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Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Titel: Häschen in der Grube: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Sveland
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Klapse!«
    »Die gehört nicht nur in die Klapse, sie ist auch noch eklig. Klar, dass die Knoblauch essen will!«
    »Ja, wirklich fies. Schön, dass du jetzt hier bist, Julia!«
    Nora lächelte sie an, das Kompliment tat Julia gut, aber gleichzeitig schämte sie sich, weil es auf Tess’ Kosten ging. Aus dem Treppenhaus hörte man Schritte, dann kam Lovisa und setzte sich wieder an ihren Platz.
    »Hört zu, Mädels, Tess hat im Moment große Probleme. Ich möchte, dass ihr sie in Ruhe lasst.«
    Sussie sah aus, als hätte jemand sie geschlagen, eine Mischung aus Erstaunen und Ärger.
    »Was soll das, wir können doch nichts dafür, dass sie spinnt!«
    Zum ersten Mal sah Julia etwas Hartes in Lovisas Gesicht.
    »Stell dich nicht dumm, Sussie, du weißt genau, was ich meine!«
    Sie wandte sich an Julia.
    »Es tut mir leid, dass das heute passiert ist, es ist schon schwer genug, wenn man neu hier ist. Tess ist eigentlich sehr lieb und tut keiner Fliege was zuleide, wenn man sie nicht reizt.«
    Das Letzte sagte sie mit einem Blick zu Sussie.
    Julia nickte, wickelte die Spaghetti um die Gabel und steckte sie in den Mund. Sie waren inzwischen kalt und schmeckten nach nichts.
    Sussie hatte Küchendienst, deswegen blieb sie in der Küche. Julia und Nora gingen ins Wohnzimmer, wo Nora sich gleich auf eines der großen Sofas fallen ließ. Sie drückte auf die Fernbedienung, im Fernseher erschien ein Mann im Bärenkostüm, der tanzte und mit aufgesetzter Babystimme sprach.
    »Verdammt, wie langweilig. Jeden Abend hockt man hier und zieht sich eine schlechte Fernsehsendung nach der anderen rein. Ich steeeerbe!«
    Sie seufzte, Julia legte vorsichtig die Beine aufs Sofa. Sie lehnte sich an, und eine angenehme Müdigkeit breitete sich in ihr aus. Ihr machte es nichts aus, dass im Fernsehen nur ein langweiliges Kinderprogramm lief, sie konnte sich sowieso nicht konzentrieren. Der Fernseher war die perfekte Entschuldigung dafür, auf dem Sofa zu liegen und zu dösen.
    »Julia! Aufwachen!«
    Sie musste eingeschlafen sein, denn als sie die Augen aufschlug, lächelte sie ein unbekannter Mann an, Maud stand neben ihm.
    »Oh, wie spät ist es?«
    »Fast halb neun. Das ist Kricke, er arbeitet hier, er löst mich und Lovisa ab.«
    Kricke streckte die Hand aus.
    »Hallo, ich heiße Christian, werde aber Kricke genannt. Willkommen!«
    Julia setzt sich auf und gab ihm die Hand.
    »Und das ist Eva«, fuhr Maud fort und wandte sich an eine Frau Mitte fünfzig, die gerade hereinkam.
    »Hallo, du bist also Julia?«
    Julia nickte.
    »Willkommen!«
    Maud schaute sie an.
    »Ich gehe jetzt nach Hause. Wir sehen uns am Mittwoch, dann komme ich wieder!«
    Julia schaute zum Sofa hinüber, auf dem Nora gelegen hatte, aber das war leer. War Nora schon zu Bett gegangen?
    »Entschuldige, aber kann ich einfach ins Bett gehen? Ich bin so schrecklich müde.«
    Eva lächelte sie an.
    »Natürlich, wir sehen uns morgen wieder!«
    Sie ging nach oben, putzte sich die Zähne und wusch das Gesicht, dann zog sie den Schlafanzug an und kroch ins Bett. Die Müdigkeit war wie ein Hammer, der ständig schlug, aber dennoch konnte sie nicht schlafen. Hellwach und mit offenen Augen lag sie im Bett.
    Sie wusste nicht, wie spät es war oder wie lange sie so gelegen hatte, als die Tür ihres Zimmers mit einem Quietschen geöffnet wurde.
    Nora und Sussie kamen herein und schlossen die Tür schnell wieder hinter sich. Obwohl sie flüsterten, konnte man hören, wie aufgeregt sie waren.
    »Du, willst du mitkommen, wir wollen ein bisschen Spaß haben?«
    Sussie schaute sie fragend an, Nora lächelte. Julia setzte sich schläfrig im Bett auf.
    »Wie, Spaß haben?«
    »Na, Spaß halt, wirst schon sehen. Hier kann man doch nur versauern!«`
    Julia zögerte, sie musste an die dunkle Männergestalt denken, die sie neulich nachts gesehen hatte. Aber andererseits würde diese Einladung vielleicht nicht wiederholt werden.
    »Okay, ich ziehe mir nur was an.«
    Sie machte die Leselampe an und zog die Jogginghosen und ein T-Shirt an, die über dem Stuhl hingen.
    Im Flur war es stockdunkel, die Dielen knarrten ein wenig, als sie zum Fenster und der Feuerleiter schlichen.
    Nora kletterte als Erste hinaus und stieg so leise wie möglich die wackelige Eisenleiter an der Hausfassade hinab. Sie winkte Julia, dass sie nachkommen solle, die stieg vorsichtig hinterher.
    Sie liefen über die Wiese zu einem Loch in der Hecke, durch das Nora kroch. Sussie und Julia folgten ihr, dann waren sie auf der

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