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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Karpaltunnelsyndrom hat diese Woche bereits verheerenden Schaden angerichtet. Diese Diagnose gilt als Begründung für Erwerbsunfähigkeit, nur dass du Bescheid weißt.«
    Decker wühlte in seiner Schreibtischschublade und zog einen Verband hervor. »Bitte schön!«
    »Was soll der bei Karpaltunnelsyndrom ausrichten?«
    »Gar nichts. Aber wenn du ihn dir um den Mund wickelst, würde er dein ständiges Meckern und Jammern unterdrücken.«
    Als Decker die Augen zufielen, spürte er noch, wie ihm die Papiere aus der Hand glitten, und er überlegte, ob er dem glückseligen Gefühl des Nichts nachgeben sollte. Die Alternative – die Augen aufzureißen, um vor dem Wegdösen wenigstens ein bisschen mit der Arbeit voranzukommen – erschien ihm als eine riesige Verschwendung von Zeit und Energie.
    »Soll ich für dich entscheiden?«, fragte Rina.
    Decker öffnete noch einmal seine Augen und atmete tief ein. »Also gut.«
    Rina schob die Unterlagen, die schon auf Deckers Schoß gelandet waren, auf den Fußboden. »Mach das Licht aus und lass uns schlafen.«
    Gegen Logik gab es kein Mittel, also reckte sich Decker zu seiner Nachttischlampe und knipste das Licht aus. Er schlüpfte unter seine Decke und legte sich einen Arm quer über die Stirn. »Wie spät ist es?«
    Rina schüttelte ihr Kopfkissen auf, bevor sie sich ins Bett fallen ließ. »Kurz nach elf.«
    »Du bist mit einem alten Mann verheiratet.«
    »Ich weiß. Ich wär dafür gestorben, noch in die Disco zu gehen, und du hast alles verdorben.« Sie streichelte seinen Arm. »Was für ein Leckerbissen wissenschaftlicher Polizeilektüre hat dich so in den Bann geschlagen?«
    Decker lächelte im Dunkeln und nahm seinen Arm vom Gesicht. »Eine Liste von Mietern, die zwischen 1974 und 1983 in dem zerstörten Secreast-Apartmenthaus gewohnt haben.«
    »Versucht ihr, eure Jane Doe unter diesen Namen zu finden?«
    »Genau. Die Hälfte der Personen auf meiner Liste ist überprüft, und jetzt wollte ich mir die restlichen Namen anschauen, ob mich da einer anspringt.«
    »Wie denn das?«
    »Ein Name, der mir aus einem berühmten Kriminalfall mit viel Presse und Pipapo von früher bekannt vorkommt.«
    »Warst du denn 1974 schon beim LAPD?«
    »Ja, aber nicht bei der Mordkommission, sondern bei Jugend- und Sexualdelikten.« Er lächelte wieder. »Wie du ja vielleicht noch weißt.«
    »Ja, ich erinnere mich dunkel an so was.« Sie kuschelte sich an seinen Arm. »Es scheint mir schon irre lang her zu sein, dass wir uns begegnet sind.«
    Er legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu sich. »Ein glorreicher Tag. Ich gab mein Bestes in der Rolle des Polizisten, und du hast es nicht einmal bemerkt.«
    »Doch, doch. Ich fand dich gut aussehend und sehr charmant.«
    »Tatsächlich?« Decker zuckte mit den Achseln. »Davon hab ich nichts gespürt.«
    »Das solltest du auch nicht, denn dann wäre ich vor Scham gestorben.«
    »Wenn dem so ist: Gott sei Dank war ich so begriffsstutzig.«
    »Und, kam dir denn einer der Namen bekannt vor?«, fragte Rina.
    »Ungefähr ein halbes Dutzend meine ich schon mal gehört zu haben. Ich hab sie markiert und werde sie gleich morgen früh als Erstes mit den Akten abgleichen. Vielleicht hab ich ja Glück, aber ich verspreche mir nicht zu viel davon.«
    »Und ihr seht keine andere Möglichkeit, das Skelett zu identifizieren?«
    »Hab ich dir erzählt, dass ich heute mit Mike Hollander gesprochen habe?«
    »Nein. Wie geht es ihm?« Rina stützte sich auf ihre Ellbogen.
    »Wirklich gut.« Decker setzte sich jetzt auch auf. »Er sieht noch genauso aus, nur etwas älter und grauer. Ich wette, er dachte dasselbe über mich.«
    »Du siehst kein bisschen älter aus«, sagte Rina.
    »So spricht die treue Ehefrau.«
    »Hast du ihm die Pläne gezeigt?«
    »Sicher, und Mike war super. Er will sich gleich drum kümmern und Cindy und Koby bald einen Kostenvoranschlag machen. Aber deshalb erwähne ich ihn nicht. Wir haben über Jane Doe gesprochen und die Unmöglichkeit, die Knochen direkt für die Gesichtsrekonstruktion zu verwenden, weil sie zu brüchig sind. Dabei fiel ihm eine Cold-Case -Sendung ein, in der er was gesehen hatte, das vielleicht funktionieren könnte.«
    »Was denn?«
    »Irgendwas über ein computergesteuertes Verfahren, mit dem man einen Schädel aus Holz oder Plastik rekonstruiert. Fazit ist, dass ein forensischer Rekonstruktionszeichner ein Gesicht erstellen kann, weil auf dem Modell die Landmarks sichtbar sind. Für mich klang das alles

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