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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Eine Verschwörerhöhle! Die Zusammenkunft einer geheimen Kabale! Daxxel hatte über so etwas gelesen – er las viel dummes Zeug – und fand es sehr aufregend, derlei einmal persönlich in Augenschein nehmen zu dürfen.
    Es wirkte alles sehr profan. Es gab hier nicht einmal einen ordentlichen Hall für ein effektvolles Gelächter. Enttäuschend.
    »Unser Versteck«, erklärte Hardan ohne jeden besonderen Stolz in der Stimme.
    »Sie sind vertrauensselig«, meinte Zant. »Wir wissen jetzt davon.«
    »Ja. Nein. Wir können jederzeit Ihre Erinnerungen auslöschen.«
    Hardan erinnerte sie an diese Behauptung mit einer gelassenen Nonchalance, die Daxxel etwas beunruhigte. Die Bodaren schienen von dieser Idee ein wenig arg besessen zu sein. Er wollte sich eigentlich nicht von einem Bodaren mit irgendeiner über Jahrhunderte überlieferten Niib-Technologie im Gehirn herumfuhrwerken lassen.
    »Es würde mich freuen, wenn wir darauf verzichten können«, fühlte er sich gedrängt zu kommentieren und schenkte dem Bodaren ein schiefes Lächeln.
    Das Gesicht des Anführers blieb regungslos. »Wir werden sehen. Setzen Sie sich!«
    Daxxel tat wie ihm geheißen. Die Wirkung seines Charmes hatte er noch nie überschätzt.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, erklärte der Bodare, obgleich seine Stimme gar nicht so gehetzt klang. »Wir haben die Nanosonde gefunden, die unser ermordeter Freund auf der Jacke von Sergeant Zant hinterlassen hat.«
    Daxxel runzelte die Stirn, sagte aber nichts, um den Redefluss des Bodaren nicht zu unterbrechen. Zant würde ihm sicher später alles berichten, falls ihre Gastgeber darauf verzichteten, an ihren Gehirnfunktionen herumzumanipulieren.
    »Sie enthielt wichtige Informationen, aber nicht alles, was wir wissen müssen.«
    »Wer hat Ihren Freund ermordet?«, fragte Daxxel und versuchte dabei, Mitgefühl zu zeigen. Immerhin nahm Hardan die Frage ernst, denn sein Gesichtsausdruck änderte sich und Daxxel vermutete, dass er nun Trauer oder Besorgnis zeigte.
    »Wir wissen es nicht.«
    »Wer hätte außer Ihnen noch Interesse an den Informationen, die Sie gewonnen haben?«
    »Da gibt es viele interessierte Parteien.«
    »Wer wusste von den Informationen?«
    »Das wissen wir nicht.«
    Daxxel unterdrückte ein Seufzen. »Was waren das für Informationen?«
    »Das müssen Sie nicht wissen.«
    Diese Art von Konversation wirkte auf Daxxel auf die Dauer sehr ermüdend und auch Zant hatte wohl mehr erwartet, denn ihr Gesicht zeigte einen leicht genervten Ausdruck.
    »Warum sollten wir Ihnen helfen, wenn Sie uns nicht einweihen wollen?«
    »Weil wir Ihnen sonst Schaden zufügen müssen. Eigentlich haben wir nichts gegen Sie beide. Das sollten Sie verstehen. Sie sind nicht unsere Feinde, keine Gegner … waren nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Das ist bedauerlich. Wären sie normale Passanten gewesen, hätten wir dieses Problem elegant lösen können. Sie sind aber besonders. Das macht die Angelegenheit für uns sehr kompliziert.«
    »Ach!«, machte Zant, erhob sich, baute sich vor dem Bodaren auf und sah ihn mit einem nicht zu übersehenden Maß an Verachtung an. Die Sergeantin hatte genug. Daxxel konnte es ihr nachfühlen. Da er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte, überließ er das jetzt einfach mal der Kollegin.
    Die wusste schon, was sie tat.
    Und sie war sauer.
    »Sie wollen uns schaden und eigentlich doch nicht?«, schnappte sie. »Ich beobachte Sie und Ihre Leute jetzt eine ganze Weile. Sie sind nicht schlecht organisiert, aber das offensichtlich auch nur, weil Sie gewisse Elemente uralter Niib-Technologie zu nutzen verstehen. Aber egal, was Sie mir hier vorspielen und wie sehr Sie an Ihrem nicht existenten Bart zwirbeln: Sie sind keine bösen Gangster oder Rebellen oder Revolutionäre oder für was Sie sich halten. Ich kann Ihnen nicht sagen, wer oder was Sie sind – Sie rücken ja nicht raus mit der Sprache! –, aber ich weiß genau, was Sie nicht sind: Leute, die anderen mutwillig Schaden zufügen, es sei denn, Sie sind völlig verzweifelt oder handeln in Notwehr. Sie sind keine Killer, keine Erpresser, keine Gewalttäter – Sie stehen derzeit vor einer Situation, die Sie überfordert oder zumindest an Ihre Grenzen treibt, und ich erkenne mehr Verwirrung und Hilflosigkeit bei Ihnen als alles andere.«
    Zant holte tief Luft. »Hören Sie auf, mit Drohungen um sich zu werfen. Sie beeindrucken mich nicht. Sie beeindrucken auch meinen Chef nicht.«
    Damit wies sie auf Daxxel, der zumindest von

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