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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gewisse Anzahl von Touristen, die sich der Atmosphäre des Machtzentrums aussetzen wollten. Sie sonnten sich in dem Gedanken, in einem Machtzentrum sein zu dürfen und nicht zuletzt die gleichen Bars und Restaurants zu nutzen, in denen auch wichtige Persönlichkeiten anzutreffen waren. Daxxel und Zant spazierten eine Weile umher, bis sie etwas Geeignetes fanden.
    Daxxel wählte ein etwas abgelegenes Restaurant mit großen Panoramafenstern, die scheinbar einen Blick auf den Planeten zeigten, den das Habitat umkreiste. In Wirklichkeit handelte es sich um große Bildschirme, denn sie befanden sich tief im Inneren der Station. Das Bild aber wirkte sehr echt, aufgenommen von Außenkameras. Der Planet, der nur eine Nummer trug, war unbewohnbar, eine stürmische Welt mit recht giftiger Atmosphäre und felsiger, toter Oberfläche. Hier hatte seit Jahrtausenden kein Leben mehr existiert und sämtliche Rohstoffe von Wert waren dereinst von den Erbauern der Station geplündert worden, um dieses Wunderwerk der Technik zu erschaffen. Tatsächlich gingen Archäologen davon aus, dass die Welt dereinst, vor dem Bau der Station, bewohnbar gewesen sein musste, dass sogar Niib selbst dort unten gelebt hatten. Bisher war man jedoch in Bezug auf archäologische Funde auf der Planetenoberfläche eher enttäuscht worden. Es gab weitreichende unterirdische Anlagen, von denen nur ein kleiner Teil erforscht worden war. Gefunden hatte man nichts von Bedeutung.
    Niib-Archäologen waren sehr frustrierte Wesen und hatten oft schlechte Laune. Dies machte sie dem Gegenstand ihrer Forschungen wahrscheinlich ähnlicher, als sie es wollten.
    »Was gibt es hier zu essen?«, murmelte Zant, als sich das Hologramm des Menüs vor ihr aufbaute.
    »Alles, was es in der Akte zu essen gibt, und das wenigste davon automatisch zubereitet. Die Bodaren sind ausgezeichnete Köche, es wird alles frisch gekocht. Die Küche auf Habitat C hat durchweg einen guten Ruf. Hier speisen die Reichen und Mächtigen, da wird besonders auf Qualität geachtet. Aber es ist auch recht teuer.«
    Zant sah auf. »Da haben wir wieder die Bodaren …«
    Daxxel seufzte und nickte mit dem Kopf in eine Richtung. »Da steht einer. Er wird uns gleich bedienen.«
    Zant sah sich um und erblickte eine etwa 1,50 m große, humanoide Gestalt. Das zweite Armpaar, das auf Höhe des unteren Brustkorbs aus dem Torso ragte, war der offensichtlichste Unterschied zur menschlichen Gestalt. Der Körperbau war schmächtig und die erkennbare Körperoberfläche mit einem leicht bläulich schimmernden Flaum bedeckt, nicht ganz ein Fell, sicher kein Bart, aber eben auch keine glatte Haut. Das Gesicht wurde von zwei großen, hervorstehenden Augen dominiert, darunter gab es eine sehr flache, kaum sichtbare Nase und einen breiten, schmallippigen Mund. Von dem Flaum abgesehen, war der Kopf haarlos. Statt Ohren trug das Wesen an jeder Kopfseite zwei sanfte Erhebungen, die wie Beulen aussahen. Der Bodare sah sich aufmerksam um, ob ein Gast seinen Service benötigte. Er trug eine Art Kellneruniform, wie alle Angestellten dieses Restaurants. Daxxel wusste, dass Zant schon vielen außerirdischen Spezies begegnet war und dass letztendlich vom äußeren Anschein her die Bodaren nur wie Abkömmlinge einer Zivilisation unter vielen wirkten.
    Zant drehte sich wieder um und tat so, als würde sie das Menü studieren.
    »Ich habe von denen schon einige auf dem Weg hierher gesehen. Ich bin mit diesem Volk nicht vertraut«, meinte sie. »Ein Mitgliedsvolk der Akte, nehme ich an? Sie wollten mir mehr über sie erzählen.«
    Die Frage konnte ihr niemand übel nehmen. Die Akte umfasste über  250 Völkerschaften und es kamen ständig welche hinzu, von kleinen, auf ein System beschränkten planetaren Zivilisationen bis hin zu größeren Staatswesen, die sich bereits im Weltall ausgebreitet hatten. Da permanent auf dem neuesten Stand zu sein, war nicht die Aufgabe einer Marinesergeantin. Daxxel selbst ging davon aus, auch nicht alles mitzubekommen.
    »Ja und nein. Es gibt auch Bodaren außerhalb der Akte, eine gute Anzahl von ihnen im Kalifat«, erwiderte er.
    »Aber die Regierung dieses Volkes sitzt in unserem Gebiet?«
    »Es gibt keine Regierung.«
    Zant hob die Augenbrauen.
    »Die Bodaren werden von einem anderen Volk repräsentiert?«
    »Ja, aber es ist lange ausgestorben.«
    Zant seufzte. Daxxel grinste. Er schätzte es manchmal, in Rätseln zu sprechen, doch Zant hatte dafür jetzt wohl keine Geduld. Sie sah ihren

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