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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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»Wie schön!«
    Erleichterung, Überraschung und ein wenig Angst mischten sich zu einem emotionalen Cocktail, der ihn für einen Moment davon abhielt, zu begreifen, was hier eigentlich vor sich ging.
    »Das … das …«, erwiderte Daxxel und musterte die Waffen, die die Bodaren in den Händen hielten. Waffen und eine Jacke.
    Daxxel blinzelte. Zants Jacke. Einer der Bodaren fuhr mit einem Gerät den Ärmel entlang. Zant grinste und neigte den Kopf in die Richtung des Kleidungsstücks.
    »Sie suchen was.«
    »Aha.«
    »Wir haben gewartet, bis klar war, dass die Polizei die Unterkunft gar nicht mehr beobachtete.«
    »Gewartet, soso.«
    »Danach wollen sie meine Erinnerung löschen.«
    Daxxel runzelte die Stirn. Das ging alles sehr schnell und er kam nicht richtig hinterher.
    »Ihre wahrscheinlich jetzt auch«, fügte sie wenig hilfreich hinzu.
    »Felt ist tot«, sagte er, einer plötzlichen Eingebung folgend. Er bemerkte, wie die Bodaren in ihrem Tun innehielten und sich kurz anblickten. Das hatte etwas ausgelöst und er registrierte dies mit Interesse. Vielleicht sollte er damit einfach weitermachen.
    »Er war ein Klon«, ergänzte er dann und ging langsam in Richtung Zant. »Ist nur noch Gelee.«
    »Ist das so?« Zant streckte ihm die Hände entgegen. Daxxel trat an sie heran, umarmte die Frau, drückte sie möglicherweise etwas intensiver an sich, als es nötig gewesen wäre, wartete, bis die Marinesoldatin die kleine Waffe aus dem Rückenhalfter unter seiner Jacke gezogen hatte, genauso wie immer und immer wieder geübt.
    Dann verschränkte sie, immer noch in seine Arme versunken, ihre Hände vor ihrer Brust, prüfte die Ladung und ließ die schlanke, mehr einem Stift als allem anderen ähnelnde Waffe in ihrem Ärmel verschwinden. Sie konnte damit besser umgehen als er und er war nicht mehr als ein wanderndes Ersatzhalfter, eine Rolle, mit der er sich früh arrangiert hatte.
    »Kuschelig?«, fragte sie dann, als Daxxel seiner Erleichterung über ihr Zusammentreffen weiter Ausdruck geben wollte. Er wurde etwas verlegen und löste sich von ihr. Die Bodaren hatten dem Vorgang irritiert zugesehen. Dass sie ihn nicht gleich durchsucht hatten, wies darauf hin, dass sie keine professionellen …
    … was auch immer waren.
    Der Bodare mit der Jacke schüttelte Zants zweite kleine Stabwaffe aus dem Futter und sah einen seiner Artgenossen vielsagend an. Zant trug viele Waffen, an sich und an anderen. Dass man dann die eine oder andere fand, war vorherzusehen.
    Immerhin, das Misstrauen des Mannes war geweckt.
    »Ihre Jacke, bitte«, sagte dieser daraufhin zu Daxxel. Der zog sie aus und überreichte sie. Das war dann doch etwas knapper geworden als erwartet. Der Bodare fand nichts und übersah die flache, eingenähte Tasche, die jetzt leer war. Dennoch war es wohl an der Zeit, die Versammlung auf andere Gedanken zu bringen, ehe alles in eine Leibesvisitation eskalierte.
    »Darf ich einmal fragen, worum es hier eigentlich geht?«, fragte er also mit einem bestimmten Tonfall und einem leicht beleidigten Unterton und wandte sich an den Bodaren, der ihm die Jacke abgenommen hatte. »Was haben Sie mit Sergeant Zant angestellt? Wonach suchen Sie und was hat das alles für eine Bedeutung?«
    »Viele Fragen«, murmelte sein Gegenüber und ließ die Jacke achtlos zu Boden fallen. Daxxel blickte indigniert drein, hob sie auf, klopfte sie ostentativ aus und sah sich auffordernd um.
    »Ich hab was«, meldete sich nun sein Kamerad mit dem seltsamen Scanner. Der Anführer der Truppe schaute auf die Anzeige und runzelte die Stirn. »Kannst du es isolieren und abtrennen?«
    »Schon passiert.«
    Die Bodaren hielten nicht viel von ordentlicher Pflege der Garderobe. Auch Zants Jacke raschelte zu Boden. Die beiden Männer schauten immer noch auf den kleinen Monitor in ihren Händen. Sie wirkten etwas verwirrt auf Daxxel.
    »Ich muss darauf bestehen, dass Sie mir antworten«, legte er nach. Er versuchte, ein wenig wie Logat zu sprechen, doch es fehlte ihm an der natürlichen Neigung zur Arroganz, deswegen war er nicht mit dem Herzen bei der Sache. »Sie stören eine offizielle Ermittlung. Ich bin …«
    »Wir wissen, wer Sie sind«, unterbrach ihn der Anführer, ohne auch nur aufzublicken. »Wir werden sowohl Zants als auch Ihre Ged… Moment.«
    Er beugte sich tiefer über den Scanner, als könne er dadurch besser verstehen, was er da sah. Dann reckte er sich und blickte Zant an. Er sagte erst gar nichts, als müsse er an seinen Worten

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