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Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Titel: Häschen in der Grube: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Sveland
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eigenen vor. Ihr Lächeln und die warmen Hände, die sie sanft streichelten. Sie war wohl eingeschlafen und hatte keine Ahnung, wie spät es war, als sie davon aufwachte, dass Julia neben sie schlüpfte.
    »Darf ich bei dir schlafen? Ich hatte gerade einen Albtraum.«
    Sie wusste, dass Julia manchmal von Albträumen geplagt wurde, sie erzählte allerdings kaum etwas über die Details.
    »Klar.«
    Emma rutschte an den Rand der Matratze, damit Julia Platz hatte, und legte ihren Arm um Julias Taille. Gerade als sie wieder einschlafen wollte, hörte sie, dass die Tür leise geöffnet wurde. Sie spürte, wie sich jeder Muskel in Julias Körper anspannte und sie erstarrt dalag. Draußen war es dunkel, sie konnte also nicht sehen, wer sich zum Bett schlich. Sie konnte sich denken, dass die Gestalt Julias Bett erreicht hatte, denn sie hörte, wie jemand an Julias Decke zog.
    »Julia? Wo bist du?«
    Es war Carl, wer sollte es sonst sein. Sie verstand nicht, was er mitten in der Nacht in Julias Zimmer zu suchen hatte. Es war doch eher so, dass Kinder zu ihren Eltern liefen, wenn sie nachts aufwachten, nicht umgekehrt?
    Sie war jetzt hellwach und spürte, wie Julia sich an ihren Körper klammerte. Warum antwortete sie nicht, sie war doch wach?
    Carl blieb stehen und schien auf eine Antwort zu lauschen. Aber Julia hatte offenbar beschlossen, nicht zu antworten, und vielleicht kapierte Carl, dass auf der Matratze auf dem Boden zwei Mädchen lagen, denn plötzlich schlich er wieder aus dem Zimmer.
    Emma wusste nicht, was sie sagen sollte. Instinktiv verstand sie, dass etwas geschehen war. Sie wusste nur nicht, was.
    Langsam entspannte Julia sich, ihr Körper wurde wieder weich.
    »Julia?«
    Emma flüsterte, um die nächtliche Stille nicht zu stören. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Julia antwortete.
    »Ja?«
    »Was hat er gewollt?«
    Man hörte nur ihren flachen Atem, als sei sie sehr aufgeregt. Emma glaubte schon, dass Julia nicht antworten wollte, als die flüsternde Stimme sie durch das Dunkel erreichte.
    »Ich weiß nicht.«
    Emma starrte ins dunkle Zimmer und versuchte, die Angst zu verscheuchen, die angekrochen kam. Julia klammerte sich immer noch an sie, sie drehte sich zu ihr und hielt ihre Hand.
    Schließlich schlief sie ein, Julia vielleicht auch, denn als sie das nächste Mal die Augen öffnete, war es Morgen.

Carl erwachte mit einem Ruck. Die roten Zahlen des Weckers leuchteten im dunklen Schlafzimmer. 06:30, Zeit zum Aufstehen. Er setzte sich auf die Bettkante und schaute zu Gisela, die verschlafen blinzelte. Carl wandte den Blick ab, um nicht ihre dämlichen Augen sehen zu müssen, die ständig die seinen suchten.
    »Guten Morgen, Liebling! Hast du gut geschlafen?«
    Das Flehende in ihrer Stimme nervte ihn, und er strich die unsichtbaren Falten seiner Pyjamahose glatt, dabei seufzte er hörbar. Er ging ohne zu antworten ins Badezimmer. Der dunkelgelbe Morgenurin platschte ins Wasser der Kloschüssel. Das Bild von Giselas lächelndem Mund tauchte auf, Carl grinste, als der Strahl ihr Lächeln traf und es zerstörte.
    »So, so. Zeit, aufzustehen und Frühstück zu machen.«
    Ihr Gezwitscher und ihr blödes Gerede drangen zu ihm, er spülte demonstrativ, damit er es nicht hören musste. Warum konnte sie ihr nervöses Geplapper nicht bleiben lassen? Hörte sie nicht sein Schweigen?
    »Carl, ich gehe runter und setze Kaffee auf. Ist das recht? Oder trinkst du im Büro Kaffee? Habt ihr heute die Vorstandssitzung?«
    Er schaute sein Spiegelbild an, die Bartstoppeln, die er heute Morgen wegrasieren musste.
    »Carl? Hast du mich gehört?«
    Carl verzog das Gesicht und drehte sich zu Gisela um, die in der Tür stand und aussah, als warte sie auf eine Reaktion.
    »Herrgott noch mal, kannst du nicht mit deinem kompensatorischen Gebrabbel aufhören?«
    Er hörte selbst, wie genervt es klang, und – auch das noch – ihre Augen füllten sich mit Tränen. Es war vielleicht nicht seine Absicht, so ärgerlich zu klingen, aber andererseits hatte er es so satt, dass sie ihn nie in Ruhe lassen konnte. Es nützte offenbar nichts, dass er es ihr deutlich zeigte, sie wollte es einfach nicht verstehen.
    Gisela schlug die Augen nieder und verließ das Badezimmer. Er nahm den Rasierer und wollte mit der Rasur beginnen, als sein Hals sich plötzlich zusammenzog. Die wohlbekannte Panik, wenn die Luft sich durch die zu enge Luftröhre kämpfte, der zähe Schleim. Er griff nach seinem Asthmaspray und sprühte in den Hals, langsam öffnete

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