Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
bequemere Sessel in einem der angrenzenden Räume«, sagte Karrde und wies nach links. »Wenn Sie mir bitte folgen würden…«
»Ich habe eine bessere Idee«, unterbrach Mazzic. »Was halten Sie davon, an Bord der Wilder Karrde zu tagen?«
Karrde sah ihn an. Mazzic hielt seinem Blick mit undurchdringlichem Gesicht stand. Offenbar war er nicht nur vorsichtig. »Darf ich fragen, warum?« sagte Karrde.
»Wollen Sie damit andeuten, daß Sie etwas zu verbergen haben?« konterte Mazzic.
Karrde gestattete sich ein kühles Lächeln. »Natürlich habe ich etwas zu verbergen«, sagte er. »Wie Par'tah; wie Ellor; wie Sie. Schließlich sind wir konkurrierende Geschäftsleute.«
»Sie wollen uns also nicht an Bord der Wilder Karrde lassen?«
Karrde sah die Schmugglerbosse nacheinander an. Gillespee, Dravis und Clyngunn wirkten verwirrt und hatten zweifellos keine Ahnung, was hier vor sich ging. Par'tahs Ho'Din-Gesicht war schwer zu lesen, aber sie schien äußerst beunruhigt zu sein. Ellor wich seinen Blicken aus. Und Ferrier …
Ferrier grinste höhnisch. Nicht deutlich – fast unsichtbar hinter seinem Bart. Aber deutlich genug. Mehr als genug.
Und jetzt, viel zu spät, begriff er endlich. Was Chin gesehen und was alle anderen vergeblich gesucht hatten, war Ferriers schattenhafter Defel gewesen.
Mazzics Männer waren hier. Karrdes waren drei Stockwerke tiefer, bewachten sein Schiff und die Basis vor einer Gefahr, die längst nicht mehr bestand. Und all seine Gäste warteten auf seine Antwort. »Die Wilder Karrde ist unten untergebracht«, informierte er sie. »Wenn Sie mir bitte folgen würden?«
Dankin und Torve standen am Fuß der Einstiegsrampe der Wilder Karrde, als die Gruppe eintraf. »Hallo, Captain«, sagte Dankin überrascht. »Können wir Ihnen helfen?«
»Nicht nötig«, wehrte Karrde ab. »Wir haben uns entschieden, das Treffen an Bord des Schiffes abzuhalten, das ist alles.«
»An Bord des Schiffes?« wiederholte Dankin, während er die Gruppe musterte. Ihm gefiel offenbar nicht, was er sah. Kein Wunder: Zwischen den Schmugglerbossen, ihren Beratern und Leibwächtern stachen Mazzics Kämpfer wie Landescheinwerfer hervor. »Entschuldigung – ich war nicht informiert«, fügte er hinzu und schob den Daumen seiner rechten Hand wie zufällig in seinen Waffengürtel.
»Es war eine eher spontane Entscheidung«, erklärte Karrde. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie der Rest seiner Leute im Bankettsaal ihre Arbeit liegenließ, als sie Dankins Handzeichen bemerkten. Sie kamen näher, kreisten sie ein…
»Oh, sicher«, sagte Dankin, nun leicht verlegen wirkend. »Aber das Schiff ist nicht hergerichtet. Ich meine, Sie wissen, wie es in der Offiziersmesse aussieht…«
»Wir sind am Dekor nicht interessiert«, unterbrach Mazzic. »Treten Sie bitte zur Seite – wir haben wichtige Dinge zu besprechen.«
»Natürlich – das verstehe ich«, sagte Dankin, noch verlegener wirkend, aber seinen Platz nicht räumend. »Das Problem ist, daß wir im Moment ein Scanteam an Bord haben. Besucher würden die Werte nur verfälschen.«
»Dann werden sie eben verfälscht«, warf Ferrier ein. »Für wen halten Sie sich eigentlich?«
Dankin hatte keine Chance, darauf zu antworten. Ein parfümgeschwängerter Luftzug strich an Karrdes Gesicht vorbei, und die harte Mündung eines Blasters bohrte sich in seine Seite. »Netter Versuch, Karrde«, sagte Mazzic, »aber es wird nicht funktionieren. Pfeifen Sie Ihre Leute zurück. Sofort.«
Vorsichtig sah Karrde über die Schulter. Mazzics schöne Leibwächterin erwiderte seinen Blick mit kalten und sehr professionellen Augen. »Und wenn nicht?«
»Dann kommt es zu einer Schießerei«, erklärte Mazzic unverblümt. »Jetzt und hier.«
Bewegung ging durch die Gruppe. »Könnte mir vielleicht jemand verraten, was hier vor sich geht?« brummte Gillespee unsicher.
»Ich werde es Ihnen im Schiff erklären«, sagte Mazzic, die Augen unverwandt auf Karrde gerichtet. »Vorausgesetzt, wir alle leben lange genug, um hineinzukommen. Das liegt allein an unserem Gastgeber.«
»Ich werde Ihnen meine Leute nicht ausliefern«, sagte Karrde fest. »Nicht ohne Kampf.«
»Ich bin an Ihren Leuten nicht interessiert«, sagte Mazzic. »Oder an Ihrem Schiff oder Ihrer Organisation. Das ist eine persönliche Sache zwischen Ihnen und mir. Und unseren Schmugglerkollegen.«
»Dann tragen Sie es aus«, schlug Dankin vor. »Wir machen Ihnen Platz, Sie können die Waffen wählen…«
»Ich
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