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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Aus­nah­me­zu­stand gilt ab so­fort. Ur­laubss­per­re für al­le Wis­sen­schaft­ler und Sol­da­ten. Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen wer­den un­ter­bro­chen. Ein- und Aus­rei­se nur mit Son­der­ge­neh­mi­gung der GWA. Der hie­si­ge Si­cher­heits­dienst wird durch ein ge­schul­tes Ein­satz­kom­man­do der GWA ver­stärkt. Die in­ter­ne Kom­man­do­ge­walt ob­liegt wei­ter­hin Oberst Hab­cour. Das in we­ni­gen Stun­den ein­tref­fen­de Kom­man­do der GWA un­ter­steht dem Be­fehl ei­nes Of­fi­ziers der Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr. Luft­sperr­ge­biet wird er­wei­tert. Das wä­re al­les. Nie­mand ver­läßt das Werk oh­ne un­se­re Er­laub­nis.«
    Auf Oberst Hab­cour wirk­ten die­se Er­öff­nun­gen wie ein Don­ner­schlag. Halb auf­ge­rich­tet stand er hin­ter sei­nem Schreib­tisch. Em­pört blick­te er den Al­ten an.
    »Sind Sie wahn­sin­nig ge­wor­den?« rief Hab­cour auf­ge­bracht. »Sie er­lau­ben sich, in dem mir un­ter­ste­hen­den Werk Maß­nah­men an­zu­ord­nen, die …«
    »Sie soll­ten bes­ser schwei­gen«, wur­de er von Re­ling un­ter­bro­chen. »Es ist si­cher, daß ei­ni­ge Per­so­nen im Space-De­par­te­ment ih­re Pos­ten ver­lie­ren wer­den. Das dürf­ten je­ne Leu­te sein, von de­nen Sie die­se un­ver­ant­wort­li­chen Be­feh­le er­hal­ten ha­ben. Sei­en Sie zu­frie­den, wenn wir Sie durch un­se­ren Ein­satz aus dem Sumpf zie­hen, Co­lo­nel. So­lan­ge die AL­PHA mit­samt ih­rer Be­sat­zung in ei­nem ver­steck­ten Win­kel Ost­asi­ens liegt, wird der Aus­nah­me­zu­stand über dem Co­lum­bia-Werk auf­recht­er­hal­ten. Ich ha­be mei­ne Grün­de. Wenn Sie das als Schi­ka­ne und Machtan­ma­ßung an­se­hen soll­ten, so er­in­nern Sie sich an die Auf­ga­ben der GWA. Der Vor­fall er­for­dert die An­wen­dung der Welt­si­cher­heits­klau­sel. Da­mit über­neh­men wir die ab­so­lu­te Kom­man­do­ge­walt. Bes­ser, Sie fü­gen sich uns als ei­ner großasia­ti­schen In­va­si­ons­ar­mee! Ha­ben wir uns klar ver­stan­den, Mr. Hab­cour?«
    Der Ka­na­di­er sank in sei­nen Schreib­tisch­ses­sel zu­rück. Die Stil­le las­te­te über dem Saal, bis Pro­fes­sor Renard be­schwich­ti­gend ein­warf:
    »Darf ich fra­gen, wel­chen Sinn Sie in die­sen Maß­nah­men se­hen? Was hat die Iso­lie­rung des Wer­kes mit der in Asi­en ge­lan­de­ten Ra­ke­te zu tun? Ich bit­te um Ent­schul­di­gung, aber ich se­he da kei­nen lo­gi­schen Zu­sam­men­hang. Mei­nen Sie et­wa, das Schiff käme zu­rück, wenn Sie hier mit al­ler Här­te nach der Welt­si­cher­heits­klau­sel vor­ge­hen?«
    »Sie dür­fen«, er­klär­te der Chef ge­las­sen. »Nach­dem Sie uns emi­nent wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen vor­ent­hal­ten und da­mit in­ten­si­ve Vor­beu­gungs­maß­nah­men ver­ei­telt ha­ben, ist ein blitz­schnel­ler Vor­stoß zur Lan­dungs­stel­le durch un­se­re asia­ti­schen Ver­bin­dungs­leu­te un­mög­lich ge­wor­den. Sie dür­fen sich dar­auf ver­las­sen, daß je­nes Tal in den zer­klüf­te­ten Ber­gen des ost­ti­be­ti­schen Trans-Hi­ma­la­ja-Ge­bir­ges von chi­ne­si­schen Eli­te­trup­pen wim­melt.«
    »Ich se­he noch im­mer kei­nen Zu­sam­men­hang.«
    »Sie sind auch kein GWA-Agent«, warf TS-19 so scharf ein, daß ihm der Chef einen ver­wei­sen­den Blick zu­warf.
    »Dan­ke«, lä­chel­te Renard iro­nisch. »Sie müs­sen es ja wis­sen. Nennt man Sie im Volks­mund nicht ›Schat­ten‹?«
    »Ihr Spott ist über­flüs­sig, Pro­fes­sor«, un­ter­brach Re­ling. »Letz­ten En­des bleibt die Sa­che an uns hän­gen. Oder le­gen Sie Wert dar­auf, die Asia­ten mit dem neu­en Trieb­werk und oben­drein noch mit den For­schungs­er­geb­nis­sen ver­traut zu ma­chen?«
    »Um Him­mels wil­len, nur das nicht«, stöhn­te Pro­fes­sor Scheu­ning.
    »Schön, mei­ne Her­ren! Des­halb un­se­re Maß­nah­men. Selbst in der GWA gibt es nur zwei ak­ti­ve Mit­ar­bei­ter mit zwölf­jäh­ri­ger Spe­zi­al­schu­lung, die nach sorg­fäl­tigs­ten Vor­be­rei­tun­gen zur Lan­des­tel­le vor­drin­gen kön­nen. Ei­ner die­ser Män­ner ist Ma­jor HC-9. Dort sitzt er.«
    Ich fühl­te die Bli­cke wie Na­del­sti­che.
    »Der Sinn des Aus­nah­me­zu­stan­des liegt

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