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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Zentrum des Friedhofs. Die berühmtesten IRA -Märtyrer liegen da begraben. Wir befinden uns hier in einem der Außenbereiche, und ich denke, dass sie sich eine ganz abgelegene Stelle sucht, um sich da zu verstecken.«
    Die Gräber um sie herum waren ungepflegt und von Brombeersträuchern überwuchert.
    »Die Wege sind gitterförmig angelegt«, meinte sie, während sie die Wiese zu einem schmalen Asphaltstreifen überquerten, der einen Bereich unterteilte. »Zumindest sah es auf der Karte im Mietwagen so aus. Aber Marc, dieser Friedhof ist wie ein Ort für sich.«
    »Komm«, sagte er und zog sie weiter. »Wir marschieren weiter geradeaus, bis wir irgendwann an eine Kreuzung kommen, wo sie sich entscheiden musste, ob sie weiter geradeaus, nach Norden oder nach Süden läuft. Meine Vermutung ist, dass sie sich versteckt hält und darauf wartet, dass es hell wird.«
    Oder schon genauso mausetot war wie die anderen Bewohner Milltowns.
    Sie drangen tiefer auf dem Friedhof vor, schnell und schweigend, und mit jedem Schritt rutschte Devyns Herz weiter nach unten, wie die Blätter, die mit jeder leichten Windböe von den Bäumen zu Boden schwebten.
    »Ziemlich unheimlich, nicht?«, flüsterte sie.
    »Zigtausend Gräber, zigtausend Leichen, von denen viele als religiöse Märtyrer gelten? Ja, verdammt unheimlich.«
    Vor ihnen ragten Eichen, die ein paar Gräber umstellten, Grabstätten, die wohl etwas Besonderes zu sein schienen. Wichtige Personen lagen hier beerdigt, vermutete sie. An einer Weggabelung blieben sie stehen, und Marc ging näher an die Grabsteine heran und beleuchtete die eingemeißelten Namen mit der Stablampe.
    O’Neill. Bidwell. Saunders. McNett.
    Aber keine Spur von Sharon Greenberg.
    Der melancholische Schrei eines Käuzchens erfüllte die Luft, und ein anderes antwortete, ein Windstoß erfasste die Bäume, und das raschelnde Laub übertönte das leise Knirschen ihrer Schritte.
    »Ich tippe mal, dass sie ziemlich weit ins Friedhofsinnere vorgedrungen ist«, überlegte er halblaut. »Mit dem Wissen, dass ihre Verfolger wohl eher außen herum laufen, um sich nicht zu verirren.«
    »Hier kann man sich wirklich verirren«, sagte Devyn. Sie machte eine 360-Grad-Drehung und hob dabei den Schirm ihrer Mütze eine Idee an.
    Unter Marcs Fuß knirschte etwas, er blieb stehen und erstarrte, als sein Blick auf eine zerbrochene Schutzbrille fiel.
    »Oh mein Gott«, flüsterte Devyn, die sich neben ihm danach bückte. »Die ist aus einem Labor.« Sie griff danach. »Sie war hier, Marc.«
    »Scheint mir auch so«, pflichtete er ihr bei und suchte langsam mit dem Lichtkegel der Taschenlampe die Gegend ab. Nichts, null, bloß ein Grab neben dem anderen, Kreuze und Grabsteine, manche hoch, andere niedrig, ein ordentlich gepflasterter Weg und ein Gebäude, das wie eine Miniaturkathedrale aussah.
    Aus dem Inneren dieses Baus drang ein leises, schmerzerfülltes Wimmern zu ihnen. Das war bestimmt kein Tier, sondern ein Mensch.
    Die struppigen Bodenflechten brachten Devyn um ein Haar ins Stolpern, aber Marc fing sie noch rechtzeitig auf und schaffte es als Erster zum Eingang. Er hielt sie mit einer Hand zurück und zielte mit der Pistole auf das kleine Monument.
    Devyns Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb, ihr ganzer Körper war angespannt vor Aufregung und Erwartung.
    Der luftige Bau war eine Konstruktion aus einem etwa ein Meter hohen Mauersockel, mit hohen Steinsäulen, die ein Dach trugen, auf dem sich eine lebensgroße Madonnenstatue erhob. In eine an dem Stein angebrachte Marmorplatte war der Name »McGarry« graviert.
    Er hob die Lampe, tastete mit dem milchig hellen Strahl behutsam die Dunkelheit ab und verharrte mit dem Lichtkegel auf einer Gestalt, die zusammengekauert unter einer der Säulen lag.
    Die Gestalt trug eine weiße Jacke, die jedoch blutig rot verfärbt war, und rührte sich nicht.
    »Ist sie …« Devyn brachte die Frage nicht über die Lippen. Es schmerzte sie zu sehr, das eine Wort auszusprechen. Hatte sie den ganzen Weg hierher gemacht, um ihre leibliche Mutter tot vorzufinden?
    Marc gab Devyn ein Zeichen, zurückzubleiben, und schlich sich in das Gebäude.
    Er kniete sich neben den schlaffen Körper und streckte die Hand nach der Frau aus. Devyn folgte ihm langsam und ließ sich neben die beiden sinken, tief betroffen und erschüttert.
    Marc strich der Frau das Haar zurück, ihr Gesicht war totenblass. Seine Finger suchten nach einem Puls.
    »Bitte, bitte, sei nicht tot«, flüsterte Devyn. »Bitte

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