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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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Leefolt.«
    »Aibileen, hey, hier ist Skeeter. Ist Elizabeth da?« Ich guck zu Miss Leefolt rüber, will ihr den Hörer geben, aber sie wedelt mit den Händen, schüttelt den Kopf und macht lautlos: Nein. Sagen Sie, ich bin nicht da.
    »Sie . . . sie ist weg, Miss Skeeter«, sag ich und guck Miss Leefolt ins Gesicht, während ich lüg. Ich versteh’s nicht. Miss Skeeter ist Mitglied im Club, wär doch kein Problem, sie zu fragen, ob sie auch kommen will.
    So um zwölf steigen wir alle drei in Miss Leefolts blauen Ford Fairlane. Neben mir auf dem Rücksitz hab ich eine Tragetasche mit einer Thermosflasche Apfelsaft, Käsekräckern, Erdnüssen
und zwei Flaschen Co-Cola, die so heiß sein werden, dass man denkt, es ist Kaffee. Ich nehm an, Miss Leefolt ist klar, dass uns Miss Hilly nicht grad drängen wird, uns was an der Snack-Bar zu holen. Weiß der Himmel, warum sie sie heut eingeladen hat.
    Die Kleine sitzt auf meinem Schoß. Ich kurbel das Fenster runter, lass uns die warme Luft ins Gesicht wehen. Miss Leefolt bauscht immer wieder ihre Haare auf. Sie fährt ruckelig, mir ist schon halb schlecht, und ich wollt, sie würd beide Hände am Lenkrad lassen.
    Wir fahren am Ben-Franklin-Kaufhaus vorbei und am Drive-Through Seale-Lily. Die haben hinten noch ein Fenster, damit wir Farbigen uns auch Eis kaufen können. Ich schwitz an den Beinen, weil die Kleine auf mir drauf sitzt. Nach einer Weile sind wir auf einer langen, holprigen Straße mit rechts und links Viehweiden, wo Kühe mit dem Schwanz nach Fliegen schlagen. Wir zählen die Kühe, kommen auf sechsundzwanzig, aber nach den ersten neun ruft Mae Mobley immer nur »zehn«, weil sie weiter noch nicht zählen kann.
    Nach einer Viertelstunde biegen wir in eine geteerte Zufahrt. Der Club ist ein niedriges, weißes Haus mit Dornsträuchern ringsrum, nicht halb so vornehm, wie die Leute immer erzählen. Davor sind jede Menge Parkplätze frei, aber Miss Leefolt überlegt kurz und parkt dann ein Stück weiter weg.
    Wir steigen aus, auf den Teerplatz, und die Hitze legt sich auf uns wie eine Decke. Ich hab die Tragetasche in der einen Hand und Mae Mobleys Hand in der andern, und wir trotten los, über den siedend heißen Parkplatz. Durch die Linien kommt man sich vor wie auf einem Grill, und wir sind die Maiskolben, die drauf geröstet werden. Mein Gesicht spannt sich. Die Kleine lässt sich hinter mir herziehen, guckt so geschockt, wie wenn sie grad eine Ohrfeige gekriegt hätt. Miss Leefolt schnappt nach Luft und starrt missmutig auf den Eingang, der immer noch zwanzig Meter weg ist, fragt sich
vermutlich, warum sie am anderen Ende geparkt hat. Mein Scheitel brennt und fängt an zu jucken, aber ich kann mich nicht kratzen, weil ich beide Hände voll hab, und dann wusch! bläst jemand die Flamme aus. Die Eingangshalle ist dunkel und kühl, der reinste Himmel. Wir stehen erst mal blinzelnd da.
    Miss Leefolt guckt sich um, halbblind und schüchtern, also zeig ich auf die Tür an der Seite. »Zum Pool geht’s da lang, Ma’am.«
    Sie scheint froh, dass ich mich hier auskenn und sie nicht fragen müssen wie arme Leute.
    Wir drücken die Tür auf, und wieder blendet uns die Sonne, aber hier ist es nett, nicht so heiß. Das Schwimmbecken ist leuchtend blau. Die schwarz-weiß gestreiften Sonnenmarkisen sehen immer pieksauber aus. Die Luft riecht wie Waschmittel. Kinder planschen und lachen, und Ladys liegen im Badeanzug und mit Sonnenbrille da und lesen Illustrierte.
    Miss Leefolt hält sich die Hand über die Augen und guckt sich nach Miss Hilly um. Sie trägt einen weißen Schlapphut, ein schwarz-weißes Pünktchenkleid und klotzige weiße Korksandaletten, die ihr eine Nummer zu groß sind. Sie runzelt die Stirn, weil sie sich fehl am Platz fühlt, lächelt aber, damit es niemand merkt.
    »Da ist sie.« Wir folgen Miss Leefolt um den Pool rum, dahin, wo Miss Hilly in einem roten Badeanzug leuchtet. Sie liegt in einem Deckstuhl und guckt ihren Kindern beim Planschen zu. Ich seh zwei Dienstmädchen, die ich kenn, mit andern Familien, aber keine Yule May.
    »Da seid ihr ja«, sagt Miss Hilly. »Hey, Mae Mobley, du siehst ja aus wie eine kleine Butterkugel in diesem Bikini. Aibileen, die Kinder sind da drüben im Planschbecken. Sie können sich dort in den Schatten setzen und nach ihnen schauen. Aber passen Sie auf, dass William nicht immer die Mädchen nassspritzt.«

    Miss Leefolt legt sich auf den Deckstuhl neben dem von Miss Hilly, und ich setz mich an den Tisch unter einem

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