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Grosseinsatz Morgenröte

Grosseinsatz Morgenröte

Titel: Grosseinsatz Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ih­nen al­ler­lei be­vor. Wer in Scheu­nings Fän­ge ge­rät, muß sich auf ein Mar­ty­ri­um ge­faßt ma­chen.«
    Ich streif­te ge­ra­de mei­ne Schu­he von den Fü­ßen, als die Lam­pe über der Schie­be­tür auf­flamm­te. Zu­gleich drang ei­ne mir un­be­kann­te Stim­me aus dem Laut­spre­cher.
    »Der Chef­arzt des Wer­kes, Ma­jor. Kann ich ein­tre­ten?«
    TS-19 seufz­te er­ge­ben. Wir leg­ten die Mas­ken er­neut an. Un­ter sol­chen Um­stän­den konn­ten die Dienst­vor­schrif­ten qual­voll wer­den.
    An­schlie­ßend ließ ich die Schie­be­tür auf­glei­ten. Der Arzt trat zu­sam­men mit ei­nem As­sis­ten­ten ein. Hin­ter ih­nen stand ein jun­ger Of­fi­zier der mi­li­tä­ri­schen GWA.
    Der grau­haa­ri­ge Me­di­zi­ner reich­te mir die Hand und er­klär­te:
    »Dr. Hamph, Ma­jor. Ich bin der Mann, der für Ih­re Ge­sund­heit ver­ant­wort­lich ist.«
    Ich schau­te stirn­run­zelnd auf die an­ti­sep­tisch ver­hüll­ten Sprit­zen.
    »Das ist aber nett. Ha­ben Sie hier kei­ne an­de­ren Ver­suchs­ka­nin­chen?«
    »We­nigs­tens kei­ne von der GWA«, lach­te er. »Ma­jor, es wä­re sinn­los, wenn Sie sich mei­nen gut­ge­mein­ten An­wei­sun­gen wi­der­set­zen woll­ten. Ich ha­be von Ih­rem Chef spe­zi­el­le Be­feh­le er­hal­ten. Kom­men Sie! Ihr Arm ge­nügt mir. Oder be­vor­zu­gen Sie einen hyp­no­ti­schen Schlaf?«
    »Hyp­no­se mei­nen Sie? Dürf­te Ih­nen schwer­fal­len, Doc.«
    »Na ja, das möch­te ich be­zwei­feln. Je­den­falls wer­den Sie jetzt erst ein­mal sie­ben Stun­den lang tief und fest schla­fen. Sie müs­sen ab­schal­ten, mein Lie­ber! Wie man hört, müs­sen Sie in den kom­men­den Ta­gen mit al­ler­lei Un­an­nehm­lich­kei­ten rech­nen.«
    Das Me­di­ka­ment ström­te in mei­ne Blut­bahn. Schon Mi­nu­ten spä­ter wur­de ich viel ru­hi­ger.
    Wäh­rend ein gi­gan­ti­sches Elek­tro­nen­ge­hirn mil­lio­nen­fa­che Mög­lich­kei­ten durch­rech­ne­te und die ober­fläch­li­chen Er­geb­nis­se noch­mals hun­dert­tau­send­fach über­prüf­te, wäh­rend fünf­tau­send GWA-Wis­sen­schaft­ler und Tech­ni­ker ar­bei­te­ten, ato­mar an­ge­trie­be­ne Un­ter­see­kreu­zer zu ge­hei­men Stütz­punk­ten an der chi­ne­si­schen Küs­te un­ter­wegs wa­ren und die mi­li­tä­risch-wis­sen­schaft­li­chen Be­sat­zun­gen von zwei großen Raum­sta­tio­nen an mo­d­erns­ten Ge­rä­ten sa­ßen, sank ich in einen tie­fen und traum­lo­sen Schlaf.
    In Wa­shing­ton wur­den, zu der Zeit zwei ho­he Be­am­te des Space-De­par­te­ment von Spe­zi­al­agen­ten der GWA ver­haf­tet. Im Haupt­quar­tier des FBI, der Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei, lie­fen ge­heim­nis­vol­le Vor­be­rei­tun­gen an.
    Es wur­den fin­gier­te Un­ter­la­gen er­stellt und mit Hil­fe un­fehl­ba­rer Ro­bot­ge­hir­ne so kor­rekt kon­stru­iert, daß es kei­ne Feh­ler­quel­len ge­ben konn­te.
    Fä­hi­ge Chir­ur­gen be­schäf­tig­ten sich mit far­bi­gen, drei­di­men­sio­na­len Bil­dern, die von mei­nem Ge­sicht an­ge­fer­tigt wor­den wa­ren. Ein Wis­sen­schaft­ler aus dem For­schungs­team von Pro­fes­sor Scheu­ning schwitz­te na­he­zu Blut.
    Ge­ne­ral Re­ling hat­te ihn in ei­ne durch die Not­stands­klau­sel ge­recht­fer­tig­te Schutz­haft neh­men las­sen. In Tief­hyp­no­se und un­ter der Ein­wir­kung un­se­res ein­ma­li­gen Quo­ten­de­tek­tors schil­der­te er sein Le­ben mit al­len noch so ne­ben­säch­lich er­schei­nen­den Vor­komm­nis­sen.
    Es han­del­te sich teil­wei­se um nich­ti­ge Din­ge, an die er sich oh­ne das Hilfs­mit­tel der Tief­hyp­no­se nie­mals mehr er­in­nert hät­te. Es konn­te aber leicht mög­lich sein, daß es an­de­re Leu­te gab, die sich ih­rer noch sehr gut ent­san­nen.
    Al­so muß­ten wir al­les wis­sen, was mit die­sem Kern­phy­si­ker zu­sam­men­hing. So­gar die in­ti­men Da­ten wur­den auf­ge­nom­men und so­fort dem Rie­sen­ro­bot zur Aus­wer­tung zu­ge­lei­tet. Von da an dik­tier­te die Ma­schi­ne.
    Ich war ihr be­reits ver­fal­len und im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes aus­ge­lie­fert; aber ich konn­te si­cher sein, daß kei­ne Feh­ler ge­macht wur­den. Die Ma­schi­ne irr­te sich nie­mals. Für je­den

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