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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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hielt sich am Armaturenbrett fest, während Peter mit Campbells altem Kastenwagen den Weg entlangrumpelte.
    »Dass er sich nur noch das Handy vom Sitz schnappen und sich in dem Boot verstecken konnte, als der Typ kam.« Der Zweite Detektiv klebte mit dem Gesicht an der Windschutzscheibe und hatte alle Mühe, den Wagen auf der Schotterstraße zu halten. »Im Motorraum.« Die Scheibenwischer taten zwar ihr Bestes und hüpften wie wild von rechts nach links. Aber es waren nur immer Bruchteile von Sekunden, in denen Peter etwas sehen konnte. Dann verwandelte der Regen die Scheiben wieder in einen undurchsichtigen Sturzbach aus Glas und Wasser.
    »Und in Port Hueneme legte er an?« Justus war froh, dass die kleine Fahrerkabine dermaßen mit Gerümpel vollgestopft war. So war er wenigstens gut gepolstert, wenn Peter wirklich in den Graben fahren sollte. Allerdings hatte deswegen auch Campbell keinen Platz mehr gehabt, und sie hatten ohne ihn fahren müssen.
    »Ja. Bob hat die Uferpromenade auch im Dunkeln erkannt. Und dann ist er dem Typen gefolgt.« Endlich lag die Schotterstraße hinter ihnen, und Peter konnte auf den Freeway einbiegen. So schnell es ging, brachte er den alten Toyota auf Touren und raste dann trotz des starken Regens über die Küstenstraße.
    »54 Casper Road sagtest du?«
    »Sagte er, ja. Bob stand auf der Veranda, als er mich angerufen hat.« 15 Meilen bis Ventura. Peter prägte sich den Kilometerstand auf dem Tacho ein.
    »Während der Dieb die Tafeln las, die er vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatte.« In Justus begann es langsam zu arbeiten. Sie brauchten einen Plan. »Der Dieb, der für Taylor & Co arbeitet, dem Immobilienmakler, der Campbell unbedingt das Schloss abkaufen wollte, um daraus eine Art Disneyland zu machen.«
    »Und den Bob von der ersten Spiri-Sitzung her wiedererkannte«, ergänzte Peter. »Prescott oder so ähnlich hieß er. Falls das stimmt, was ich ziemlich bezweifle.«
    »Das ergäbe alles einen Sinn, ja«, nickte Justus und sah zu ein paar Straßenlaternen, die sich draußen unter dem Unwetter krümmten.
    »Und was machen wir jetzt? Schon eine Idee?« Peter hielt das Lenkrad fest in beiden Händen. Das Auto schwamm zuweilen bedrohlich auf dem nassen Asphalt.
    »Jetzt müssen wir dem Typen die Tafeln irgendwie wieder abjagen. Denn er wird sie uns kaum aushändigen, wenn wir bei ihm klingeln und freundlich darum bitten.«
    »Schon klar. Und wie stellen wir das an? Vielleicht hätten wir doch die Polizei verständigen sollen.«
    Justus schüttelte den Kopf. »Wir brauchen den Text, Zweiter. Der Typ ist erst mal unwichtig. Und daher dürfen wir keine Zeit verlieren. Wenn der Kerl die Tafeln vernichtet, war alles umsonst.« Er ließ sich ein Stück tiefer in den Sitz sinken. »Also. Bob hat gesagt, dass der Mann ziemlich einsam in einem Blockhaus wohnt, oder?«
    »Ja.«
    »Blockhaus … hm.« Weiter sagte der Erste Detektiv nichts mehr. Für die nächste halbe Stunde versank er in konzentriertes Schweigen, das ab und zu davon unterbrochen wurde, dass er in dem Gerümpel herumwühlte, das neben ihm lag.
    Port Hueneme war ein Vorort von Oxnard. Als Peter schließlich die Uferstraße entlangfuhr, war kaum ein Auto und schon gar kein Fußgänger unterwegs. Noch immer goss es in Strömen, und jenseits des breiten Piers wogten unruhig schwarze Wellen, bis sie sich draußen im nächtlichen Meer verloren.
    »Am Ende des Harbor Boulevards links, dann rechts in die Ventura Road, die ganz durch, links, und die übernächste müsste dann die Casper Road sein.« Ein bisschen mehr konnte Peter dank der Straßenbeleuchtung hier erkennen. Aber er wünschte sich dennoch inständig, dass der Regen endlich nachlassen möge.
    »Das hast du dir gut gemerkt, Zweiter«, sagte Justus anerkennend.
    Peter nickte. »Angesichts der Lage, in der sich Bob befindet, war das auch bitter nötig.«
    Die Casper Road entpuppte sich als Sackgasse, die in einem kleinen Wäldchen am südlichen Stadtrand von Oxnard endete. Und die Nummer 54 war das letzte Haus. Ein verrosteter Maschendrahtzaun spannte sich um das Grundstück, das mit hohen Bäumen und etlichen Büschen bewachsen war. Weit im Hintergrund konnte man das Haus erkennen. Schwarz und nass kauerte es in der Dunkelheit.
    Das Tor war zwar offen, aber Peter wendete den Toyota und stellte ihn draußen ab. Für alle Fälle. Dann stiegen er und Justus aus, wobei der Erste Detektiv noch ein paar Dinge mitnahm, die im Auto herumgelegen hatten.
    »Was ist das?«,

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