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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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in un­se­ren rei­chen Er­fah­run­gen mit der Ar­beits­wei­se asia­ti­scher Spio­ne. Wenn ich die Sper­re auf­he­be, wer­de ich nicht nur mei­ne Leu­te, son­dern das gan­ze Un­ter­neh­men ge­fähr­den. Ein un­be­dach­tes Wort ei­nes Ur­lau­bers, ge­nügt, um den Ein­satz il­lu­so­risch zu ma­chen. Sie soll­ten sich vor Au­gen hal­ten, daß die bei­den ZBV-Agen­ten nach Ti­bet müs­sen Dort, nach­dem wir die Ein­rei­se mög­lich ge­macht ha­ben, be­ginnt erst der ak­ti­ve Ein­satz. Da­zu ist ei­ne gründ­li­che Schu­lung des Agen­ten HC-9 durch Pro­fes­sor Scheu­ning er­for­der­lich.«
    »Durch mich?« stam­mel­te der Wis­sen­schaft­ler ver­wirrt.
    »Al­ler­dings. Ehe der Ma­jor star­ten kann, muß er ge­naues­tens über Ihr neu­es Trieb­werk in­for­miert sein. Er muß drü­ben als ein Mann gel­ten, des­sen Wis­sen so un­ent­behr­lich ist, daß man ihn ger­ne ein­rei­sen läßt. Die Schu­lung muß hier er­fol­gen. Das ist ein wei­te­rer Grund für den ab­so­lu­ten Not­stand. Ehe mein Mit­ar­bei­ter den Fall nicht ge­löst hat, kommt nie­mand aus dem Werk. Aus­nah­men wer­den nicht zu­ge­las­sen.«
    »Ja – aber die Fach­kennt­nis­se – ich mei­ne …«
    »Wir sind dar­an ge­wöhnt, Pro­fes­sor, daß Sie nach ei­nem Fehl­schlag al­les tun, um die Sa­che wie­der­gutz­u­ma­chen. Wenn wir nicht wüß­ten, daß Sie in der Tat ein eh­ren­haf­ter Mann sind, be­fän­den Sie sich längst in Ge­wahr­sam. Ma­jor HC-9 ist ein Mann, den Sie Tag und Nacht schu­len kön­nen. Ich be­wil­li­ge ihm fünf Stun­den Schlaf; kei­ne Se­kun­de mehr! In­ner­halb von vier­zehn Ta­gen möch­te ich von Ih­nen die Nach­richt ha­ben, daß HC-9 bei der schärfs­ten Prü­fung durch asia­ti­sche Wis­sen­schaft­ler als Kern­phy­si­ker mit her­vor­ra­gen­den Kennt­nis­sen an­kom­men wird. Die Grund­la­gen sind vor­han­den. Sie kön­nen so­fort mit Ih­ren Vor­le­sun­gen be­gin­nen.«
    TS-19 grins­te ver­hal­ten. Ich starr­te zor­nig auf den Al­ten. Fünf Stun­den Schlaf – ha!
    Ge­ne­ral Re­ling durch­quer­te mit wei­taus­ho­len­den Schrit­ten den Raum. So wie ich ihn kann­te, ar­bei­te­te er be­reits in­ten­siv an ei­nem Plan, in dem ich wohl die Haupt­fi­gur dar­stell­te. Schon der Ge­dan­ke an den Großasia­ti­schen-Staa­ten­bund ver­ur­sach­te mir Ma­gen­be­schwer­den. Mei­ne frü­he­ren Ein­sät­ze hat­ten ein­wand­frei be­wie­sen, daß die Leu­te im fer­nen Os­ten al­les an­de­re als rück­stän­dig wa­ren.
    »Wie weit sind Sie mit Ih­rem neu­en Raum­jä­ger, Pro­fes­sor?«
    Die Fra­ge klang barsch und for­dernd. Oberst Hab­cour sah den Al­ten aus­drucks­los an.
    »Raum­jä­ger?« dehn­te er das Wort. Ein be­stürz­ter Blick traf die an­we­sen­den Of­fi­zie­re. Der Al­te lach­te auf­rei­zend.
    »Sie ha­ben rich­tig ge­hört! Die Sa­che mit dem Raum­schiff ha­ben Sie uns ver­schwei­gen kön­nen. Da die Jä­ger-Ent­wick­lung aber über die Pla­nungs­stel­le der Raum-Ma­ri­ne läuft, sind wir vor­schrifts­mä­ßig in Kennt­nis ge­setzt wor­den. Wie weit sind Sie? Ist der Pro­to­typ schon ge­flo­gen wor­den?«
    »Ja«, be­stä­tig­te Pro­fes­sor Renard ei­gen­mäch­tig.
    Hab­cour blick­te ihn war­nend an, doch sein stil­ler Hin­weis wur­de igno­riert. Renard schi­en all­mäh­lich zu be­mer­ken, daß wir in ei­ner schwie­ri­gen Si­tua­ti­on wa­ren.
    »Von wem?« dräng­te der Chef. »Wo ist die Ma­schi­ne?«
    »Spre­chen Sie bit­te«, for­der­te Renard einen hoch­ge­wach­se­nen Cap­tain auf, der bis­lang un­be­ach­tet ge­blie­ben war.
    Hab­cour nick­te zu­stim­mend. Der Of­fi­zier trat ei­ni­ge Schrit­te vor.
    »Cap­tain Hol­mar«, stell­te er sich vor. »Kurz­fris­tig ab­kom­man­dier­ter Test­pi­lot der Space-For­ce, un­ter­stellt dem Kon­ti­nen­ta­len Ober­kom­man­do der Raum­ab­wehr-Gar­de. Ich bin be­auf­tragt, die neue Ma­schi­ne zu er­pro­ben. Drei Flü­ge un­ter ver­schie­de­nen Be­din­gun­gen sind ein­wand­frei ver­lau­fen. Ih­re Fra­gen, bit­te.«
    Der Chef schi­en in­ner­lich auf­zuat­men.
    »Ist die Ma­schi­ne raum­tüch­tig, Cap­tain?«
    »Un­be­dingt. Die bes­te Kon­struk­ti­on, die ich je­mals ge­flo­gen ha­be.

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