Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
Displays, unter der großen Zahl 20.000, befand sich Karrdes Gesicht. »Wir sind wahrscheinlich alle auf der Karte«, fuhr sie fort. »Oder zumindest alle, die Großadmiral Thrawn kennt.«
»Ich bin jetzt also Zwanzigtausend wert«, murmelte Karrde, während er hastig durch die Karte blätterte. »Ich fühle mich geschmeichelt.«
»Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben?« fragte Mara.
Er sah sie an. »Was möchten Sie denn gerne hören?« konterte er sanft. »Daß Sie recht hatten, was das Interesse des Imperiums an uns betrifft, und ich mich geirrt habe?«
»Ich bin an Schuldzuweisungen nicht interessiert«, erwiderte sie steif. »Ich will nur wissen, was wir jetzt unternehmen werden.«
Karrde betrachtete wieder den Datenblock, und in seinem Gesicht zuckte ein Muskel. »Wir tun das einzig Vernünftige«, erklärte er. »Und das heißt, wir verschwinden. Dankin, gehen Sie ans gesicherte Komm und sagen Sie Lachton, daß er die Tarnung wieder beseitigen soll. Dann alarmieren Sie Chin und sein Team; sie sollen herkommen und das Zeug wieder in die Depots schaffen. Sie können bleiben und mir und Mara hier helfen. Wenn es irgendwie geht, will ich Rishi um Mitternacht verlassen haben.«
»Verstanden«, nickte Dankin, der bereits den Chiffrierkode in das Kommpult eingab.
Karrde gab Mara die Datenkarte zurück. »Wir machen uns besser an die Arbeit.«
Sie ergriff seinen Arm. »Und was passiert, wenn wir keine Rückzugsbasen mehr haben?«
Er hielt ihrem Blick stand. »Unter Zwang geben wir die Dreadnaughts nicht ab. Nicht an Thrawn – an niemand.«
»Vielleicht werden wir es tun müssen«, meinte sie.
Seine Augen wurden hart. »Vielleicht werden wir uns dazu entschließen«, korrigierte er sie. »Wir werden es niemals tun müssen. Ist das klar?«
Mara verzog das Gesicht. »Ja.«
»Gut.« Karrde warf einen Blick über die Schulter zu Dankin, der hastig in das Komm sprach. »Wir haben eine Menge zu tun. Machen wir uns an die Arbeit.«
Mara wäre jede Wette eingegangen, daß sie ihre Ausrüstung nicht in weniger als vierundzwanzig Stunden demontieren konnten. Zu ihrer gelinden Überraschung hatten die Crews eine knappe Stunde vor Mitternacht alles verpackt und an Bord verstaut. Dank überaus großzügiger Schmiergeldzahlungen an die Raumhafenverwaltung konnten sie eine Stunde später Rishi verlassen und zum Sprung in die Lichtgeschwindigkeit ansetzen.
Und später in dieser Nacht, als die Wilder Karrde durch den gefleckten Himmel des Hyperraums flog, kehrten die Träume zurück.
6
Aus der Ferne hatte es wie ein Großraumkreuzer der Standardklasse ausgesehen: alt, langsam, kaum bewaffnet, in einem Kampf nur durch die Größe beeindruckend. Aber wie so oft im Krieg stellte sich auch in diesem Fall der Augenschein als Täuschung heraus; und wäre Großadmiral Thrawn nicht auf der Brücke der Schimäre gewesen, gestand sich Pellaeon ein, hätte er vielleicht eine Überraschung erlebt.
Aber Thrawn war auf der Brücke, und er hatte sofort die Unwahrscheinlichkeit erkannt, daß die Strategen der Rebellion einen derartig wichtigen Konvoi unter den Schutz eines derart schwachen Schiffes stellen würden. Und als die Hangars des Großraumkreuzers plötzlich drei ganze Geschwader A-Flügler-Sternjäger ausspuckten, waren die TIE-Abfangjäger der Schimäre deshalb bereits im All und schwärmten zum Angriff aus.
»Interessante Taktik«, kommentierte Thrawn, als der Raum zwischen der Schimäre und dem Rebellenkonvoi von Laserblitzen durchzuckt wurde. »Wenn auch nicht besonders innovativ. Die Idee, Großraumkreuzer zu Sternjägerträgern umzubauen, wurde zum erstenmal vor zwanzig Jahren entwickelt.«
»Ich kann mich nicht erinnern, daß sie je in die Tat umgesetzt wurde«, sagte Pellaeon mit leichtem Unbehagen, während er die Taktikdisplays betrachtete. A-Flügler waren sogar noch schneller als diese verfluchten X-Flügler, und er war sich nicht sicher, ob seine TIE-Abfangjäger es mit ihnen aufnehmen konnten.
»Exzellente Kampfmaschinen, diese A-Flügler«, sagte Thrawn, als hätte er Pellaeons Gedanken gelesen. »Doch sie haben ihre Nachteile. Vor allem hier – derartige Hochgeschwindigkeitsmaschinen sind weitaus mehr für überfallartige Angriffe als für Begleitschutzaufgaben geeignet. Wenn man sie zwingt, in der Nähe eines Konvois zu bleiben, neutralisiert man den Geschwindigkeitsvorteil.« Er hob eine blauschwarze Augenbraue und sah Pellaeon an. »Vielleicht sehen wir das Ergebnis von Admiral Ackbars
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