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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wußte, daß Fungruber in drei Stunden kam, um ihn zu wecken.
    Die Ruheperiode in der Station hatte begonnen.
     
    *
     
    Er mußte tatsächlich eingeschlafen sein, denn als der Summer ertönte, schreckte er hoch und hatte das Gefühl, sich gerade erst hingelegt zu haben.
    Es war Sergeant Fungruber, der schnell eintrat und die Tür hinter sich schloß.
    »Alles in Ordnung, Sir. Unsere Leute haben vor fünf Minuten die Wache übernommen.«
    »Wissen alle Bescheid?«
    Fungruber setzte sich.
    »Ich habe es ihnen gesagt, wie Sie angeordnet haben. Sie sind froh, wenn die Warterei vorbei ist. Allerdings sind alle unbewaffnet. Haben Sie den Schlüssel zum Waffenschrank noch?«
    »Selbstverständlich. Sie zeigen mir dann die Kabinen von Leutnant Jerem und den anderen. Die müssen wir zuerst festsetzen. Dann besetzen wir die Zentrale und stellen den anderen ein Ultimatum. Bis dahin müssen wir dafür sorgen, daß kein Lärm gemacht wird. Je länger niemand etwas ahnt, desto besser stehen unsere Chancen. Los, gehen wir.«
    Sie trafen zwei der verbündeten Männer auf dem Weg zum Labor. Der eine war ein Offizier, der andere gehörte zur gewöhnlichen Bewachungsmannschaft. Sie gaben Carter die Hand und machten freudig erregte Gesichter.
    »Endlich ist es soweit«, sagte der Leutnant. »Wir haben lange genug warten müssen,«
    Im Labor öffnete Carter den Schrank. In ihm hingen zehn Handstrahler und Reservemagazine. Der Leutnant und sein Begleiter nahmen acht der Waffen an sich, Carter und Fungruber begnügten sich jeder mit einer.
    »Verteilen Sie die Dinger, Leutnant«, befahl Fungruber. »Und dann warten Sie auf mein Zeichen. Wer hat Dienst in der Zentrale?«
    »Oberst Kensington selbst.« Der Leutnant sah auf die Uhr. »Noch zwei Stunden wenigstens.«
    »Gut, Leutnant. In genau zwanzig Minuten schicken Sie mir zwei bewaffnete Leute in die Zentrale. Sie übernehmen draußen im Korridor das Kommando. Setzen Sie die Mannschaft fest, Kabine für Kabine. Und achten Sie darauf, daß niemand Zeit findet, Alarm zu geben. Ich verhafte jetzt zuerst die Männer vom Geheimdienst. Viel Glück.«
    Zusammen mit Fungruber ging er in entgegengesetzter Richtung davon. Wenn alles planmäßig verlief, war die Station innerhalb von zwei Stunden in ihrer Hand.
    Leutnant Jerem fuhr überrascht aus dem Bett hoch, als seine Tür sich öffnete. Er starrte in die drohende Mündung eines Strahlers, hinter dem er das Gesicht seines neuen Vorgesetzten erkannte.
    »Nummer Sieben – was haben Sie denn?«
    »Stehen Sie auf, Leutnant. Sie sind festgenommen. Los, beeilen Sie sich, wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Ich verstehe nicht … Ich bin immer loyal gewesen und habe meine Pflicht erfüllt …«
    »Eben, deswegen! Fungruber, fesseln Sie den Leutnant.«
    Jerem begriff überhaupt nichts. Widerstandslos ließ er sich die Handschellen anlegen, die Carter im Wachraum gefunden hatte. Es gab genug davon. Zusammen mit den anderen vier Männern wurde der Leutnant in der großen Gemeinschaftszelle eingesperrt, in der sonst die Sträflinge Platz fanden. Seine Proteste verhallten ungehört.
    Dann marschierten Carter und Fungruber zur Zentrale.
    Oberst Kensington drehte sich nicht einmal um, als sie den Raum betraten.
    »Was gibt es?« fragte er und sah weiter auf den Bildschirm, auf dem die angestrahlte Oberfläche von Hades in allen Einzelheiten zu erkennen war. Als keine Antwort erfolgte, wendete er sich um. Ratlos betrachtete er die beiden Strahler, die auf ihn gerichtet waren. »Was soll denn das bedeuten?«
    »Stehen Sie langsam auf«, sagte Carter und trat einen Schritt näher. »Aber seien Sie vorsichtig! Keine falsche Bewegung, oder ich schieße Sie nieder. Denken Sie nicht, Sie könnten Alarm geben. Es wäre die letzte Handlung Ihres Militärdaseins.«
    Kensington zitterte am ganzen Körper, aber wohl mehr aus Wut als aus Angst.
    »Was fällt Ihnen ein, Leutnant – oder was immer Ihr Dienstgrad ist? Halten Sie mich für einen Verräter? Sie werden sich verantworten müssen …«
    »Oder Sie, Oberst. Los, machen Sie keine Geschichten. Kommen Sie her, Fungruber, die Handschellen.«
    Trotz der heftigen Proteste des Kommandanten wurden ihm die Handschellen angelegt. Kensington hatte noch immer nicht begriffen, um was es ging, und hielt das alles für ein Mißverständnis, das sich bald aufklären mußte.
    Der Raum des Funkers war unbesetzt. Carter sah auf die Uhr.
    »Es ist soweit«, sagte er dann. »Die Aktion läuft an. Hoffentlich geht alles gut.

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