GU Lass dich nicht vergiften
Kohlenhydrate schädigt die Leber in weitaus höherem Maße, als es übermäßiger Alkoholkonsum, Medikamente oder eine erblich bedingte Eisenüberladung (Hämachromatose) tun. Das Fatale daran: Weil die Leber selbst nicht schmerzt, kann sie über Jahre und Jahrzehnte geschädigt werden, ohne dass wir es erkennen. Das Staunen ist daher groß, wenn bei einer Untersuchung zufällig eine Fettleber oder sogar der bindegewebige Umbau und die Schrumpfung des Organs (Leberzirrhose) diagnostiziert werden. Für Diagnose und Behandlung wäre es natürlich einfacher, wenn die Leber auf die Zufuhr von schädlichen Stoffen sofort mit höllisch stechenden Schmerzen reagieren würde. Doch das ist Wunschdenken. Tatsächlich ist die »Sprache« der Leber nicht der Schmerz, sondern die Müdigkeit. Auch eine eingeschränkte Wärmebildung (man friert in diesem Fall ständig) kann ein Zeichen für eine Lebererkrankung sein.
Schließlich stellt das Organ Energie in allen Formen, also auch Wärmeenergie, bereit.
INFO
Gesunder Schwefel
Der wichtigste Schutzstoff für alle Zellen und insbesondere auch die Leber ist Schwefel, der über die Nahrung aufgenommen wird.
Als wichtigste Schwefelquellen dienen die schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein, Cystin und Methionin, sowie das leicht flüchtige Methylsulfonmethan (MSM), das nur in frischen und unverarbeiteten pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommt. Schwefel hat die Eigenschaft, in der Phase II Schwermetalle und giftige Substanzen zu binden und gleichzeitig freie Radikale (aggressive Sauerstoffmoleküle) zu entschärfen, die bei Giftbelastungen vermehrt entstehen.
SO FÖRDERN SIE DIE ENTGIFTUNGSLEISTUNG DER LEBER
Damit die Leber überhaupt entgiften beziehungsweise das lebenswichtige Glutathion (siehe > ) aufbauen kann, muss die Nahrung möglichst reich an Nähr- und Vitalstoffen sein. So stört beispielsweise ein Selen- oder Vitamin-B 6 -Mangel die Glutathionproduktion empfindlich. Selen ist am meisten in Paranüssen und Meeresfrüchten enthalten, Vitamin B 6 in Nüssen, Vollkorn, Keimen und Innereien. In einer Studie der Gynäkologin Ingrid Gerhard an der Universität Heidelberg aus dem Jahr 1995 konnte nachgewiesen werden, dass pflanzliche, gemüse- und blätterbetonte Frischkost den Glutathiongehalt am wirksamsten steigen lässt. Früchte oder gekochtes Gemüse zeigten dagegen deutlich weniger Wirkung. Übertragen formuliert liebt unsere Leber alle frischen Nahrungsstoffe, die grün sind und bitter schmecken, wie zum Beispiel Löwenzahn und andere Wildkräuter, Feld-, Endivien- und Zuckerhutsalat, Chicorée, Rucola und Wegwarte.
Kurzzeitfasten
Die Regenerations- und Entgiftungstätigkeit der Leber wird auch durch Kurzzeitfasten (ein bis drei Tage) angeregt, weil sie in dieser Zeit weniger arbeiten muss. Anstatt zu essen, trinken Sie über diesen Zeitraum nur reichlich Wasser oder Tee. Unterstützend können Sie zur Einleitung 2–4 g Magnesium (wirkt abführend) und Heilerde (bindet Giftstoffe im Darm) einnehmen.
Hilfreich sind auch tägliche Einläufe mit lauwarmen Wasser oder Tee (etwa Kamillentee).
INFO
Hilfe aus der Natur
Es gibt Kräuter, die Leber und Galle sanft unterstützen. Die bekanntesten sind:
• Mariendistel: schützt und regeneriert die Leber, wirkt entgiftend
• Artischocke: fördert Gallenfluss und Regeneration der Leberzellen
• Löwenzahn: regt Verdauungsdrüsen und Gallenproduktion an
• Wermut, Tausengüldenkraut, Schafgarbe, Benediktenkraut, Galgant: steigern Gallen-, Speichel-, Magensaftsekretion
• Petersilie: schützt die Leber und wirkt entkrampfend
• Rettich, Schöllkraut: fördern Gallenbildung und Gallenfluss
Leberwickel
Ein Leberwickel ist gerade bei Leberkranken in Ruhepausen nach den Mahlzeiten empfehlenswert. Legen Sie dazu einen über heißem Wasserdampf erwärmten Heublumensack oder ein Tuch mit zerdrückten, noch heißen Pellkartoffeln auf die Lebergegend und ruhen Sie sich aus. Im Liegen wird die Leber 30 Prozent besser durchblutet und kann so auch eine höhere Entgiftungs- und Heilungstätigkeit leisten. Auch durch Sonnenbestrahlung wird die Aktivität der Leber gefördert.
DIE GALLENBLASE
Die Leber produziert am Tag etwa 800 Milliliter Gallensaft, der über die Gallengänge der Leber in die Gallenblase fließt und auch in den Darm gelangt. Die Gallenblase selbst ist eigentlich kein Entgiftungsorgan, sondern nur der »Behälter« für die Gallenflüssigkeit (umgangssprachlich als »Galle« bezeichnet). Hier wird der
Weitere Kostenlose Bücher