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Grundlagen Kreatives Schreiben (German Edition)

Grundlagen Kreatives Schreiben (German Edition)

Titel: Grundlagen Kreatives Schreiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Helfferich
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Kapitel „ Clustern zur Ideenfindung “ .
     
    4. Lesen
     
    Besonders wenn das Gefühl vorherrscht, das eigene Gehirn habe sich in eine Wüstenlandschaft verwandelt, hilft simples, leidenschaftliches Lesen sehr gut, um die Ideen wieder fließen zu lassen. Mit leidenschaftlich meine ich, dass man liest, was Spaß macht und keinesfalls das Lesen als Recherche betreibt.
     
    5. Die 7ner-Regel
     
    Zunächst klingt es merkwürdig, doch es ist tatsächlich einfacher, statt einer Idee ganz viele zu entwickeln. Wenn man beispielsweise mitten in einer Geschichte nicht weiß, wie es weitergehen soll und dringend eine Idee benötigt, dann sucht man am besten sofort nach sieben Lösungsmöglichkeiten für die Situation. Oder dreizehn, zwanzig … Auf diese Weise ist man gezwungen, auch solche Ideen zu notieren, die man erst einmal für abwegig und schlecht hält. Gerade in diesem Ausschuss kann aber die tatsächlich beste Idee verborgen liegen, der innere Zensor, der normalerweise mit nichts zufrieden ist, wird durch das bloße Erfüllen einer Zahlenvorgabe abgelenkt und schon allein durch das Weitersuchen, bis das Kontingent erfüllt ist, setzt man die Gehirnmühlen in Gang, die schließlich die goldene Idee produzieren werden.
     
    6. Gegen die Zeit
     
    Ganz ähnlich wie die 7er-Regel funktioniert auch dieser Weg. Man nimmt sich einen Kurzzeitmesser, stellt ihn auf zehn Minuten ein und notiert in dieser Zeit ebenfalls so viele Ideen, wie nur irgendwie möglich. Auch hier wird nicht ausgewählt, sondern merkwürdige, unmögliche oder einfach nur grottenschlechte Ideen werden mitaufgeschrieben. Erst nach dem Ablauf der Zeit schaut man sich das Material an, sortiert und lässt sich davon inspirieren.
     
    7. Zeitschriften plündern
     
    Für diese Methode braucht man viele Zeitschriften mit möglichst unterschiedlichen Themen. Ein beherzter Griff in die blaue Tonne ist eine gute Vorbereitung. Die Zeitschriften können auf unterschiedliche Weise nützlich sein. Zum einen helfen sie dabei, Figuren zu entwickeln, wenn man Bilder von Menschen ausschneidet und diesen eine Biografie andichtet. Zum anderen können auch die Überschriften, besonders wenn man sie schnell liest, eine Inspirationsquelle sein.
     
    8. Antennen
     
    Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn man nach einer klar umrissenen Idee sucht, beispielsweise einer raffinierten Mordmethode oder etwa einer besonderen Verhaltensweise einer Figur, die ihre Unsicherheit ausdrücken soll. Man fährt die eigenen Antennen aus, ganz egal, wo man sich befindet, wartet man jederzeit bewusst auf die Lösung. Wenn man sich die Tagesschau ansieht, im Café auf eine Freundin wartet oder ein Radiofeature über klassische Musik hört, dann sollte man an diesen ungewöhnlichen Orten bewusst auf die Lösung warten und offen sein für alle möglichen Ideen. Überhaupt ist das Wachs ein für Ideen, und damit kehren wir wieder zu Punkt eins zurück, die entscheidende Voraussetzung, um kontinuierlich mit Ideenmaterial beliefert zu werden.
     
    Natürlich gibt es auch noch eine Vielzahl klassischer Kreativitätsmethoden, um Id een zu entwickeln.
     

Ideen weiterentwickeln und vertiefen
     
    Ich habe hier eine Kurzgeschichte herumliegen, die bislang auf einer vagen Idee basiert. Ein erster Entwurf ist zwar fertig, aber es ist völlig eindeutig, dass die Idee noch zugespitzt und die Geschichte angereichert werden muss.
    Das ist eine schwierige Situation, in der es leicht ist, Geschichten auf das Abstellgleis zu verschieben und dort für immer verrotten zu lassen. Aber das wäre schade. Per Zufall bin ich auf eine Methode gestoßen, die helfen kann, Ideen mehr Tiefe zu geben.
    Es handelt sich dabei um eine leicht abgewandelte Variante der Aufgabe „Wieder und wieder und wieder“ aus dem Buch „Raum zum Schreiben“ von Bonni Goldberg.
     
    Kernsatz wiederholen
     
    Man liest sich den Entwurf oder die Textpassagen, die man hat, noch einmal durch und formuliert dann einen Kernsatz dazu. Das ist vielleicht ein zentraler Satz aus der Geschichte, eine Art Zusammenfassung oder der letzte Satz, bevor man den Text abbrach.
    Diesen Kernsatz schreibt man auf und notiert dann die ersten ein, zwei Sätze, die einem dazu in den Sinn kommen. Dann schreibt man wieder den Kernsatz auf und weitere Assoziationen zu ihm. Wichtig ist dabei, nicht zu sehr nachzudenken, sondern lieber schnell aufzuschreiben, was gerade in den Sinn kommt und es bloß nicht zu bewerten. Das macht man immer wieder, Bonni

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