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Gwydion 04 - Merlins Vermächtnis

Titel: Gwydion 04 - Merlins Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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„Der Fischerkönig sucht den Schlüssel zum Gral und findet dabei Avalon. Er wird von Mordred verfolgt und von den Sachsen gerettet. Ich frage mich, was als Nächstes kommen mag.“
    „Und Ihr seid sicher, dass Euch Merlin den Weg gewiesen hat?“, fragte Degore.
    „Nein“, gab Gwyn zu. „Alles, was ich in diesem Wald erlebte, scheint in der Rückschau die Ausgeburt eines Fiebertraumes gewesen zu sein. Vielleicht habe ich tatsächlich das Dorf gefunden, von dem Roderick sprach, und meine Fantasie spielte mir einen Streich. Doch muss ich diesen Wyclif tatsächlich getroffen haben, denn wer hätte mir sonst das Medaillon geben sollen, wenn nicht sein Dieb.“
    „Und die Sachsen?“
    „Nun, sie sind in dieser Angelegenheit ein ebenso großes Rätsel“, sagte Lancelot. „Sie haben uns beschützt, daran kann es keinen Zweifel geben.“
    „Aber mit welchem Ziel?“ fragte Tristan. „Bestimmt taten sie es nicht aus reiner Nächstenliebe.“
    „Nun, ich habe ehrlich gesagt wenig Lust verspürt anzuhalten und sie danach zu fragen“, sagte Lancelot.
    „Hm“, machte Tristan nur und zupfte sich nachdenklich an der Unterlippe. „Ehrlich gesagt bereitet mir dieses Verhalten Sorgen. Die Sachsen sind gerissen. Irgendetwas hecken sie aus. Dazu würde auch passen, dass ihr auf eurem Weg nach Westen keinem einzigen Krieger begegnet seid – außer denen natürlich, die nicht von eurer Seite gewichen sind.“
    Gwyn gab jetzt Daffydd ein Zeichen. Dieser nickte und stand auf. „Nun, jedenfalls ist das Medaillon wieder in unserem Besitz“, sagte Gwyn, als der Hofmeister die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    „Ja, wir haben den Schlüssel“, sagte Tristan. „Doch wo befindet sich das Schloss, zu dem er passt?“
    „Das wird uns vielleicht Sir Urfin verraten können“, sagte Gwyn. Bei diesen Worten wurde die Tür aufgestoßen und der Ritter betrat die große Halle. Die Reaktionen der anwesenden Ratsmitglieder auf diese Überraschung waren unterschiedlich. Während Degore sein Gesicht erst vor Erstaunen und dann vor Abscheu verzog, runzelte Tristan nur verwundert die Stirn. Orlando und Cecil hingegen wussten überhaupt nicht, wie sie auf Sir Urfins Anwesenheit reagieren sollten. Sie hatten ihn sehr gemocht und es schien, dass diese Gefühle sich nicht vollkommen in ihr Gegenteil verwandelt hatten.
    Tristan war der Erste, der die Sprache wiederfand. „Ihr seid dünner geworden“, sagte er. „Fast hätte ich Euch nicht wiedererkannt.“
    „Ihr hingegen scheint derselbe geblieben zu sein. Immer noch auf der Seite des Guten“, sagte Urfin.
    „Ihr habt gesagt, dass Ihr uns ein Geschäft vorschlagen wollt“, warf Gwyn ein, um die Angelegenheit abzukürzen.
    „Darf ich mich zuerst setzen?“, fragte Urfin.
    „Natürlich“, erwiderte Gwyn. Daffydd wies einen der Diener an, dem Ritter einen Becher mit Wasser zu bringen.
    „Also, wie sieht Euer Vorschlag aus?“
    „Ich weiß, wo sich der Gral befindet. Und ich werde es euch verraten, wenn ihr mich mitnehmt“, sagte Urfin und trank einen Schluck.
    Degore rollte mit den Augen. „Schon wieder einer, der behauptet zu wissen, wo sich der Kelch befindet. Wie ermüdend.“
    „Nun, im Gegensatz zu den anderen weiß ich es wirklich.“
    „Aber wenn Ihr sein Versteck kennt, warum holt Ihr ihn Euch nicht selbst? Warum benötigt Ihr Gwydions Hilfe?“ fragte Lancelot.
    „Das werdet Ihr verstehen, wenn Ihr meine Geschichte gehört habt“, sagte Urfin. „Also, wie sieht es aus?“
    Gwyn schaute Urfin nachdenklich an.
    „Habe ich dich je belogen?“, fragte der Ritter.
    „Ihr lasst in Eurer Anrede den nötigen Respekt vermissen“, fuhr ihn Daffydd scharf an.
    „Entschuldigt, Hoheit“, sagte Urfin. „Euer Hofmeister hat Recht. Aber dennoch bitte ich Euch, meinen Vorschlag nicht leichtfertig abzulehnen.“
    Gwyn zögerte einen Moment. Bisher hatte ihn Urfin in der Tat noch nie hintergangen.
    „Also gut“, sagte er schließlich. „Wir haben eine Abmachung. Ihr habt mein Wort darauf.“
    Urfin strahlte über das ganze Gesicht. „Ich danke Euch für das Vertrauen. Glaubt mir, ich werde es nicht enttäuschen.“ Er trank noch einen Schluck und richtete sich in seinem Stuhl auf.
    „Vor beinahe vierzehn Jahren stieß Mordred bei seinen Raubzügen durch die westlichen Lande durch Zufall auf eine Burg mit dem Namen Dinas Emrys und machte sie dem Erdboden gleich. Mordred dachte sich nicht viel dabei, als er ihre Mauern niederriss. Für ihn war die Plünderung der Burg nur

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