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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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isst?“
    „Blonde Zwanzigjährige.“
    „Okay, dann schicke ich den wieder nach Hause.“
    „Witzig.“
    „Finde ich auch.“ Jerrys Lachen ließ David erschauern.
    „Du bist so ein Arsch.“
    „Ich dachte, du magst meinen Arsch.“ Jerry lachte wieder. „Ich meine nur, weil du gestern Abend so draufgestarrt hast.“
    „Habe ich nicht.“ Die Tatsache, dass er erwischt worden war, ließ David bis an die Ohrspitzen rot werden.
    „Dann bis um drei.“ Jerrys Stimme war weich, fast ein Flüstern.
    „Warte!“, rief David erst im letzten Moment, weil er mit den Gedanken zu sehr in den Zweideutigkeiten hängen geblieben war. „Soll ich irgendetwas mitbringen?“
    „Hm, vielleicht eine Leine, eine Peitsche und ein Gebiss.“ Jerry lachte, aber dann wurde seine Stimme plötzlich ernst. „Ich meine natürlich für die Pferde.“
    „Arsch.“
    „Bring einfach nur deinen mit. Drei Uhr.“
    „Auf Wiedersehen, Jerry.“
    „Bis später.“
    Lächelnd legte David auf. Na ja, dachte er, selbst wenn es nichts Dauerhaftes ist, ich werde es genießen, solange ich kann. Irgendwo tief drinnen musste David jedoch zugeben, dass er sich sehr zu diesem Mann hingezogen fühlte – und sogar noch mehr zu dem Gedanken, dass er tatsächlich doch noch Möglichkeiten hatte.
    „Na, na und warum werden wir rot?“ Lenores Stimme ließ ihn aufschrecken.
    „Meine Güte, Lenore“, stöhnte David. „Klopfst du denn nie an?“
    „Nicht, wenn die Tür weit offen steht.“ Lenore ging zu Davids Tisch. „Wo wir gerade von weit offen sprechen.“ Lenores Blick wanderte zu Davids Schritt.
    „Okay, genug.“ David setzte sich anders hin und überkreuzte die Beine. Lenore zuckte zusammen, als wüsste sie, wie unangenehm das für ihn sein musste. „Ich bin gestern zu William gefahren.“
    „Ich wette, du hast dir auch den Onkel gründlich angeschaut.“
    David wusste, dass er rot wurde, aber er sah Lenore trotzdem direkt an. „Ich weiß nicht, was du meinst. Ich verhalte mich professionell.“
    „Das habe ich auch, bis ich Howard getroffen habe.“ David hatte die Geschichte von Lenore und Howard immer sehr romantisch gefunden. Als sie noch eine Nonne gewesen war, hatte Lenore Howard, einen Politiker, der eine der reichsten Gegenden der Stadt vertrat, getroffen und sich in ihn verliebt. Howard war zu dem Zeitpunkt verheiratet gewesen, aber die Leidenschaft, die er für Lenore empfunden hatte, war zu groß gewesen. Howard hatte sich scheiden lassen und Lenore, die ihr Gelübde widerrufen hatte, innerhalb eines Jahres geheiratet. David war nicht katholisch und war sich nicht sicher, welche Folgen so ein Widerruf hatte, aber das war ihm egal gewesen, weil die Romantik der Geschichte ihn so mitgerissen hatte. Wo ist mein Howard? , hatte er Lenore in den letzten 15 Jahren mehr als einmal gefragt.
    „Hallo, bist du noch da?“
    „Wie bitte?“ David hatte gar nicht gemerkt, dass seine Gedanken abgedriftet waren.
    „Du warst gerade dabei, mir zu sagen, dass du kein bisschen an Schnellzieher McKenzie interessiert bist.“
    „Ach, so schnell ist er gar nicht.“ David bereute es schon, während er es sagte. „Ich meine, er kann wirklich schwer von Begriff sein ... ich meine, er ist nicht gerade eine Leuchte.“
    Lenore schüttelte lachend den Kopf. „Muss er ja auch nicht sein, Hauptsache sein Stecker passt in deine Dose.“
    „Nett, Lenore. Küsst du deine Kinder mit diesem Mund?“
    Lenore zwinkerte ihm auf dem Weg zur Tür zu. „Was denkst du, wie ich überhaupt an meine Kinder gekommen bin?“
    David hob bittend die Hände. „Vergib ihr, Herr, denn sie weiß nicht ... sie weiß gar nichts.“
    „Gott spricht nicht mit Lutheranern“, rief Lenore, die schon aus der Tür war. „Du wirst in der Hölle schmoren, Heide, aber mach dir keine Sorgen, ich halte dir einen Platz frei!“
    David lachte und sah auf die Uhr. Noch fast drei Stunden. Vielleicht sollte er Lenore nachlaufen, damit sie ihm mit einem weiteren Schlagabtausch die Zeit vertrieb. Oder vielleicht sollte er heimgehen, eine Dusche nehmen und sich noch mal rasieren. Nicht dass es nötig war, David war nie imstande gewesen, sich einen Bart wachsen zu lassen, der länger als zwei Millimeter war. Obwohl er eine ordentliche Menge Brust- und Beinhaar hatte, war seine Gesichtsbehaarung so gut wie nicht vorhanden, er konnte nicht einmal Koteletten stehen lassen!
    Während er sich vom Tisch erhob, hörte er sein Handy wieder klingeln. Er klappte es auf, sah die SMS und lachte.

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