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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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der Stadt.«
    Hans Schwarz sagte:
    »Sie machen sich unnötige Sorgen, Rog, ganz bestimmt. Kommen Sie, trinken Sie einen anständigen Schluck. Das wird Ihnen guttun. In einer halben Stunde kommt Ihre Frau mit dem Einkaufskorb zurück …«
    »Sie wußte, daß ich zum Kaffee wieder zurück bin. Sie würde dann bestimmt nicht gerade einkaufen gehen.«
    Sie tranken, dann sagte Schwarz:
    »Ich bringe Sie jetzt in Ihre Wohnung, Rog. Und dann warten Sie, bis Kim kommt. Moment, ich gebe Ihnen noch ein Beruhigungsmittel mit …«
    »Sie meinen, ich hätte eins nötig?«
    »Das kann man nie wissen.«
    Carter bemerkte, daß Schwärz ihm heimlich zublinzelte und stellte keine Fragen mehr. Ihm war klar, daß Schwarz ihm etwas zu sagen hatte, was seine Frau nicht hören sollte.
    Als er die Tür hinter sich schloß, steuerte Schwarz auf den nächstbesten Sessel zu und ließ sich darin nieder.
    »Setzen Sie sich, Rog. Jenny muß es ja nicht unbedingt wissen, aber als ich gestern von einem Krankenbesuch zurückkam, sah ich Kim mit einem Fremden draußen im Gang stehen. Sie unterhielten sich leise, und Kim erschrak, als sie mich sah. Sie stellte mir den Mann vor, aber ich vergaß den Namen. Da ich nicht indiskret sein wollte, verschwand ich schnell in meiner eigenen Wohnung und sagte auch Jenny nichts. Ihnen aber wollte ich es sagen. Glauben Sie, daß Kims Verschwinden etwas mit dem Mann zu tun haben könnte?«
    Carter starrte Schwarz an.
    »Ist der Kerl in meine Wohnung gegangen?«
    »So genau konnte ich das nicht feststellen, aber mir war, als sei er das. Allerdings höchstens für eine Stunde, denn da hörte ich die Tür. Er wird gegangen sein.«
    »Wie sah er aus?«
    Schwarz zuckte die Schultern.
    »Mein Gott, wie sah er aus … Ein Bulle von einem Kerl, würde ich sagen. Paßt so gar nicht zu Ihnen oder Kim, aber es muß ein Bekannter gewesen sein. Die Art, wie Kim mit ihm sprach, ließ darauf schließen.«
    »Der Name, Hans. Versuchen Sie, sich an den Namen zu erinnern!«
    »Unmöglich! Ja, wenn ich ihn vielleicht wieder höre, wird er mir einfallen. Warten Sie … er klang irgendwie romanisch …«
    »Vielleicht Palatti?«
    Schwarz nickte.
    »Ja, das war er. Palatti! Sie kennen ihn also?« Carters Gesicht wurde hart und verschlossen.
    »Ja, ich kenne ihn. Danke, Hans, für Ihre Hilfe. Lassen Sie mir das Beruhigungsmittel da. Ich kann es gebrauchen.«
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? Ich meine, Sie können Vertrauen zu mir haben. Ich bin Ihr Freund – und Kims Freund.«
    »Lassen Sie mich jetzt bitte allein, Hans. Ich muß nachdenken. Bevor ich etwas unternehme, spreche ich mit Ihnen. Ganz bestimmt.«
    Hans Schwarz ging.
    Carter warf sich aufs Bett und schloß die Augen. Palatti hatte Kim entführt – nach den Gesetzen von Hades ein Verbrechen, das mit dem Tod bestraft wurde. Die Frage war nur, ob Palatti es von sich aus getan hatte oder im Auftrag.
    Und wenn ja, so blieb immer noch die Frage, wer ihn dazu beauftragt hatte. Etwa Ron Barker …?

 
4.
     
    »Im Augenblick liegt nichts für Hades-City vor«, sagte Sidler und schien befremdet. »Möchte wissen, was Sie in Hades-City wollen. Aber das ist Ihre Privatsache. Sie können zwei oder drei Tage Urlaub machen, Carter, aber auf Ihre eigenen Kosten.«
    Carter nickte. Er hatte es vorgezogen, nicht zur Polizei zu gehen, um das Verschwinden seiner Frau zu melden. Man hätte vielleicht Fragen gestellt, die er nicht beantworten konnte. So hatte er sich bei Sidler erkundigt, ob die Zeitung an einem Bericht über Hades-City interessiert war.
    »Danke, Mr. Sidler. Ich fahre mit meinem Wagen. Und selbstverständlich bringe ich Ihnen trotzdem einen Bericht mit.«
    »Wird honoriert«, erklärte Sidler und stellte keine weiteren Fragen mehr.
    Carter atmete auf, als er wieder auf der Straße stand. Das war besser und schneller gegangen, als er gehofft hatte. Er fuhr zurück zur Wohnung. Bevor er New-Bristol verließ, wollte er noch einmal mit Schwarz sprechen. Der Freund mußte ihm Nachricht geben, falls Kim in der Zwischenzeit wieder auftauchte.
    Sie trafen sich in Carters Wohnung.
    »Ich werde nach Hades-City fahren«, sagte Carter, der nicht die Absicht hatte, Schwarz völlig einzuweihen. »Ich bin überzeugt, daß ich Kim dort finden werde. Palatti erhielt eine Stellung dort. Er wird also auch nach Hades-City zurückgefahren sein – vielleicht mit Kim. Ich muß feststellen, ob sie freiwillig mit ihm gegangen ist oder gezwungen wurde. Sobald ich dort angelangt bin, rufe

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