Gut zu wissen (German Edition)
könnte, warum David ihn verraten hatte, William verraten hatte. „Was habe ich falsch gemacht? Habe ich etwas gesagt, das –“
„Ich habe nicht gekündigt, Jerry.“
Jerry drehte sich um. Seine Augen waren gerötet vom ständigen Erbrechen, aber der Zorn hatte ein wenig nachgelassen. „Was?“
„Ich habe mich dagegen entschieden.“ Davids Kinn zuckte, so wie immer, wenn er mit den Tränen kämpfte. „Ich habe mich für dich entschieden.“ David lachte bitter. „Witzig. Ich will dich, aber du willst mich nicht mehr.“
Jerry machte einen Schritt nach vorne, blieb aber stehen, als David ihn nicht ansah. „Ich verstehe nicht. Wie? Wann? Ich dachte –“
„Sie haben mir die Papiere hingelegt ...“ Tränen liefen über Davids Wangen, seine Stimme überschlug sich und seine Fäuste krallten sich in den Saum seines Jacketts. „Aber alles, was ich gesehen habe, war die Enttäuschung auf deinem Gesicht, alles, was ich gehört habe, war, wie du mir gesagt hast, meinen Cowboy zu stehen. Ich konnte nur denken, dass ich diesen Blick nicht mehr sehen wollte, immer wenn ich meine Augen schließe. Zu wissen, was ich dir angetan habe, uns angetan habe, hat mich fast umgebracht.“ David atmete tief ein und versuchte, sich zu beruhigen. „Ich konnte es nicht tun ... konnte nicht unterschreiben.“
Jerry stand nur da, ohne sich vor oder zurück zu bewegen und in dem Moment war David sich sicher, dass es wirklich vorbei war. Er würde zur Tür hinausgehen und Jerry, William, all das wäre für immer vorbei. Jerry streckte eine seiner schönen Hände aus, aber Davids Hoffnung starb, als er sie genauso schnell wieder zurückzog. Sein Mund öffnete und schloss sich und Tränen glitzerten in seinen Augen.
David zuckte mit den Schultern. „Steh deinen Cowboy, okay?“, flüsterte er, während er sich zur Tür drehte. Er wusste, dass Jerry ihn nicht aufhalten würde. Er war zu müde, ein Taxi zu rufen, aber er wusste ja sowieso nie, wo das verdammte Handy war. Scheiße, dann lauf ich eben.
„David?“ Jerrys Stimme war leise, zögerlich. „Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?“
David schüttelte den Kopf und senkte den Blick. Er fuhr sich über die Augen, seine Stimme rau, traurig, flehend. „Dich. Ich brauche dich.“
Bevor David zu Ende geredet hatte, war Jerry da, schlang die Arme um ihn, rieb ihm den Rücken und flüsterte ihm tröstende Worte ins Ohr. „Du hattest mich doch immer, Baby.“ Jerry küsste Davids Stirn. „Es macht mich total fertig, dass ich dich so behandelt habe. Ich habe seitdem nicht mehr richtig geschlafen.“
„Es tut mir so leid.“ David ließ die Tränen auf Jerrys T-Shirt fallen. Es war im mittlerweile egal, ob ihn das schwach, zerbrechlich oder unbeherrscht erscheinen ließ. „Ich dachte, du willst mich nicht mehr. Ich konnte nicht essen, konnte nicht schlafen, habe mich gefragt, wie ich den Rest meines Lebens ohne euch beide ertragen soll.“
„Schhh, Baby, es ist vorbei. Es geht uns gut und ich habe nie etwas so sehr gewollt.“ Jerry hob Davids Kinn und küsste die Tränen, die über seine Wangen liefen. „Du und William, ihr seid die Familie, die ich nie hatte.“ Jerrys Stimme überschlug sich, als er fühlte, wie Davids Arm sich um seine Taille legte. „Du verlässt dieses Haus nie wieder.“
„Zumindest nicht, solange mein Auto noch im Graben liegt.“
David versuchte zu lachen, zitterte aber stattdessen, weil ihm plötzlich ein großer Stein vom Herzen gefallen war. Er ließ sich von Jerry ins Schlafzimmer führen. Er wusste, dass es dort nur zwei Körper geben würde, die sich hielten, und Lippen, glücklich, dass sie ihre Partner wiedergefunden hatten. Nähe würde wiederhergestellt, Enttäuschung ausgelöscht und Vertrauen gefestigt. Die Heftigkeit, die immer mit der Vereinigung ihrer Körper einhergegangen war, wäre heute ein wenig schwächer, während sie sich mit der Schuld, der Frustration, der Unsicherheit und der Hoffnungen für die Zukunft auseinandersetzten. Ihrer Zukunft.
Jerry führte seinen Geliebten zum Bett und brachte Proteste wegen William, der im angrenzenden Zimmer lag, zum verstummen. Lass mich dich heute nur festhalten. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren, du sturer Bastard! David nahm das T-Shirt und die Jogginghose, die Jerry ihm anbot, und zog sich um, während Jerry aus seiner Jeans stieg, sich dann aufs Bett legte und David die Hand hinhielt. Jerrys Lippen bewegten sich nie weiter nach unten als bis zu Davids Stirn; seine
Weitere Kostenlose Bücher