Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
Theorie, warum wir so blind in die Falle von Sluis Van getappt sind?«
Leia verzog das Gesicht. »Einige sagen, daß es an Ackbars Verrat lag.«
»Ah«, murmelte Luke. Das also war das Ziel von Fey’lyas Plan. »Ich kenne die Einzelheiten noch nicht.«
»Bis jetzt hat Fey’lya die Sabacckarten noch nicht aufgedeckt«, knurrte Han. »Er behauptet, daß er versucht, fair zu sein; ich denke, daß er nur versucht, nicht alle Stabilisatoren auf einmal auszuschalten.«
Luke sah ihn forschend an. Da war noch etwas anderes im Gesicht und der Aura seines Freundes festzustellen... »Und vielleicht noch etwas anderes?« drängte er.
Han und Leia wechselten einen Blick. »Vielleicht«, sagte Han. »Du hast erlebt, wie schnell Fey’lya nach dem Sluis-Van-Angriff auf Ackbar losgegangen ist. Entweder ist er einer der größten Opportunisten aller Zeiten ...«
»Was er ist, wie wir alle längst wissen«, warf Leia ein.
»... oder er wußte im voraus, was passieren würde«, schloß Han grimmig.
Luke sah Leia an. Bemerkte die Anspannung in ihrem Gesicht und ihrer Aura... »Dir ist klar, was du damit sagst«, erwiderte er leise. »Du beschuldigst ein Mitglied des Rates, ein imperialer Agent zu sein.«
Leias Aura schien zusammenzuzucken. Hans flackerte nicht einmal. »Ja, ich weiß«, sagte Han. »Ist das nicht der Vorwurf, den er gegen Ackbar erhebt?«
»Das Problem ist die Wahl des richtigen Zeitpunktes«, sagte Leia in einem Tonfall erzwungener Geduld. »Wie ich dir bereits zu erklären versucht habe, wenn wir Fey’lya jetzt beschuldigen, wird es so aussehen, als würden wir den Druck von Ackbar nehmen wollen, indem wir Fey’lyas Vorwürfe gegen ihn selbst richten. Selbst wenn es stimmt – und ich glaube nicht daran –, würde es immer noch wie ein billiger und kein besonders kluger Trick aussehen.«
»Vielleicht war er deshalb so schnell mit den Vorwürfen gegen Ackbar bei der Hand«, konterte Han. »Damit wir sie nicht gegen ihn richten können. Hast du schon daran gedacht?«
»Ja, das habe ich«, sagte Leia. »Unglücklicherweise ändert es nichts an der Situation. Solange wir nicht Ackbars Unschuld bewiesen haben, können wir keine Vorwürfe gegen Fey’lya erheben.«
Han schnaubte. »Komm schon, Leia. Politische Finessen haben zur richtigen Zeit bestimmt ihren Sinn, aber wir reden hier über das Überleben der Neuen Republik.«
»Das an dieser Sache scheitern könnte, ohne daß überhaupt ein Schuß abgegeben wird«, gab Leia hitzig zurück. »Mach die Augen auf, Han – unsere Sache wird immer noch nur von Hoffnung und Klebeband zusammengehalten. Wirf mit ein paar wilden Anschuldigungen um dich, und die Hälfte der Rassen in der alten Rebellenallianz wird sich möglicherweise zurückziehen und ihre eigenen Wege gehen.«
Luke räusperte sich. »Darf ich etwas sagen...?«
Sie starrten ihn an, und die Spannung im Raum wich ein wenig. »Sicher, Kleiner, was gibt's denn?« fragte Han.
»Ich denke, wir alle sind uns einig darüber, daß Fey’lya irgend etwas vor hat, ganz gleich, was er nun plant oder wer ihn bezahlt«, sagte Luke. »Vielleicht würde es uns helfen, herauszufinden, was dieses Etwas ist. Leia, was wissen wir über Fey’lya?«
Sie zuckte die Schultern. »Er ist offensichtlich ein Bothan, auch wenn er nicht auf Bothawui, sondern auf der bothanischen Kolonie Kothlis aufgewachsen ist. Er stieß kurz nach der Schlacht um Yavin zusammen mit einer recht großen Gruppe seiner Bothan zur Rebellenallianz. Seine Leute arbeiteten hauptsächlich in der Logistik und der Aufklärung, obwohl sie auch gelegentlich aktiv an Kämpfen teilnahmen. Er hat sich in einer Reihe verschiedener interstellarer Geschäfte betätigt, ehe er zur Allianz stieß – Reederei, Handel, etwas Bergbau und diverse andere Unternehmen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß er einige davon fortgeführt hat, obwohl ich nicht weiß, welche.«
»Gibt es Unterlagen darüber?« fragte Luke.
Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe seine Akten fünfmal durchforstet und alle anderen Unterlagen überprüft, die ich über ihn finden konnte. Nichts.«
»Genau da werden wir mit unseren Nachforschungen beginnen«, entschied Han. »Geheime Geschäfte liefern immer jede Menge Schutz.«
Leia warf ihm einen geduldigen Blick zu. »Es ist eine große Galaxis, Han. Wir wissen nicht einmal, wo wir mit der Suche anfangen sollen.«
»Ich denke, das finden wir heraus«, versicherte ihr Han. »Du sagtest, daß die Bothan nach Yavin in Kämpfe verstrickt
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