Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hänschen klein - Winkelmann, A: Hänschen klein

Titel: Hänschen klein - Winkelmann, A: Hänschen klein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
Vom Netzwerk:
streichelten und ertasteten die Spitze des neuen Höschens.
Saskia knöpfte ungeduldig sein Hemd auf, streifte es von seinem Oberkörper, streichelte seine warme Haut, presste sich ganz dicht an ihn. Er hob sie hoch, sie umklammerte ihn mit den Beinen. Küssend trug er sie ins Schlafzimmer und stellte sie vor dem Bett ab. Sie entwand sich seinem Griff, trat einen Schritt zurück. Im schmeichelnden Licht der Kerzen begann sie, sich auszuziehen, streifte zuerst die Schuhe ab, führte dann die Hände in den Nacken und öffnete das Kleid. Dabei sah sie ihn an. Ihr Blick sollte ihm sagen, dass sie angesehen werden wollte, es genoss, von seinen Augen verzehrt zu werden. Schließlich glitt das Kleid zu Boden, sie trat heraus, öffnete den BH und warf ihn zur Seite. Einen Augenblick noch verharrte sie in seinem Blick, trat dann schnell auf ihn zu, schmiegte sich an ihn, küsste ihn, ließ ihre Hände wandern und öffnete Gürtel und Knopf seiner Hose. Ein Schauer durchlief ihren gesamten Körper, als er ihr Ohrläppchen küsste und seine Finger die Muskeln ihrer Wirbelsäule nachzeichneten. Schließlich sanken sie nackt aufs Bett und es gab kein Halten mehr. Was sich seit den ersten Küssen draußen auf dem Schneiderhof zwischen ihnen aufgestaut hatte, fand nun seine Befreiung. Ihre Hände waren überall, tasteten, streichelten, Lippen und Zunge schmeckten jeden Zentimeter Haut, genossen, erregten, spielten. Sanfte, homogene Bewegungen, dann schneller, heftiger, Haut an Haut, heiße Feuchtigkeit dazwischen, wohlige Schauer, brennende Hitze – und endlich die Erlösung.
     
    Edgar erwachte schlagartig und schnellte nach vorn. Anna, die mit dem Kopf auf seinem Schoß eingeschlafen war, fiel beinahe vom Sofa. Der Fernseher sandte fahlblaue Lichtblitze in den Raum. Im raschen Wechsel flimmerten gewalttätige
Bilder eines Mordes über die Mattscheibe, eine Frau schrie, dazwischen übertrieben laut die Geräusche eines ins Fleisch dringenden Messers. Wenige Sekunden lang wusste Edgar nicht, wo er war. Jemand war aus dem Dunkel auf ihn zugesprungen, eine gewaltige, massige Gestalt, mit weit aufgerissenem Maul und zu Klauen geformten Händen.
    Er fand die Fernbedienung neben sich zwischen den Kissen und beendete mit einem Knopfdruck die Schlachterei. Anna richtete sich auf, blickte ihn aus verschlafenen, verständnislosen Augen an. »Was ist?«
    Ihre Stimme klang wie aus weiter Entfernung.
    Edgar rieb sich die Augen. Die verdammte Gestalt wollte einfach nicht verschwinden.
    »Ich … ich habe nur geträumt.«
    Ein Blick auf seine Armbanduhr. Mitternacht vorbei! Seit drei Stunden schliefen sie vor dem Fernseher. Jeder Knochen und Muskel in seinem Körper ließ es ihn spüren.
    »Lass uns ins Bett gehen«, sagte er und half seiner Frau beim Aufstehen.
    Sie küsste ihn auf die Stirn und wankte aus dem Wohnzimmer. Edgar blieb noch einen Moment sitzen. Er stützte den Kopf in die Hände, fuhr sich durchs Haar und versuchte, den Eindruck des Albtraums zu vertreiben. Noch immer pochte sein Herz unnatürlich schnell. Es war so erschreckend real gewesen, wie diese Gestalt aus dem Dunkel auf ihn zugesprungen war!
    Schließlich stand er auf und machte sich auf den Rundgang, die Lampen in den Fenstern zu löschen. Als er die in der Küche ausgeschaltet hatte, verharrte er vor dem Fenster und spähte hinaus. Der Himmel war jetzt von Wolken überzogen, dunkel lag der Hof da, die Scheune nicht mehr
als ein großer Schatten auf der anderen Seite. Alles wirkte friedlich, so wie es immer gewesen war. Edgar wollte sich eben vom Fenster abwenden, als er zusammenzuckte und nochmals hinaussah. War da nicht eine Bewegung gewesen? Am Schuppen für die Autos? Mit zusammengekniffenen Augen starrte er hinaus, doch es tat sich nichts. Nein, er hatte sich getäuscht. Er konnte den Schuppen in der Finsternis ja nicht einmal sehen. Trotzdem ging er in die Diele, schaltete die Außenbeleuchtung ein und kehrte ans Küchenfenster zurück. Zwischen Haus und Scheune bis hin zur Hofeinfahrt konnte er jetzt alles erkennen.
    »Etwas nicht in Ordnung?«
    Zum zweiten Mal an diesem Abend wurde sein Herz aufgepeitscht. Hastig fuhr Edgar herum und sah Anna in der Küchentür stehen.
    »Nein … nein, alles bestens.« Er versuchte sich in Gleichgültigkeit.
    »Warum hast du dann das Licht eingeschaltet?«
    »Nur so, ohne besonderen Grund.«
    Edgar nahm seine Frau bei den Schultern und führte sie aus der Küche in die Diele, löschte die Außenbeleuchtung und folgte ihr dann

Weitere Kostenlose Bücher