liebe.«
Er guckte Jon an, und er nickte, »Sie kocht gut.«
»Besser als du Kaffee sicherlich.«
Ray überquerte den Platz. Seiner Richtung nach zu urteilen, hatte der Boss Dick einen Besuch abgestattet. Cliff lief ihm vor die Füße, so konzentriert folgte er dem gelben Ball, den er vor sich her schoss, den Kopf gesenkt, nur Augen für den Ball.
Ray wich ihm aus und fragte seine Mannschaft, »Hat heute irgendjemand irgendwo schon mal Dick gesehen?«
Kopfschütteln.
»Das kann doch nicht sein, verdammt noch mal.«
Ray hatte die Nase voll.
»Pennt der nicht in seinem Wagen?«, fragte Marten.
»Nein, eben nicht«, er blieb vor ihnen stehen.
»Vielleicht ist der jagen gegangen«, sagte Andy, »der Bär gestern hat ihm Appetit auf mehr gemacht.«
»Ohne Gewehr?«
»Häh?«
»Das liegt in seiner Scheißkarre.«
Die Männer schauten einander an.
»Essen fertig!«, rief Kelly vom Zelt.
Langsam marschierten sie los, in kleinen Schritten.
»Vielleicht hast du ihn verpasst«, sagte Jon.
»Wo soll er denn sein? Außer auf dem Lokus?«
Darauf hatte Jon auch keine Antwort. Bereits aus einiger Entfernung roch er das sicherlich in erster Linie von Tara zubereitete Essen. Es roch wie zuhause, mit einer Prise frischen Luft. Wie das sein konnte, wusste er nicht, sie hatte bestimmt keine Gewürze mitgebracht und einfach mit dem gekocht, was sie im Kühlschrank und im Vorratsschrank gefunden hatte.
Ray fragte sie und Kelly, »Habt ihr Dick heute irgendwo gesehen?«
»Nein«, sagten die beiden synchroner, als es Tara sicherlich lieb war. Sie schien ganz in ihrer Aufgabe aufzugehen, hob Topfdeckel an, rührte um, probierte hier und da.
Kelly deckte den Tisch, so kompliziert wie möglich, weit nach vorne gebeugt, anstatt um den Tisch herumzugehen, damit sie ihre Rundungen zeigen konnte.
Andy knipste Jon mit dem Auge zu.
»Scheiße, das gefällt mir nicht«, sagte Ray.
»Jetzt essen wir erst mal«, sagte Tara.
Marten rieb sich die Hände, »Was gibt es denn?«
Er erwartete offenbar ein Mittagessen, das weitaus besser schmeckte als das der letzten Wochen, und darauf konnte er sich verlassen. Zugegeben, das war nach ihren wechselnden Männergerichten nicht sonderlich schwierig, aber Tara war einfach eine exzellente Köchin.
So bescheiden wie möglich sagte sie, »Kartoffeln, Möhren in Sahnesauce, und den Schinken habe ich in dicke Scheiben geschnitten und angebraten.«
Neben Grillen war das hier draußen fünf Sterne wert.
Die Männer nahmen sich jeder einen Teller und formten eine Schlange vor der Köchin. Jon stellte sich hinten an, als wären die anderen ihre Gäste und dürften zuerst kosten.
Tara rief, »Cliff, Essen!«
Jon schaute sich um, zu sehen war er nicht, »Cliff, komm her, Essen!«
Ray stupste ihn an, »Vielleicht ist Lucky bei ihm, mal sehen, ob das hilft.«
Er stieß einen Pfiff durch die zusammengepressten Lippen aus, der in Jons Ohren schmerzte.
»Au, Mann«, sagte Andy, der direkt vor Ray stand, »sag das nächste Mal Bescheid!«, er rieb sich das Ohr mit dem Mittelfinger, »Boah, ey.«
Lucky schoss um die Ecke zu seinem Herrchen, er wedelte freundlich erregt mit dem Schwanz.
Jon und Tara horchten und riefen abwechselnd. Sie wurden schon unruhig, da hörten sie endlich ein leises, »Ja.«
Erleichtert trafen sich ihre Blicke. Sofort widmete sich Tara wieder dem Essen. Mit einer Kelle hob sie Kartoffeln aus dem großen silbernen Topf und schöpfte sie auf Andys Teller.
Langsam bog Cliff um die Ecke, er hielt etwas vor sich in der Hand wie ein rohes Ei.
»Hey, mein Kleiner!«
»Daddy«, sagte er
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