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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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ganz ordentliche Arbeit geleistet.
    Der Bodare sah sie an.
    »Mein Name ist Genrik Hardan.«
    Zant nickte.
    »Sie wissen, wie ich heiße. Ich wusste nicht, dass Bodaren zwei Namen haben.«
    »Wir werden meist nur mit einem angesprochen und niemand fragt wirklich danach. Zumindest niemand, der sich mehr als nur flüchtig für uns interessiert. Also rund 90 % der übrigen Bewohner des Habitats.«
    Das war trotz der bitteren Worte im Tonfall einer simplen Feststellung gehalten und Zant vermutete, dass Hardan schon länger über das Stadium des Selbstmitleids hinaus war.
    »Nennen Sie mich Hardan«, fügte der Bodare hinzu. »Ich will zuerst sagen, dass ich nichts gegen Sie persönlich habe und Ihnen nichts Böses will. Wir sind in einer Zwangssituation. Diese ist in Form und Tragweite für uns ungewöhnlich, und wir … haben möglicherweise etwas übertrieben. Nein, wir haben wirklich übertrieben. Das war ein Fehler. Ich bedaure, dass Sie verletzt wurden. Wenn Sie weitere Behandlung benötigen, so haben wir Zugriff auf eine medizinische Automatikstation.«
    Zant schüttelte den Kopf und wies auf den Verband.
    »Der wird reichen. Wir sollten reden. Ihr Bedauern akzeptiere ich erst einmal.«
    »Es ist ernst gemeint.«
    »Wer sind ›wir‹?«
    »Wir Bodaren.«
    »Sie sprechen für alle auf der Station?«
    Hardan machte eine zustimmende Geste.
    »Ich spreche zurzeit für die meisten auf der Station und im Sinne meines ganzen Volkes, egal wo in der Galaxis es sich aufhält, ob in der Akte oder gar im Kalifat.«
    Zant runzelte die Stirn. »Etwas kleiner haben Sie es nicht?«
    Hardan machte eine Bewegung mit seinen Armen, die Zant als die bodarische Entsprechung eines Schulterzuckens interpretierte.
    »Nun, wenn Ihnen das nicht so gut gefällt, dann sagen wir eben, dass ich für diese Gruppe hier spreche. Ist die Größenordnung für Sie leichter zu akzeptieren?«
    Zant seufzte und streckte ihr Bein. Es tat nicht weh. Der Verband tat seine Arbeit.
    »Es geht doch nicht darum, was ich akzeptieren kann, sondern, was die Wahrheit ist.«
    Hardan lächelte. »Wahrheit ist ein sehr biegsamer Begriff.«
    Zant presste die Lippen aufeinander. Der Typ redete beinahe so wie Daxxel, wenn dieser ihr am meisten auf die Nerven ging. Wo war Daxxel überhaupt? Hatte er gemerkt, dass sie verschwunden war? Wie sie ihn einschätzte, war er bereits auf der Suche nach ihr. Sie war sich nicht sicher, ob das eine gute Entwicklung war. Er hatte ein Talent, alles noch viel schlimmer zu machen.
    »Ich hasse es, wenn Entführer philosophisch werden«, meinte sie schließlich und nahm der Aussage durch ein angedeutetes Lächeln etwas von ihrer Schärfe.
    Hardan sah aus, als würde er sich einen Deut entspannen.
    »Das verstehe ich gut.«
    »Was geschieht mit mir? Warum haben Sie mich verfolgt?«
    Hardan ließ einen Moment verstreichen, ehe er eine Antwort gab.
    »Sie haben etwas, das wir benötigen.«
    »Das haben Sie schon gesagt. Ich bin mir nicht bewusst, dass ich etwas besitze, das für Sie von Interesse sein könnte.«
    »Ja, das sind Sie nicht. Es ist aber so. Sie erinnern sich an den gewaltsamen Tod des Kellners?«
    Zant runzelte die Stirn. Dass dies etwas mit dem Mord zu tun hatte, überraschte sie nicht. Aber das erklärte nicht, was die Bodaren von ihr wollten. Sie hatte doch wirklich nichts gesehen, was Rückschlüsse auf den Täter zuließ!
    »Ja, ich war Zeugin, leider, wie ich betonen möchte. Und obgleich wir direkt danebensaßen, kam jede Hilfe zu spät. Es tut mir wirklich leid, was dem Mann dort passiert ist.«
    »Wir werfen Ihnen nichts vor«, beeilte sich Hardan zu versichern. »Wir wissen, dass Sie nur zufällig in der Nähe waren. Sie haben mit seinem Tod nichts zu tun. Dafür sind andere verantwortlich.«
    »Wer hat ihn auf dem Gewissen?«
    Wieder zögerte Hardan. »Wir wissen es nicht genau.«
    »Sie haben aber eine Ahnung.«
    »Wir wollen nicht allzu viele Vermutungen anstellen. Aber ja, es gibt einen sehr konkreten Verdacht, das gebe ich zu.«
    »Kennt die Polizei Ihre Vermutungen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Sie würden sie nicht ernst nehmen. Wir werden generell nicht sehr ernst genommen. Das macht die Sache ein wenig kompliziert für uns.«
    Zant seufzte auf, holte tief Luft. Es war ein zähes Gespräch und sie kamen so nicht weiter. Vor allem hatte der Anführer der Bodaren immer noch nicht erklärt, was er eigentlich mit ihr vorhatte. Sie bemühte sich jedoch um Geduld. Es kam ihr so vor, als seien ihre Entführer

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