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Hahn, Nikola

Hahn, Nikola

Titel: Hahn, Nikola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe von Kristall
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erhalten.«
    »Bitte
entschuldigen Sie mich einen Moment, Herr Groß.« Richard ging mit Beck in den
Flur.
    »Habe
ich gerade richtig gehört?« fragte Beck.
    Richard
lächelte. »Herr Groß ist hier, um sich über Ihr Fahndungsplakat zu
beschweren.«
    »Soll
das heißen, er ist von selbst gekommen?«
    »Ja.«
Richard zeigte auf die Depesche. »Was hat er ausgefressen?«
    »Diebstahl
und Unterschlagung.«
    »Irgendwelche
Erkenntnisse über Gewaltdelikte?«
    Beck
schüttelte den Kopf. »Was sagt er?«
    »Er
gibt zu, am Dienstag mit einem Offenbacher Wirt namens Schumann bei Lichtenstein
gewesen zu sein. Wenn Sie wollen, können Sie das Verhör weiterführen.«
    »Ich
halte es für sinnvollen ihn zu zweit in die Mangel zu nehmen.«
    Richard
nickte. »Sie waren im Krankenhaus?«
    »Ja.
Wie es aussieht, ist sie über den Berg.«
    »Das
freut mich.«
    In
Becks übernächtigtes Gesicht trat ein Lächeln. »Mich auch.«
    Richard
zeigte zur Tür. »Dann können wir uns ja jetzt mit voller Hingabe unserem
Hauptverdächtigen widmen.«
    Beck
grinste. »Ich wette: Bis heute abend hat er gestanden.«
    »Vorausgesetzt,
er hat den Mord begangen.«
    »Meinen
Hut darauf: Er hat!«
    »Das
erklärt ja wohl, warum ich mich genötigt sah, bei meiner Vermieterin einen
anderen Namen anzugeben«, sagte Groß. nachdem ihm Beck den Inhalt der Depesche
vorgehalten hatte.
    »Wo
waren Sie am vergangenen Freitag?« fragte Richard.
    »In der
Stadt unterwegs.«
    »Geht
es auch etwas konkreter?« fragte Beck.
    »Hätte
ich geahnt, daß mein Tagesablauf für ein polizeiliches Verhörprotokoll benötigt
wird, hätte ich mir selbstverständlich entsprechende Aufzeichnungen gemacht.«
    »Haben
Sie bestimmte Örtlichkeiten aufgesucht oder jemanden getroffen?« fragte
Richard.
    Groß
zuckte mit den Schultern.
    »Warum
waren Sie seit Freitag nicht mehr in Ihrer Wohnung?« fragte Beck.
    »Ich
war von meiner Braut beauftragt, Möbel für die Aussteuer zu kaufen.«
    »Nachts
werden Sie die wohl kaum eingekauft haben, oder?«
    »Glauben
Sie mir etwa nicht?« Er zog sein Portemonnaie aus der Tasche und leerte es auf
Biddlings Schreibtisch aus. »Sie gab mir fünfhundert Mark. Dreihundert erhielt
sie heute zurück.«
    Richard
zählte das Geld. »Das beantwortet nicht die Frage, warum Sie seit drei Tagen
nicht zu Hause waren.«
    »Ich
war in verschiedenen Lokalitäten unterwegs und habe bei, nun ja.
Zufallsbekanntschaften übernachtet.«
    »...
die weiblichen Geschlechts waren und sich mit französischen Vornamen
vorstellten«, ergänzte Beck.
    Groß
lächelte. »Genau. Aber ich möchte nicht, daß das gegenüber meiner Braut erwähnt
wird.«
    »Waren
Sie auch in der Laterna Magica?« fragte Richard,
    »Ich
bedaure, aber die Gebühren in diesem Etablissement sind mir zu gepfeffert.«
    »Wie
heißt Ihre Braut?« fragte Beck.
    »Elisa
Koobs.«
    »Sie
haben sich also unter ihrem Namen in der Rohrbachstraße angemeldet«, sagte
Richard.
    »Wo
wohnt sie?« fragte Beck.
    Groß
nannte die Adresse.
    »Ist
sie dort jetzt anzutreffen?«
    Er
nickte.
    Beck
sah Paul Heusohn an. »Veranlassen Sie. daß sie hergebracht wird.«
    Groß
sprang auf. »Aber warum? Sie hat nichts damit zu tun!«
    »Womit?«
fragte Beck.
    »Mit
Lichtensteins Tod! Genausowenig wie ich!«
    »Setzen
Sie sich«, sagte Richard.
    »Ich
habe dieses Büro aus freien Stücken betreten, also werde ich es auch aus freien
Stücken verlassen!«
    Beck
trat ihm in den Weg. »Das werden Sie nicht. Herr Groß. Sie sind vorläufig
festgenommen.«
    »Das können
Sie nicht machen! Ich bin ein freier Bürger! Ich werde
    »Stellen
Sie sich dort an die Wand!« befahl Beck.
    »Es ist
besser. Sie tun. was er sagt«, sagte Richard.
    Beck
durchsuchte ihn. Er legte ein Heftchen Zündhölzer und einen Tabaksbeutel zu dem
Geld auf Richards Schreibtisch.
    »Ich
werde dann mal Ihren Auftrag erledigen, Herr Beck«, sagte Paul Heusohn. Richard
ging mit ihm hinaus.
    »Daß
Herr Groß freiwillig gekommen ist, spricht doch für ihn, oder?« sagte der Junge
im Flur.
    »Grundsätzlich
schon. Aber das ist im Moment unsere kleinste Sorge. Das Verhör wird eine Weile
dauern. Ich möchte Sie bitten, in der Zwischenzeit die von Groß gemachten
Angaben zu überprüfen. Wir benötigen eine Auskunft aus dem Offenbacher
Melderegister beziehungsweise Gaststättenverzeichnis, ob es dort einen Wirt
namens Schumann gibt. Des weiteren muß Elisa Koobs' Wohnung durchsucht werden.
Außerdem brauchen wir die Inhaberin des Seilergeschäfts, um eine

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