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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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richtiglag.
    Nicht mehr lange und sie würden sich endlich treffen. Sie mussten sich einfach kennenlernen. Sie schob das Bild vorsichtig in die Gesäßtasche ihrer Jeans und schwang sich aus dem Auto in die Dunkelheit.
    Die Straßenlaternen wurden um Mitternacht ausgeschaltet, um Passanten möglichst von dem Friedhof fernzuhalten, der immer noch ein Unruheherd war. Der Mond hatte sich hinter einer dichten Wolkendecke verkrochen, und sie duckten sich wie Diebe durch die samtschwarze Nacht, über die Straße und in die Büsche, wo sie sich flach an die Steinmauer pressten.
    »Erste Hürde geschafft«, sagte Marc leise. »Die Straße überqueren, ohne erschossen zu werden.«
    Das war immerhin ermutigend. »Jetzt müssen wir bloß noch schwuppdiwupp über die Mauer kraxeln.«
    Er blickte sie scharf an, während sie ein paar vorwitzige Haarsträhnen unter die dunkle Baseballmütze steckte, die sie unterwegs gekauft hatten. »Tu nichts Impulsives, Devyn.«
    »Zu spät, du Schlaumeier.«
    »Okay, dann versuch wenigstens, deine Impulshandlungen, so gut es geht, zu kontrollieren.«
    »Okay«, seufzte sie. »Versprochen.«
    »Das hast du letztes Mal auch gesagt.«
    »Und dir den Arsch gerettet«, erinnerte sie ihn.
    Er beugte sich zu Devyn hinunter, duckte sich unter den Schirm ihrer Mütze und küsste sie zärtlich auf den Mund. »Dafür habe ich mich noch gar nicht bei dir bedankt.«
    »Ich glaube, das tust du gerade.«
    Er half ihr, mit dem Fuß auf den ersten Backstein zu steigen, der aus der Wand herausragte, und sah von unten zu, wie sie sich die Mauer hinaufzog. Es war nicht besonders schwierig, nach ein paar geschickten Kletterübungen schaffte sie es, sich auf die Mauerkrone zu hieven.
    Und dann verschlug es ihr den Atem.
    Innerhalb weniger Sekunden war er neben ihr. »Alles klar?«
    »Oh mein Gott, Marc. Ich hatte überhaupt keine Vorstellung, wie das hier aussieht.« Keine Karte, kein Foto und keine Beschreibung, die sie jemals gesehen hatte, wurden der Größe des ausgedehnten Milltown Cemetery gerecht. Sie hielt sich an den Steinspitzen oben auf der Mauer fest und blinzelte in die Dunkelheit, um sich wenigstens einen vagen Eindruck davon zu verschaffen, wie riesig der Friedhof war.
    Sie hatte über Milltown gelesen. Zigtausende Gräber. Kilometer um Kilometer nur Gräber. Abertausende, so dicht aneinandergedrängt, dass sich die Arme der Kruzifixe fast berührten. Es gab keine Ordnung, keine Symmetrie, kaum Platz für Wege. Der Tod ist nicht wählerisch.
    Wie sollten sie hier eine Frau finden, die sich angeschossen und womöglich lebensgefährlich verletzt in diesen schauerlich gähnenden Schluchten aus Gestein und Gesträuch versteckte?
    Mit einem Mal wurde Devyn von einer Welle des Zweifels überrollt. Ihre Aktion Wir-finden-Sharon war die sprichwörtliche Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Es war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aussichtslos, sann sie deprimiert. Den ganzen Aufwand hätten sie sich garantiert schenken können.
    Aber Marc war bereits dabei, elanvoll über die Mauer zu setzen, er wirkte kein bisschen panisch. »Ich springe zuerst«, raunte er ihr zu. »Dann du.«
    Sie blickte skeptisch nach unten. »Okaaay.«
    Er schwang sich über die Mauer, kam auf den Fußballen im Gras auf und federte den Aufprall ab, indem er die Knie kurz anzog. Er drehte sich geschmeidig um, blickte zu ihr nach oben und streckte einladend die Arme aus. Doch Devyn rührte sich nicht vom Fleck.
    So viel zum Thema Höhenangst überwinden.
    »Dev, da oben sitzt du auf dem Präsentierteller. Spring!«
    Sie nickte, biss sich auf die Lippe und warf ein Bein über die Mauer. Sie atmete tief ein, stieß sich ab und Marc fing sie auf. Angesichts der Wucht des Aufpralls ging er mit ihr zu Boden und hielt sie fest, während sie über Flechten und Kiesel rollten.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja.« Sie bewegte ihre Beine – super, nicht gebrochen – und rappelte sich mit Marcs Hilfe auf. »Ich hoffe wirklich, dass sie auf der richtigen Seite steht«, murmelte sie. »Denn wenn wir Leib und Leben riskieren, um eine Terroristin zu retten, werde ich …«
    »Was wirst du?«
    »Diese verflixte Kanone an ihr ausprobieren.«
    Er nahm ihre Hand und zog sie weiter. »Da helf ich dir glatt beim Zielen. Gib mir mal die Lampe.«
    Sie reichte ihm die kleine mitgebrachte Stablampe, und er knipste sie an, um sich zu orientieren.
    »Laut unserer Touristenkarte befindet sich etwa eine halbe Meile in diese Richtung das

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