Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
Wahrheit.«
»Ich schulde Ihnen gar nichts.« Als sie fragend eine Augenbraue hochzog, fügte er schnell hinzu: »Außer Marcs gesamten Reisekosten natürlich und einem Pauschalhonorar, sofern er den Auftrag erfüllt.«
»Wir wollen kein schmutziges Geld.«
»Vivi.« Er kam näher, und sie hielt das Board höher, bereit, ihm damit eine zu verpassen, falls er ihr auf die Pelle rückte, FBI -Agent hin oder her. »Sie wissen wirklich nicht, was Sie da reden.«
»Das eben war Finn MacCauley, stimmt’s?«
Er sagte nichts, sondern sah sie bloß verkniffen an.
»Sie haben Kontakt zu Finn Mac…«
Er legte ihr unsanft eine Hand auf den Mund, während er die andere um sie schlang und Vivi an sich zog, zwischen ihren Körpern nur noch das Board und die Rollen.
»Halten Sie gefälligst den Mund.«
»Das werde ich nicht tun!«
Er drückte sie so fest an sich, dass sie sein herbwürziges Eau de Cologne bemerkte und die angespannten Muskeln in seinen Oberschenkeln spürte, die an ihre drängten. Die Geschäftsleute nahmen null Notiz von ihnen, sondern liefen um sie herum, als wären sie irgendein belangloser Felsbrocken am Strand. »Es ist nicht so, wie Sie denken.«
»Ach nein? Wie ist es dann?«
»Ich kann und darf es Ihnen nicht sagen.«
Sie versuchte, sich von ihm loszureißen, doch er hielt sie gnadenlos fest. »Sie sollten es mir aber lieber sagen, ich bin auf diesem Ding nämlich schneller in Ihrem Büro als Sie, und dort wird man sich bestimmt sehr für Ihr kleines, geheimes Rendezvous interessieren.«
»Damit würden Sie das Leben Ihres Cousins und der jungen Frau, die er beschützt, in erhebliche Gefahr bringen.«
Sie starrte ihn entgeistert an, während sie diese Drohung erst mal sacken ließ. »Junge Frau … beschützen? Ich dachte, er ist da drüben, um sie aus dem Land zu bugsieren. Von Bodyguard war nie die Rede.«
»Er beschützt sie so oder so. Er ist einfach der Typ dafür. Deswegen habe ich ihn engagiert.«
Sie wich einen Schritt zurück, da er seinen Griff lockerte. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen oder was?«
»Nein, das war Teil des Deals.«
»Was für ein Deal?«
Er zögerte ein paar Sekunden, sah ihr prüfend ins Gesicht und traf eine Entscheidung. »Der Deal, den wir mit Finn gemacht haben. Und Dr. Sharon Greenberg.«
» Was? Sie wissen von ihr?«
Er nickte langsam. »Es stehen eine Menge Menschenleben auf dem Spiel, Vivi. Und als Devyn da völlig unbedarft reingeraten ist, haben wir Finn versprochen …«
»Was haben Sie Finn versprochen?«, fiel sie ihm nervös ins Wort.
Er schloss die Augen und kapitulierte, erzählte ihr mehr, als er eigentlich wollte. »Weil er uns, neben der CIA und dem SIS , zu einem der gefährlichsten und brutalsten Terroristen der Welt geführt hat.«
»Das hat Finn getan?« Unmöglich. Oder?
»Ja, hat er. Und wenn wir erfolgreich sind, wird er begnadigt.« Nun, da er sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit gewiss war, ließ er sie ganz los. »Und wenn wir scheitern, werden Tausende von Menschen sterben. Und ich fürchte, Ihr Cousin wird einer von ihnen sein.«
Ihr gefror das Blut in den Adern. »Warum haben Sie ihm nicht die Wahrheit gesagt?«, fragte sie. »Wieso konnten Sie ihn nicht mit den entsprechenden Informationen briefen, bevor sie ihn nach Irland geschickt haben?«
»Das ist unser Risikoprinzip«, sagte er lapidar. »Je weniger Informationen, umso besser in einem kritischen Ernstfall. Er brauchte es auch nicht zu wissen. Und Sie auch nicht.«
»Na ja, jetzt weiß ich es.«
»Das ist richtig.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen, nicht breit genug, um seine perfekten Zähne zu entblößen, aber immerhin so hinreißend, dass sie sich spontan erinnerte, warum sie Lang sündhaft attraktiv fand.
»Was ist daran so amüsant?«
Sein Blick fiel auf ihr Skateboard. »Ich habe Sie unterschätzt, Vivi Angelino.«
»Großer Fehler.«
»Das wird mir nicht noch mal passieren.«
Sie hatte plötzlich Schmetterlinge im Bauch und blendete das Gefühl aus, indem sie ihr Board mit einem dumpfen Schlag auf den Weg fallen ließ. Er machte einen Satz nach hinten, und die Rollen kamen kurz vor seinen Füßen auf. Geistesgegenwärtig packte er Vivi am Ärmel, als sie einen Fuß auf das Brett stellte.
»Kein Wort zu Marc.«
Sie schnaubte leise. »Sie machen wohl Witze.«
»Ich mache keine Witze. Sie könnten sein Leben gefährden. Lassen Sie ihn einfach weiter seine Aufgabe erfüllen – Finns Tochter beschützen.«
»Er ist nicht da rüber geflogen,
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