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Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Jahren.“
    „Dann wisst Ihr, wie diese Schlacht ausgeht?“
    „Ja“, antwortete Agrippina und Gwyn hörte die Angst in ihrer Stimme. „Mit dem Untergang unserer Welt.“

 
    Die Grabstätte
     
     
     
    Lancelot hörte schweigend zu, als ihm sein Knappe von der Gefangenen erzählte. Gwyn hatte seinen Herrn sofort geweckt, um ihm zu beichten, dass er trotz des Verbotes den Turm betreten hatte. Doch die Neuigkeiten, die Gwyn zu berichten hatte, duldeten keinen Aufschub.
    „Ich weiß, dass ich Euch gegenüber ungehorsam war“, sagte Gwyn aufgeregt. „Aber mein Verdacht hat sich bestätigt: Sir Gore ist ein Lügner! In all den Jahren war er nicht nur auf der Suche nach dem Gral gewesen, sondern wollte außerdem in den Besitz dieser Lanze gelangen.“
    Lancelot, der – aus tiefem Schlaf gerissen – zunächst nicht verstanden hatte, wovon Gwyn überhaupt redete, lief nun hellwach in der Kammer auf und ab. Dabei blieb er immer wieder stehen und schaute auf seinen Knappen herab, der auf dem Bett saß und nervös seine Hände knetete. Gwyn wusste, dass Lancelot ihn für diesen Ungehorsam eigentlich bestrafen musste.
    „Du weißt, dass ich meine Gründe hatte, dir jede weitere Nachforschung in dieser Sache zu untersagen“, brummte er.
    „Ja, Herr“, kam die kleinlaute Antwort.
    Lancelot kratzte sich den Bart und machte ein finsteres Gesicht. Schließlich holte er seufzend Luft, zog einen Stuhl heran und setzte sich Gwyn gegenüber.
    „Wie geht es der Frau?“
    „Schlecht. Es ist ein Wunder, dass sie die Gefangenschaft bis zu diesem Tag überlebt hat. Sie ist so schwach, dass sie weder aufstehen, geschweige denn gehen kann.“
    „Und sie behauptet tatsächlich, die Schwester deiner Mutter zu sein?“
    Gwyn nickte.
    „Das ist die abenteuerlichste Geschichte, die mir jemals zu Ohren gekommen ist“, sagte Lancelot.
    „Glaubt Ihr mir etwa nicht?“, fragte Gwyn bestürzt.
    „Doch“, antwortete Lancelot mit fester Stimme. „Ich frage mich nur, ob ich dieser Frau glauben soll.“
    „Sie ist in jedem Fall die Frau von Sir Gore!“
    „Das bezweifle ich ja auch nicht. Aber…“ Sir Lancelot rang nach den richtigen Worten. „Sie war vierzehn Jahre lang eingesperrt.“
    „Ihr glaubt, dass sie in dieser Zeit ihren Verstand verloren hat. Ist es nicht so?“, fragte Gwyn.
    „Niemand, der gesunden Geistes ist, malt mit seinem eigenen Blut ein solches Bild, wie du es mir beschrieben hast!“
    „Aber vielleicht hat ja gerade das Agrippina vor dem Wahnsinn bewahrt“, antwortete Gwyn. „Sie musste sich mit irgendetwas beschäftigen, und sehr viele Mittel standen ihr nicht zur Verfügung.“
    Lancelot sah ihn nachdenklich an. „Wenn es wahr ist, was sie sagt, hast du endlich deine Familie wiedergefunden.“
    „Ja“, sagte Gwyn und seine Augen begannen zu leuchten. „Ihr glaubt nicht, was mir das bedeutet.“
    „Doch, mein Junge“, antwortete Lancelot leise.
    Beide verfielen in Schweigen. Dann blickte Gwyn auf. „Diese Lanze des Longinus, kennt Ihr sie? Habt Ihr schon einmal etwas von ihr gehört?“
    „Geschichten. Legenden. Nicht mehr. Doch auf der anderen Seite: Den Heiligen Gral hat auch noch niemand zu Gesicht bekommen, und dennoch existiert er. Wieso dann nicht auch diese Waffe?“ Lancelot zupfte sich nachdenklich am Ohrläppchen. „In der Tat, wer diese Reliquien besitzt, ist wahrlich der Herr dieser Welt. Unbesiegbar und unverwundbar. So viel Macht in einer Hand wäre nicht gut.“
    „Und ich sage Euch: Sir Gore ist zu allem bereit, um diese Macht zu erlangen.“
    „Wahrscheinlich hast du Recht…“
    Gwyn sprang auf. „Worauf warten wir dann noch? Lasst uns Agrippina befreien und von hier verschwinden.“
    Lancelot sah seinen Knappen überrascht an. „Wie stellst du dir das vor?“
    „Wir beide haben ein Schwert!“
    „Du meinst also, wir gehen einfach so zu Gore, setzen ihm die Klinge auf die Brust und fordern die Herausgabe seiner Frau?“
    „Nun… Ja! Ihr seid ein Ritter der Tafelrunde, Euer Titel wird Euch schützen.“
    „Gwyn, ich kann verstehen, dass du sie um jeden Preis retten willst, doch bevor du zum Schwert greifst, solltest du erst einmal deinen Verstand benutzen. Wenn Gore skrupellos genug ist, seiner eigenen Frau etwas Derartiges anzutun, dann wird er nicht zögern, jeden, der ihm bei der Suche nach dem Gral und der Lanze im Weg steht, umzubringen. Du vergisst, wir sind allein und er hat seine Soldaten. Es mögen zwar nicht viele sein, doch werden sie spielend mit einem

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