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Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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mit vor der Brust verschränkten, tätowierten Armen.
    „Weder Mordred noch Mara sind die rechtmäßigen Herren von Chulmleigh. Nicht, solange Lady Agrippina noch lebt!“, sagte Tom aufgebracht. „Und es ist unsere Pflicht, ihr das zurückzugeben, was ihr gehört.“
    „Alles schön und gut. Doch was haben wir davon?“, rief die Frau.
    „Das Ende eures Sklavendaseins“, sagte Gwyn. „Wenn Lady Agrippina wieder die rechtmäßige Herrin von Chulmleigh ist, werdet ihr euer Land wieder zurückerhalten und als freie Bauern das eigene Feld bestellen. So aber wird euch Mara oder vielmehr Mordred härter denn je schuften lassen. Sir Gore war ein selbstsüchtiger, gewissenloser Herr, der selbst nicht davor zurückschreckte, seine eigene Frau bei lebendigem Leib in einem finsteren Turm zu begraben. Aber nach allem, was ich weiß, war er kein Mörder. Doch von diesem Tag an ist keiner mehr seines Lebens sicher.“
    „Wie könnt Ihr versprechen, dass uns Lady Agrippina die Freiheit schenken wird? Wer seid Ihr, dass Ihr solche Zusagen in ihrem Namen machen könnt?“
    „Weil ich der Sohn ihrer Schwester bin“, sagte Gwyn. „Manche von euch kennen sie. Ihr Name war Valeria. Sie starb vor vierzehn Jahren bei meiner Geburt hier in Chulmleigh. Mein Name ist Gwydion Desert, aber aufgewachsen bin ich als Gwyn Griflet.“
    Jedes Geräusch erstarb und Gwyn meinte zu bemerken, wie sich einige Gesichter verschlossen.
    „Valeria war auf der Flucht vor Mordred gewesen und hatte gehofft, bei ihrer Schwester hier in Chulmleigh Aufnahme zu finden. Doch Sir Gore wies sie ab. Do Griflet war der Einzige, der Erbarmen…“
    Weiter kam er nicht, denn die Frau mit der Tätowierung sprang mit hochrotem Kopf auf. „Du bist dieser Bastard? Wie kannst du es wagen, hierher zurückzukehren?“
    Gwyn hatte mit jeder möglichen Reaktion gerechnet, doch der Hass, der ihm entgegenschlug, war so überwältigend, dass er sie nur fassungslos anstarren konnte. Schließlich fand er die Sprache wieder. „Ich verstehe nicht…“
    „Was soll das heißen, du verstehst nicht? Weißt du etwa nicht, was mit Do Griflets Frau geschehen ist, nachdem du geboren wurdest?“, keifte die Alte.
    „Eine Krankheit soll sie dahingerafft haben“, sagte Gwyn unsicher.
    „Eine Krankheit? Dass ich nicht lache!“, schrie sie mit sich überschlagender Stimme. „Ada hat die Schande nicht ertragen, dass diese römische Hure ihrem Mann den Kopf verdreht hatte, und sich am nächsten Baum aufgeknüpft! Und alles wegen dir, du Bastard!“
    Gwyn spürte, wie auf einmal seine Beine nachgaben und er sich setzen musste. Die Frau stand auf. „Ich verfluche dich, Gwydion Desert oder wie immer du auch heißen magst“, schrie sie. „Ich verfluche dich und dein Geschlecht für die nächsten tausend Jahre. Von diesem Tag an soll das Unglück dein ständiger Begleiter sein. Alles, was du anfasst, soll in Blut, Tränen und Asche untergehen.“ Sie spuckte ihm ins Gesicht, schlug über seinem Kopf ein Zeichen und verließ zitternd vor Wut die Versammlung. Einige andere alte Frauen folgten ihr, doch die Mehrheit verharrte auf ihrem Platz. Einige kicherten sogar. Mit einem Satz war Tom bei ihm.
    „Alles in Ordnung mit Euch?“
    Gwyn wischte sich das Gesicht ab und nickte. „Um Himmels willen, wer war diese Frau?“
    „Nicht nur deine Mutter hatte eine Schwester, sondern auch Do Griflets Frau Ada“, sagte Tom mit betretener Miene. „Maud hat Ada damals entdeckt und seit dieser Zeit ist sie ein wenig… verwirrt. Kaum einer hört auf sie. Die meisten kennen die alten Geschichten nicht, man redet im Dorf nicht über solche Dinge.“
    Doch Gwyn schien nicht zuzuhören. „Warum hast du mir nichts davon gesagt?“
    „Aber das habe ich!“, erwiderte Tom bestürzt. „Euer Herr wusste es.“
    Gwyns Kopf ruckte hoch und sah zu Lancelot hinüber. Ihre Blicke trafen sich, doch der Ritter verzog keine Miene. Langsam stand Gwyn auf und ging zu ihm hinüber. Sein Körper fühlte sich ganz taub an. Wie im Traum machte er einen Schritt vor den anderen, bis er vor seinem Herrn stand.
    „Wieso habt Ihr mich so kaltblütig ins offene Messer laufen lassen?“, flüsterte er leise.
    „Betrachte es als eine Lektion“, sagte Lancelot freundlich.
    „Aber ich habe Euch vertraut!“
    „Du musst lernen, dass du niemandem vertrauen darfst, nicht einmal mir. Dein Verhalten als Knappe war tadellos, doch ist diese Ergebenheit jetzt nicht mehr angebracht.“
    „Was soll das heißen?“, fragte Gwyn

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