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Gute Nacht, mein Geliebter

Titel: Gute Nacht, mein Geliebter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Frimansson
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…«
    »Ich will … noch mal«, flüsterte sie.
    »Aber nur ganz kurz.«
    »Ein Quickie.«
    Sie deckte den Tisch ab und räumte ihn leer, beugte sich anschließend vor und hob ihr Kleid. Sie trug keinen Slip. Er stand hinter ihr, seine Hände lagen auf ihren Schenkeln und ihrer Hüfte. Sie rieb sich an ihm, damit er steif wurde, fühlte sein Glied durch den Stoff der Hose.
    In diesem Moment klingelte das Telefon.
    »Verdammt!«, rief sie. »Verdammter Mist.«
    Er war ein paar Schritte zurückgetreten, hob den Hörer ab, reichte ihn ihr. Sie schüttelte abwehrend den Kopf, aber es war schon zu spät.
    »Hallo!«, sagte sie gereizt.
    »Hallo … Ich möchte gerne Justine Dalvik sprechen.«
    »Am Apparat.«
    »Mein Name ist Tor Assarsson. Ich bin Berits Mann. Berit und Sie waren früher einmal Klassenkameradinnen, soweit ich weiß.«
    »Ja, das stimmt. Hallo.«
    »Ich mache mir Sorgen um sie. Sie ist verschwunden.«
    »Ach.«
    »Sie ist seit fast vierundzwanzig Stunden nicht mehr zu Hause gewesen.«
    »Tatsächlich.«
    Sie bekam Kopfschmerzen, die sich in ihre Stirn fraßen, und als sie den Körper drehte, zog sich die Haut um das Kranium zusammen. So als schrumpfe ihr ganzer Schädel.
    »Ich dache nur … Sie wollte doch zu Ihnen, hat sie gesagt. Ist sie gestern bei Ihnen gewesen?«
    »Ja, natürlich. Wir haben gestern Abend eine Zeit lang zusammengesessen und uns unterhalten.«
    »Wie lange denn?«
    »Keine Ahnung. Ich erinnere mich nicht, wie viel Uhr es war.«
    »Ist es spät geworden?«
    »Es ging so, glaube ich.«
    Hans Peter betrachtete sie. Er zog den Reißverschluss seiner Hose wieder zu, lächelte und schüttelte den Kopf. Justine versuchte, zurückzulächeln.
    »Ich muss gestehen, dass ich mir große Sorgen mache.«
    »Ich verstehe …«
    »Es ist nicht Berits Art, so etwas zu machen. Ich habe Angst, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte, etwas Schreckliches.«
    »Vielleicht ist sie verreist? Vielleicht will sie einfach ein wenig allein sein?«
    »Hat sie Ihnen gegenüber so etwas angedeutet?«
    »Sie machte nicht unbedingt einen glücklichen Eindruck, das kann man nicht behaupten.«
    »Sie hat es im Moment nicht leicht. Und ich bin ihr vielleicht auch nicht die Stütze gewesen, nach der sie gesucht hat. Was hat sie gesagt? Worüber haben Sie gesprochen?«
    »Sie hat mir die Sache von ihrer Arbeit erzählt. Dass sie nicht nach Umeå ziehen wollte, oder was es nun war.«
    »Luleå!«
    »Ja, kann sein. Sie war traurig und machte sich Sorgen, wie es weitergehen würde.«
    »Was meinen Sie, kann sie sich etwas angetan haben?«
    Seine Stimme wurde heiser, sie hörte, dass er einem Zusammenbruch nahe war.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »So gut kennen wir uns ja nicht, jedenfalls nicht als Erwachsene. Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob sie der Typ Mensch ist, der sich selbst etwas antut. Ich weiß es nicht.«
    »Ich habe bisher eigentlich nicht geglaubt, dass sie der Typ dazu ist. Sie ist in allen Lebenslagen ausgeglichen und stark gewesen, trotz aller Belastungen. Aber man weiß ja nie … Außerdem ist sie in einem schwierigen Alter, denke ich, mit den Wechseljahren und all dem. Ich vermute jedenfalls, dass sie angefangen haben. Die Hormone können den Frauen da ganz schön zusetzen, wie ich gehört habe.«
    »Das ist schon richtig. Es gibt Frauen, deren ganze Persönlichkeit sich verändert.«
    »Auf der anderen Seite sind mir solche Tendenzen überhaupt nicht aufgefallen.«
    Sie hörte, dass Hans Peter die Treppe hinaufging. Er würde sich bald auf den Weg machen müssen. Ihr wurde bewusst, dass sie das nicht wollte. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, nicht allein im Haus bleiben zu wollen, sie wollte ihn begleiten, wohin auch immer, sich ins Auto setzen und einfach nur fahren.
    »Was hat sie gesagt, als sie ging?«
    »Was sie gesagt hat? Ja … Sie sagte, sie wolle zum Sandviksväg hinaufgehen und den Bus nehmen, glaube ich. Aber wir hatten ziemlich viel getrunken … Ich erinnere mich nicht mehr genau an jedes Wort.«
    »War sie betrunken?«
    »Ja, ziemlich.«
    »Kann sie gestürzt sein?«
    »Keine Ahnung. Hätte sie dann nicht jemand finden müssen?«
    »Dass sie aber auch kein Taxi genommen hat. Dass sie das nicht getan hat.«
    »Ja.«
    Der Mann atmete schwer.
    »Ich muss die Polizei anrufen«, sagte er. »Es gibt keinen anderen Weg. Anschließend mache ich mich auf den Weg und suche nach ihr. Vielleicht schaue ich auch bei Ihnen vorbei.«
    »Ich weiß nicht, ob ich zu Hause bin,

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