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Hades

Hades

Titel: Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Kontakt zu bleiben. Menschen müssen Tag für Tag auf ihr Gewissen hören und versuchen, das Richtige zu tun. Wenn du Beth kennen würdest, wüsstest du, dass sie keine Seele hat, sondern alles an ihr Seele ist . Sie ist von ihr erfüllt, mehr als ein Mensch es je sein könnte. Du kannst das nicht wissen, denn alles, was du je kennengelernt hast, ist Leere und Hass. Aber das wird am Schluss nicht siegen. Du wirst sehen.»
    «Für einen einfachen Menschen bist du ganz schön eingebildet», antwortete der Dämon. «Woher willst du wissen, dass das Schicksal deine Seele nicht irgendwann so herausfordert, dass sie schwarz und verzerrt wird wie meine?»
    «Oh, ich glaube nicht, dass das passieren wird», sagte Ivy lächelnd. «Seine Seele gehört schon uns. Xavier hat bereits seinen Platz im Himmel reserviert.»
    «So, und wenn es euch nichts ausmacht», unterbrach sie unser Bruder sanft, «dann machen wir jetzt Schluss mit dem Smalltalk.»
    Der Dämon schien zu wissen, was ihm bevorstand, und sprang auf, machte einen Katzenbuckel und zischte wütend. Molly, die an der Tür kauerte, duckte sich, als erwartete sie, dass gleich etwas im Raum herumflog.
    «Kommt jetzt der Teil, in dem ihr Latein singt?», fragte sie bebend.
    Gabriel warf ihr einen Blick zu. «Versteck dich unterm Bett, Molly. Du solltest lieber nicht zusehen.»
    «Ist schon okay.» Molly schüttelte den Kopf. «Ich habe Der Exorzist gesehen.»
    Mein Bruder lachte trocken. «Das ist nicht ganz das Gleiche», sagte er. «Menschen brauchen Gebete und Rituale, um einen Dämon in die Hölle zurückzuschicken. Wir sind stärker.»
    Er reichte Ivy die Hand, und als ihre zarten pfirsichfarbenen Finger sich mit seinen verschränkten, öffneten sich ihre Flügel, bis sie eine Spannweite hatten, die fast den ganzen Raum einnahm, und lange Schatten an die Wände warfen. Alle sahen mit offenem Mund zu, wie Licht von den ausgebreiteten Flügeln abstrahlte und sich wie eine Wolke um sie legte. Ihre Körper schienen zu summen und zu vibrieren, bis sie leicht vom Boden abhoben.
    Dann sprach Gabriel.
    «Im Namen von Christus, unserem Herrn, und allem, was heilig ist, befehle ich dir, zu gehen und diesen irdischen Körper dem Herrn zurückzugeben. Kehre zurück in die Feuergrube, aus der du gekommen bist.»
    Der Kopf des Dämons schnellte vor und zurück wie eine Peitsche, als ob er einen Anfall hätte. Die Wolke aus gedämpftem goldenem Licht kroch vorwärts. Für das menschliche Auge war sie wunderschön anzusehen, für einen Boten der Finsternis aber war es ein Zeichen des Todes.
    Der Dämon versuchte, an meinen Geschwistern vorbeizukommen, aber das Licht war wie ein Kraftfeld, das ihn zurückhielt. Er kämpfte wie ein Wahnsinniger, doch es war sinnlos. Als die Wolke ihn schon fast erreicht hatte, warf er sich zu Boden. Das Licht umrahmte und umschloss ihn wie Nebel, und schließlich stieg Rauch aus Schwester Marys Nase auf. Ein zischendes Geräusch wie Fleisch auf dem Grill erfüllte den Raum. Molly wich entsetzt zurück und hielt sich die Ohren zu, um dem würgenden Schreien des Dämons zu entkommen. Auch Xavier wurde blass und schluckte heftig mit gequältem Blick. Der Körper auf dem Boden erstarrte und bäumte sich in schaudernden Zuckungen auf. Im Unterleib wurde eine Wölbung sichtbar, die nach oben zu wandern schien, die Brust hinauf wie ein knollenförmiges Gewächs. Als unter all dem Grunzen und Keuchen das Geräusch einer brechenden Rippe erklang, zuckte Xavier zusammen. Die Wölbung kletterte den Hals der Frau hinauf, bis sie schließlich den Mund aufriss und zu würgen begann. Meine Geschwister konzentrierten sich noch mehr, so sehr, dass ihr Licht Schwester Mary Clares Hals regelrecht einschnürte, bis eine rauchende, dickflüssige schwarze Substanz aus ihrem Mund quoll und sich über den Boden ergoss wie ein toter Fisch.
    Ivy ließ ihre Hand sinken, faltete die Flügel zusammen und sank erschöpft auf die Knie, während Gabriel sich neben den Körper auf den Boden hockte. Von der Kreatur befreit, die sie vergiftet und als Geisel genommen hatte, sah Schwester Mary Clare völlig anders aus. Der boshafte Ausdruck auf ihrem Gesicht war einem Blick der Befreiung gewichen, trotz des Schmerzes, den sie verspürt haben musste. Ihr Gesicht war zwar noch zerkratzt und ramponiert, aber als sich ihre Lider flackernd öffneten, sah ich ihre hellblauen Augen. Die junge Frau seufzte vor Erleichterung auf, dann kippte ihr Kopf zur Seite. Gabriel beugte sich besorgt über

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