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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Kleides küssen. Nein, sie war eine Frau, aus Fleisch und Blut, mit allen Fehlern, die Frauen an sich hatten. Und er mußte die Tatsache akzeptieren, daß man von Frauen ebensowenig Treue erwarten konnte, wie vom Wetter. Nur so lange sie in seiner Nähe war, konnte er sich ihrer Treue sicher sein. Also würde er es entsprechend einrichten. Sollten sie je von dieser Insel fortkommen, würde er sie mit nach Woodham nehmen - als Frau oder als Geliebte war ihm egal. Er würde auch Virginia mitnehmen und als seine Tochter anerkennen, ob sie nun von ihm war oder nicht. Und er und Cathy würden noch viele Kinder haben, von denen die Vaterschaft jedoch außer Frage stehen würde. Und dann war da noch Cray... Cray war sein Sohn, da gab es keinen Zweifel. Die drei waren in Woodham eine glückliche Familie gewesen, und sie konnten es wieder werden. Er war dumm gewesen, wegen Cathys Verbindung mit Harold eifersüchtig zu sein, mehr von ihr zu erwarten, als man von ihr erwarten konnte...
    Jon knirschte mit den Zähnen. Allein der Gedanke an Harold und Cathy zusammen im Bett, ließ ihn wütend werden. Also verdrängte er die Gedanken wieder, so gut es ging, was geschehen war, war geschehen. Virginia war der lebende Beweis dafür. Wenn er Cathy besitzen wollte - und das wollte er - mußte er sie als das akzeptieren, was sie war. Ein fehlbares, menschliches Wesen, wie er selbst.
    Während Jon seine persönliche Hölle durchmachte, war Cathy mit ihrem Dasein zufrieden. Die Tage auf der Insel schienen ihr wie goldene Augenblicke, die sie der Zeit geraubt hatten. Es existierten keine Vergangenheit, keine Zukunft, nur die sonnigen Momente der Gegenwart. Sie war von Wundern umgeben: ausreichend zu essen, Schutz und Wärme; der Nähe ihrer Tochter und des Mannes, den sie liebte. Die einzige Wolke an ihrem Himmel des Glücks war Cray, aber sie weigerte sich, daran zu denken. Ihm ging es gut, das wußte sie. Daß Jon noch immer Zweifel bezüglich der Vaterschaft Virginias hatte, kam ihr nie in den Sinn. Sie hatte gehört, wie er das Kind als seines akzeptiert hatte, und ihr Geburtsdatum mußte ihn endgültig überzeugt haben. Und er war so besorgt um sie beide, unternahm alles, daß es ihnen an nichts fehlte...
    Ihn verlangte nach ihr, das wußte sie, dennoch unternahm er aus Sorge um ihre Gesundheit keinen Versuch. Seine Rücksichtnahme wärmte ihr das Herz. Viele Männer hätten sie trotzdem genommen. Schließlich lag die Geburt nun schon über einen Monat zurück. Aber er war bereit, zu warten, und sie liebte ihn dafür. Schließlich hatten sie Zeit. Alle Zeit der Welt.
    Die Insel barg immer neue Überraschungen für sie. Daß Jon ihr verboten hatte, den Strand ohne seine Begleitung zu verlassen, war gut begründet. Im Wald gab es große Schlangen, die einen Menschen erwürgen konnten, aber es gab auch Affen, die lustige Gesichter zogen und denen immer irgendwelche Dummheiten einfielen, und Vögel aller Größen und Farben, die zwischen den Bäumen umherflogen, über den Strand rannten oder einfach hin und her stolzierten. Papageien, Kakadus und Flamingos begeisterten sie immer wieder von neuem.
    Die Papageieninsel, wie Cathy diese Insel getauft hatte, schien völlig unbewohnt zu sein. Zumindest im Augenblick. Jon hatte Anzeichen dafür entdeckt, daß sie von Zeit zu Zeit von Menschen besucht wurde, obwohl der Zweck dieser Besuche nicht ersichtlich war. Andererseits spielte es auch keine Rolle. Selbst wenn nur gelegentlich jemand auf diese Insel kam, standen ihre Chancen, gerettet zu werden, relativ gut. Jon errichtete einen großen Holzhaufen auf der größten Klippe, um ihn in Brand zu setzen, sollte ein Schiff in Sicht kommen. Dann, nachdem es nichts weiter zu tun gab, genoß er das unbeschwerte Leben auf der Insel.
    Eines Morgens, als Cathy ihren Unterschlupf verließ, entdeckte sie Jon am Rande der Bucht, wo er gebeugt in das Wasser starrte. Was um alles...? dachte sie und begann, zu ihm zu laufen. Als er ihre Schritte im Sand vernahm, sah er sie lächelnd an.
    »Guten Morgen, Schlafmütze«, sagte er. Cathy sah, wie ihm Blut über das Kinn lief. Ihre Augen weiteten sich und ihr fiel das Messer in seiner Hand auf. Dann sah sie, daß die eine Hälfte seines Bartes bereits verschwunden war.
    »Du hast dich geschnitten«, sagte sie.
    »Dessen bin ich mir wohl bewußt«, erwiderte er und drückte einen Finger auf die kleine Schnittwunde. »Und nicht nur an dieser einen Stelle. Die ganze rechte Seite meines Gesichts ist roh! Und das

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