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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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zu essen für mich. Denn mein Magen beginnt gerade, sich selbst zu verdauen.«
    Danny setzte sich, und Tyler kramte in seinem Rucksack herum. Er zog mehrere Beutel mit irgendeiner hochkonzentrierten Eiweißpampe heraus und warf jedem von uns einen davon zu. Ich fing meinen gerade auf, als das Satellitentelefon bimmelte.
    Danny hob es vom Boden auf und reichte es mir.
    Ich suchte Tylers Blick. »Wie oft hat er schon angerufen?«
    »Zweimal.«
    Ich nahm das Gespräch an. »Hallo, Dad.«
    »James hat das Rudel verlassen.«

KAPITEL NEUNZEHN
    ’ t schuldige, was?« Mein Kopf fuhr zu Danny und Tyler herum. Danny zumindest musste eigentlich mitgehört haben, was mein Vater gesagt hatte. Aber die Gesichter der beiden blieben ausdruckslos. Ich für meinen Teil hatte eine weitere Schimpfkanonade meines Vaters über die mangelnde Kommunikation zwischen uns erwartet. Aber nicht das.
    Er räusperte sich. »James ist weg.«
    »Was meinst du mit weg? « Ich sprang auf, und mein Atem ging stoßweise. »Wurde er gefangen genommen, entführt – was denn nun? Freiwillig würde James das Rudel nie und nimmer verlassen.«
    Mein Vater grollte: »Doch, würde er. Er hat sich aus freien Stücken entschlossen, zum Einzelgänger zu werden.«
    »Wie bitte?« Zum Einzelgänger zu werden   – schlimmer konnte es für einen Wolf nicht kommen. Man verließ sein Rudel nicht. »Das kann nicht sein. Er lebt doch für nichts anderes als das Rudel, mein Gott!«
    »Er ist letzte Nacht auf und davon. Keine Spur von ihm, keine Nachricht, nichts über seinen Aufenthaltsort. Er hat sich noch nicht gewandelt. Also konnte ich auch noch nicht mit ihm reden. Aber wir befinden uns mitten in einem Krieg, Jessica. Spielräume kann ich ihm in einer solchen Situation nicht einräumen   …«
    »Dad«, versuchte ich mehr kühle Vernunft und mehr Ruhe in das Gespräch zu bekommen, »wir reden hier von James. Wenn er wirklich fort ist, gibt es dafür sicher einen verdammt guten Grund. Übereile bitte nichts, ehe wir nicht genau wissen, was losist. Vielleicht ist er unterwegs, um uns zu helfen. Nick könnte in Schwierigkeiten sein. Es könnte alle möglichen Gründe geben.«
    »Ich stehe im Begriff, mich einem Feind zu stellen, einem Rudel aus Einzelgänger-Wölfen, dessen vorrangiges Ziel es ist, meine einzige Tochter zu töten. Ich brauche jeden meiner Wölfe. Mein Stellvertreter, gleich hinter mir der oberste Wolf in der Befehlskette, spaziert nicht einfach davon, wie es ihm beliebt.« Dads Stimme hatte die Kälte und Härte von Stein und Stahl. »Was immer er für Gründe haben mag, keiner kann gut genug sein.«
    Ich blickte zu Tyler und Danny hinüber. Tyler schüttelte den Kopf und verließ die Höhle. Danny stieß einen leisen Pfiff aus. Es gab nichts, was wir noch hätten tun können.
    »Dad«, versuchte ich es noch einmal, »James ist loyal, dir treu ergeben. Das war schon immer so. Bitte zieh keine voreiligen Schlüsse. Was, wenn er entführt worden ist?«
    »Entführt?«, schnaubte mein Vater aufgebracht. »Ausgeschlossen! Aber er wird mir Rede und Antwort stehen, sobald wir ihn aufgespürt haben.«
    Scheiße. »Sobald wir zurück sind, häng ich mich da rein. Ich finde ihn, ganz sicher. In ein paar Minuten wollen wir los, um Rourke zu befreien. Danach hat James für uns höchste Priorität.«
    »Jessica«, die Stimme meines Vaters wurde mit einem Mal viel weicher, »handle klug und sei listig. Wappne dich, und lass die Jungs sich wandeln. Geht rein mit eurer gesamten Macht und Stärke. Halt dich nicht lang damit auf, Selene niederzuringen und endgültig zu besiegen. Mach sie kampfunfähig und befrei Rourke. Wir können uns später, wenn ihr alle zurück seid, als Rudel mit ihr und den Auswirkungen eurer Aktion befassen.«
    »Ich tue mein Bestes.«
    Mein Vater knurrte ins Telefon: »Tyler hat gesagt, eine riesige Skorpion-Spinne, eines von Selenes Geschöpfen, hat dich gestochen und dich gezwungen, dich zu wandeln. Aber als du in deiner wahren Gestalt warst, habe ich dich nicht erreichen können.«
    »Ich glaube, Selenes Zauber hat mich in   … in eine Art Koma versetzt. Was das genau für ein Zustand war, weiß ich eigentlich nicht recht.«
    »Tyler zufolge hast du weder geatmet, noch hat dein Herz geschlagen. Dennoch, so hat er mir versichert, seist du am Leben gewesen. Er hat die Verbindung zu dir gespürt. Ich auch. Ich wusste genau, dass du am Leben warst.«
    »Ich bin froh, dass du dich nicht zu sehr hast sorgen müssen. Die Sache hat mich ganz

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