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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Armeejacke, der hinter der Highschool Joints aus Oregano verkaufte. Die Verbrechensstatistik machte sich gut auf dem Papier, was einer der Gründe dafür war, dass Littlefield die Auszeichnung der Sheriffs-Vereinigung erhalten hatte.
    Aber manchmal befürchtete er, dass Pickett County ein bisschen zu schläfrig war, dass sich unter der schimmernden Decke aus bürgerlichem Zusammenhalt und gutmütiger Eintracht eine Schicht von moralischer Fäulnis verbarg. Vielleicht war es doch nicht so abwegig zu denken, dass ein verrückter Mörder sein Unwesen trieb, vor allem nicht, wenn man in Betracht zog, was sich laut Abendnachrichten täglich in anderen Kleinstädten im ganzen Land abspielte.
    »Die Hunde sollten fähig sein, seine Spur aufzunehmen, egal ob es sich um einen Puma oder um einen Menschen handelt.«
    Storie legte die Hände an die Hüften. »Und?«
    »Und was?«
    »Der Rest des Satzes. Ich habe das Gefühl, dass Sie mir etwas verschweigen.«
    Littlefield seufzte und rieb sich die Augen. Storie war nun hellwach, so als ob sie auf magische Weise ihre Schläfrigkeit auf ihn abgewälzt hätte. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte, aber es würde nicht fair sein, ihr die Informationen vorzuenthalten.
    Informationen, zur Hölle. Es war ausgewiesener Stoff für die Gummizelle. Aber sie würde es früher oder später sowieso herausfinden, wenn sie mit den älteren Herrschaften von Whispering Pines sprach.
    »Nun», fing er an, »es geht um die Kirche.«
    »Die Kirche?« Ihre Augenbrauen hoben sich bis unter die Spitzen ihres nassen Ponys. »Was ist mit der Kirche? Haben Sie gestern etwas gefunden?«
    »Nichts, was man als Hinweis betrachten könnte«, log er. »Vielleicht setzen Sie sich besser wieder hin.«
    Storie setzte sich auf die Lehne des Stuhls und faltete die Hände. Wie Wades Spürhunde wurde sie durch den frischen Geruch von Beute in Aufregung versetzt. Littlefield gab vor, einen Stapel Papiere auf seinem Schreibtisch durchzusehen, dann räusperte er sich.
    »In der Kirche spukt es.«
    Littlefield hätte schwören können, dass er in der plötzlichen Stille das Ticken seiner Armbanduhr hören konnte, aber das war unmöglich. Seine Uhr lief mit Batterie. Sogar der Polizeifunk-Scanner, der auf einem Stapel Handbücher in der Ecke platziert war, gab als Reaktion auf seine Aussage sein Rauschen auf. Er erforschte Stories Gesicht.
    Ihre Augen waren weit geöffnet, ungläubig, so als ob sie glaubte, sich verhört zu haben. Aber sie veränderten sich schnell wieder zurück zu einem kühlen, fachgemäß starren Blick.
    »Okay, Sheriff«, sagte sie mit einem irritierten Lächeln. »Das erklärt alles. Ein Gespenst treibt sich in der Nacht herum, vielleicht ist es angepisst, weil sein Laken durch das Waschen schimmelig geworden ist. Dann findet es einen Betrunkenen mit einem Männermagazin und einer Flasche Whiskey auf dem Friedhof und beschließt, seine Wut an ihm auszulassen. Das erklärt, warum wir keine Fußspuren am Tatort gefunden haben. Fall abgeschlossen.«
    Littlefield verschränkte die Arme über der Brust und ließ die Sarkasmus-Flut über sich hinwegströmen und in den Ecken des Raumes verenden.
    Seine zusammengepressten Lippen mussten Stories Neugierde erregt haben, denn sie sah aus, als ob sie erwartete, dass er zugab, einen Witz gemacht zu haben. »Was?« Ihre Kinnlade fiel herunter. »Scheiße! Sie meinen das ernst , oder?«
    Er schwieg. Die Kaffeemaschine auf dem Beistelltisch gurgelte. Er ging langsam zu der Maschine und schenkte sich nach. »Wollen Sie?«, fragte er und hob die Kanne in Stories Richtung.
    Sie schüttelte den Kopf. Littlefield hatte sich vor diesem Augenblick gefürchtet, seitdem gestern der Anruf gekommen war. Das Ding bei der Kirche war niemals weggegangen. All die Jahre des Hoffens, des Wünschens und seine besten Versuche zu beten hatten es nicht dazu gebracht zu verschwinden.
    »In den 1860ern war die Kirche die einzige hier in der Gegend«, fing er an, während er zur geschlossenen Tür seines Büros ging. Er blickte den Kalender der Eisenwarenhandlung an, der dort hing. Der Kalender behauptete, dass der Mond günstig dafür stand, Hackfrüchte zu pflanzen.
    Er fuhr fort, wobei er Storie weiter den Rücken zukehrte. »Damals wurde sie Potter’s Mill Baptistenkirche genannt, nach der alten Getreidemühle, die sich unten am Fluss befand. Wendell McFall war der Pfarrer, ein Prediger der ›alten Schule‹.« Er drehte sich um, um ihre Reaktion zu beurteilen, und sah, dass sie

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