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Großvater 02 - und die Schmuggler

Großvater 02 - und die Schmuggler

Titel: Großvater 02 - und die Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Olov Enquist
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und es sollte der Beweis dafür sein, dass er ganz und gar nicht böse zu Tieren war. Und selbstverständlich gab er Pelle Leckerbissen vom Tisch, was Gunilla verboten hatte, aber er gab sie Pelle nur dann, wenn Gunilla es nicht sah . Die Kinder hatten daraufhin pflichtschuldigst gelacht, aber nicht gefunden, dass die Geschichte besonders witzig war.
    »Wenn der Bär nicht in der dritten Höhle ist«, fragte Mina, »wo ist er dann?«
    Großvater antwortete nicht.
    »Es ist Sommer, und er braucht keinen Winterschlaf zu halten«, sagte Marcus. »Er kann überall sein. Er kann in einem Multbeerenmoor sein und sich satt fressen, oder er kann auf Bäume klettern und Kiefernzapfen mampfen, oder er kann kleine Kinder wie Gabriel verdrücken. Haps.«
    »Marcus, das ist nicht witzig.«
    »Entschuldigung«, sagte Marcus. »Bären fressen keine kleinen Kinder wie Gabriel. Du bist ihnen zu knochig. Sie wollen fettere Typen. Bären fressen Beeren.«
    Es ging sich ganz leicht.
    Mina und Marcus, die ja vor drei Sommern dabei gewesen waren, erinnerten sich daran, dass es damals schwierig und glitschig gewesen war, dass der Pfad matschig gewesen war und man die ganze Zeit ausglitt; aber jetzt ging es sich ganz leicht. Es gab Nadeln auf dem Pfad, und Großvater dachte an die Zeit, als er selbst neun Jahre alt gewesen war und beschlossen hatte, der beste Läufer der Welt zu werden und eine Medaille bei Olympia zu gewinnen; er wollte genauso gut werden wie einer, der Gunder Hägg hieß. Er würde auf Waldpfaden mit Tannennadeln trainieren, und seine Beine würden fliegen, und er würde nie müde werden, denn das wurde man nicht auf Waldboden.
    »Was ist denn jetzt, kommt der Bär hinter uns her, oder was? «, hörte Großvater Gabriels dünne Stimme hinter sich.
    Wie viele Kilo wog der Rucksack? Achtzehn?
    Das hatte Großvater immer geschafft, früher. Im Früher , wie er immer sagte. Aber jetzt war er fünfundsiebzig, und im Früher war ziemlich lange her. Übrigens war irgendetwas mit der Stimmung in der Truppe nicht ganz in Ordnung. Es war, als wären sich alle einer unerhörten Bedrohung bewusst. Gabriel quasselte mit seiner piepsigen Stimme dauernd von dem Bären hier und dem Bären da und machte sie alle nervös. Auch Großvater, den es ein wenig nervte, dass er nicht in Ruhe daran denken konnte, wie er selbst Kind gewesen war und auf einem Waldpfad zum Bensberg hinaufgelaufen und sicher ganz nahe daran gewesen war, Olympiasieger zu werden.
    In den Nächten, als er Kind war, und manchmal auch jetzt kam es vor, dass er davon träumte, auf Waldpfaden mit Tannennadeln zu laufen. Das war so schön.
    In den Nächten wurde er nie müde.
    »Nur ruhig« , sagte er nach hinten zu Gabriel. »Es kommt kein Bär.«
    Plötzlich hörte er selbst, wie schwer er keuchte. Das Herz, dachte er, ist perfekt und noch nie besser gewesen. Er musste den Kindern das sichere Gefühl geben, dass alles in Ordnung war. Er blieb stehen und drehte sich um. Was sollte er sagen? Ein aufmunterndes Kommando, um die Stimmung aufzuheitern?
    »Jetzt möchte ich rauchen«, sagte er feierlich.
    Genau in dem Moment hörten sie den Hubschrauber.
    3. Sie befanden sich knapp unterhalb der Baumgrenze.
    Oberhalb der Baumgrenze war es kahl, sehr kahl. Großvater wandte sich zu seinen Gefährten um; beinahe mit Panik in den Augen schaute er um sich. Es gab zwar noch Bäume um sie herum, aber die kahlen Stellen überwogen, und nur hundert Meter über ihnen war der Berg ganz kahl und bot keinerlei Schutz. Das Motorgeräusch, das von einem Hubschrauber stammen musste, kam immer näher, und auf einmal erkannte Großvater, dass sie schnell handeln und in Deckung gehen mussten.
    »In Deckung!« , brüllte er. »Schnell, unter die Bäume! Geht in Deckung!«
    Plötzlich fiel alles Zögerliche von der Truppe ab. Die Kinder huschten blitzschnell ins niedrige Buschwerk, nur war die Vegetation so schütter, dass fünf bis zehn Meter zwischen den einzelnen Büschen lagen. Mina, die schwer beladen war, nahm das nächste Gebüsch und warf sich mitten in ein kleines Wacholdergestrüpp, rollte herum und knickte ein paar Zweige ab, landete aber auf dem Rücken. Im Fallen verlor sie den Rucksack mit dem zusammengerollten Schlafsack und wickelte sich beinahe um eine krumme Kiefer, die eine flache Krone über ihr ausbreitete. Die anderen blickten sich verzweifelt um, und Gabriel fand eine Mulde, die von Wacholderbüschen überwachsen war. Ein paar Sekunden später war er in Deckung.
    Marcus war der

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