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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Wohnung verlassen, sei er derjenige.«
    »Weil die Wohnung auf ihren Namen lief.«
    »Genau.«
    »Hat denn ihr Ehemann keinen Job?«
    »Irgendwas Unwichtiges mit Finanzen. Ich weiß, dass sie von Roseannes Einkommen lebten, denn Rosie regte sich öfters darüber auf.«
    Oliver dachte, es wäre hilfreich, einen Blick auf Roseannes Bankkonto zu werfen, um zu sehen, wessen Unterschrift die Schecks trugen, mit denen die laufenden Kosten bestritten worden waren. Vielleicht hatte Ivan Geld vom Konto seiner Frau abgezogen, und das hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Aber bis jetzt war alles, was sie gegen Ivan in der Hand hatten, sein schlechtes Benehmen. Und wenn man sich damit strafbar machte, saß auch Oliver tief in der Scheiße.
    »Wissen Sie«, sagte Rottiger, »der Mistkerl wird nach Rosies Tod eine hohe Versicherungssumme kassieren. Sie hatte eine Lebensversicherung, und obendrauf gibt’s sicher noch eine Abfindung von der Airline. Tot war sie für ihn wertvoller.«
    »Ja«, sagte Oliver, »aber ich kann Ivan nicht verhaften, weil er durch den Tod seiner Frau im Goldregen steht. Als Ermittler der Mordkommission habe ich nur eine ganz einfache Frage: War Roseanne Dresden an Bord dieses Flugzeugs oder nicht?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Rottiger, »und das ist die Wahrheit.«
    Oliver sah auf die Uhr.
    Er hatte gerade noch genug Zeit, die Sache hier zu Ende zu bringen und trotzdem pünktlich im Restaurant aufzukreuzen. Er stellte sein Glas auf dem glänzenden Tresen ab und gab Rottiger seine Visitenkarte. »Sie haben mir sehr weitergeholfen.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Auch wenn Sie nichts über die Firma verlauten lassen dürfen – es stimmt doch, dass ein Flugbegleiter ohne Ticket an Bord einer Maschine kommt, wenn er oder sie auf dem Weg zur Arbeit ist.«
    »Exakt.«
    »Roseanne war nicht für den Flug 1324 eingeteilt, so viel wissen wir. Man hat uns gesagt, dass sie auf dem Weg nach San Jose war, um von dort aus zu arbeiten. Wenn Sie zufällig über etwas stolpern, das Roseanne mit dem Flug 1324 in Verbindung bringt, vielleicht sogar den Einsatzplan, verständigen Sie mich.«
    Rottiger stopfte die Karte in seine hintere Hosentasche. »Ich wüsste nicht, wie das passieren sollte. Ich kümmere mich um meinen eigenen Kram und mach meine Arbeit.«
    »Genau wie ich, Mr. Rottiger, aber es gibt Leute, die wollen nicht, dass ich meine Arbeit mache. Zum Beispiel Ihr Arbeitgeber. Meine Partnerin Detective Dunn und ich haben bei West Air nach den Einsatzplänen gefragt. Das führte zu gar nichts, und in der Task Force hatte leider niemand Zeit für uns. Man bat uns, Formulare auszufüllen und brav abzuwarten. Wie soll ich diesen Fall lösen, wenn man mir immer wieder auf diese Art ein Bein stellt?«
    »Das wundert mich gar nicht. Sie müssen verstehen, dass West Air momentan im Chaos versinkt.«
    »Noch eine Frage.«
    »Klar.«
    »Hätte Roseanne spontan auf diesen Flug aufspringen können, ohne Ticket und ohne Einsatzplan?«
    »Normalerweise nicht, aber wenn sie plötzlich weit weg von diesem Mistkerl sein wollte und eine gute Freundin auf dem Flug eingeteilt war, dann könnte man es schon mal nicht so genau nehmen und die Sache hinterher berichtigen.«
    Oliver nickte. »Danke für Ihre Geduld, Mr. Rottiger. Darf ich mich noch mal bei Ihnen melden, wenn mir weitere Fragen einfallen?«
    »Sicher, wenn Sie es nicht an die große Glocke hängen. West Air muss es ja nicht erfahren.«
    Eine Träne rollte langsam über Rottigers Wange. »Sie war eine wunderbare Frau und eine enge Freundin. Alle, die auf dem Flug 1324 gearbeitet haben, waren wunderbare Menschen. Wir waren wie eine große Familie. Ich helfe wirklich gerne, solange mein Job dadurch nicht gefährdet wird.«
    Oliver räusperte sich. »Nun, dann hätte ich tatsächlich noch eine Bitte.« Er studierte seine Notizen. »Hätten Sie die Telefonnummer der Tänzerin für mich? Ich würde mich gerne mit ihr über Ivan Dresden unterhalten. Vielleicht mochte sie ihn zuerst nicht besonders, aber Geld hat schon öfters Menschen zusammengebracht.«
    Rottiger zog Olivers Karte aus der Hosentasche. »Ich habe ja Ihre Nummer, Detective, und ich gebe sie an meine Freundin weiter. Wenn sie mit Ihnen reden will, wird sie sich melden.«
    Oliver störte es nicht besonders, dass Rottiger sich weigerte, ihm die Nummer der Tänzerin zu geben. Wenn es sein musste, würde er das Leather and Lace besuchen, seine Marke zücken und nach Ivans Freundin fragen. Und alle würden

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