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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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so.
    Warum musstest du dir die Nase brechen? Er sah so klein aus, mit zurückgekämmten Haaren und der Krieg der Sterne -Bettdecke, die bis zu seinem Kinn hochgezogen war. Theo, sein Plüschbär, war auf die Seite gefallen. Seine steifen Arme brachten ihm keinen Trost.
    Für den Bruchteil einer Sekunde machte sie Archer für seine Verletzung verantwortlich. Natürlich wusste sie, dass Archer sich Boonie Houck vorgeknöpft hatte, den Trunkenbold für seine Sünden hatte bezahlen lassen, während er sich selbst für sein heiliges Werk verjüngte. Boonies nutzloses Leben hatte mit einem großen Akt des Gebens ein Ende gefunden. Als Opfer zu dienen, war Boonies höchstmöglicher Nutzen in dieser Welt. Er hätte aus Dankbarkeit winseln sollen, als Archer sich seiner frevlerischen Augen, seiner Zunge und seiner anderen sündhaften Glieder bemächtigte.
    Sie wusste, dass Ronnies Unfall nur eine Anzahlung war. Viele Unschuldige würden auf der Strecke bleiben müssen, damit kein Schuldiger entkommen konnte. Das war seine Botschaft, das war sein Wille. Sie hatte das Vermächtnis vor langer Zeit akzeptiert.
    Archer hatte davor gewarnt, dass einige der Entscheidungen schwierig sein würden. Aber er hatte die Gemeinde daran erinnert, dass irdische Liebe nur eine weitere Eitelkeit, nur eine weitere Sünde war. Alle Liebe musste auf den Tempel der Zwei Sonnen gerichtet sein. Und kein Quäntchen dieser Liebe durfte auf den ersten Sohn, Jesus, verschwendet werden.
    Jesus, der Seuchenmacher. Der Verdammende. Der Lügner. Eine Maske aus Licht und Frieden, hinter der sich das pockennarbige Gesicht eines Teufels verbarg. Linda schauderte, als sie sich daran erinnerte, was die Baptisten ihr alles eingetrichtert hatten. Wenn sie daran dachte, dass sie ihre Jungs in deren Kirche hatte gehen lassen...
    Ein typischer Jesus-Trick, hatte Archer ihr erklärt. David wurde benutzt, um sie in die Falle zu locken. Um sie zu »retten«.
    Sie fröstelte und führte den Apfelsaft an Ronnies Lippen. Mit Mühe bewegte er den Kopf nach vorne und nahm einen Schluck. Dann fiel er wieder in das Kissen zurück. »Wie geht’s dir, Kleiner?«
    »Es tut weh«, flüsterte er.
    »Ich weiß, Liebling. Es wird bald besser sein.«
    »Ich will schlafen«
    »Klar.« Sie küsste ihn auf die Stirn und vermied dabei vorsichtig die lilafarbene Haut um seine Augen. »Träum was Schönes.«
    Timmy war mit dem Essen fertig, als sie zurück in die Küche kam. Sie sagte ihm, dass er sein Gesicht waschen, seine Zähne putzen und ins Bett gehen solle. Dann stellte sie das Radio an, den Lokalsender. Ein Beatles-Song lief gerade, »Strawberry Fields Forever«. Sündhaft. Aber sie war stark. Sie konnte dieser Prüfung ihres Glaubens standhalten.
    Ja, Archer. Ich bin stark. Ich bin würdig. Die Musik kann mir nichts anhaben, denn ich weiß, was sich dahinter verbirgt.
    Sie hörte zu, wie das Lied in sein zweites Ende überging, mit den rückwärts gespielten Aufnahmen und ihren geheimen Botschaften. Der Spott und das verführerische Flüstern von Jesus. Irgendwas über das Begräbnis von Paul, dem verfluchten Apostel. Dutzende, ja vielleicht sogar Hunderte von Menschen im Bezirk waren gerade dieser verderbten Jesus-Verehrung ausgesetzt. Sie betete schnell zu Archer für ihre Seelen.
    Ein anderes Lied wurde gespielt. Culture Club, eine Band, die sie gemocht hatte. Damals, bevor sie Archer getroffen hatte. » Karma chameleon «, sang Boy George. Karma-Chamäleon. Noch mehr Frevel, noch mehr verdrehtes Feiern des Geistes, ein weiterer Irrweg.
    Die Jungs würden schon eingeschlafen sein. Sie stellte das Radio ab und stahl sich leise aus der Tür. Im Westen war der Himmel dunkelgrau, dort, wo der zunehmende Mond aufgedunsen und obszön stand. Aber hier unten auf der Erde, auf den Weiden und in den Bergen, war es schwarz wie die Absolution. So nah dem von Archer versprochenen Frieden, wie man hier in der Welt der Sterblichen hoffen konnte.
    Grillenzirpen. Das Gluckern des Bachs. Der Wind, der durch die Bäume strich und die Geräusche der nachtaktiven Geschöpfe verbarg.
    Sie benötigte kein Licht, um zu sehen.
    Sie benötigte nur den Glauben.
    Und die Dunkelheit.
    Archers Dunkelheit rief sie herbei, ein Leuchtfeuer, das so rechtschaffen schwarz war, dass es blendete.
    Sie lief über die feuchte Wiese und verschwand im Wald.
     
    Zeb Potter hielt seine Flinte in seinem mit Flanell umhüllten Arm. Er leuchtete mit der Taschenlampe ins Innere des Stalls. Die Kühe stießen gegen die Wände

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