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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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hoffnungsvollen Pläne, Harold zu entgehen, wurden zunichte, wenn sie sechs endlose Monate mit ihm zusammen war. Sie hatte so auf die Anwesenheit ihres Vaters, Marthas, ja sogar ihrer Tante gezählt, die Harold vermutlich davon abhalten würden, Gewalt anzuwenden, um sie dazu zu zwingen, den Eheakt zu vollziehen. Aber jetzt...! Und dann war da auch noch Cray! Sie konnte ihn doch unmöglich sechs Monate lang allein lassen. Und ihren Vater...
    »Natürlich machst du Witze«, sagte Cathy mit größtmöglicher Haltung.
    »Ich mache nie Witze, mein Täubchen«, antwortete Harold, der ihr Unbehagen ganz offensichtlich genoß. »Schließlich mußt du zugeben, daß es für einen frischgebackenen Ehemann ganz natürlich ist, wenn er seine Braut eine Zeitlang für sich alleine haben will. In einer Ehe gibt es so viele Dinge, die man gerne in trauter Zweisamkeit erlebt, meinst du nicht auch? «
    Der lüsterne Blick, mit dem er ihren Körper betrachtete, ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. Ich kann es nicht, dachte sie. Jede Zelle ihres Körpers schien ihr sagen zu wollen, sie solle aus der Kutsche springen und davonlaufen, bevor es zu spät war. Wenn sie sich vorstellte, wie Harolds Hände ihren nackten Körper berührten und sich sein korpulenter Körper mit ihrem vereinte, wurde sie von Ekel erfaßt.
    »Ich kann Cray nicht verlassen«, sagte sie mit fester Stimme.
    »Dein Bastard interessiert mich nicht, mein Täubchen. Du solltest mir dankbar sein, daß ich dir überhaupt gestatte, ihn zu behalten. Ich hatte ursprünglich sowieso vor, ihn in eine dieser ausgezeichneten Institutionen zu geben, die es in diesem Land im Überfluß gibt. Auf jeden Fall werde ich es nicht zulassen, daß er meine Pläne durchkreuzt. « Mit einer Handbewegung deutete er an, daß das Thema Cray für ihn damit erledigt war.

Cathys Temperament schäumte über, als sie vernahm, wie er ihren geliebten Sohn als Bastard bezeichnete. »Du, du...! « brach es aus ihr heraus, ohne daß sie eine Bezeichnung für ihn fand, die die Abscheu ausdrückte, die sie für ihn empfand.
    »Ich würde mir lieber auf die Zunge beißen, wenn ich du wäre, mein Täubchen«, riet ihr Harold bösartig, und seine Augen glitzerten freudig, weil er es geschafft hatte, eine solche Reaktion in ihr hervorzurufen. »Da gibt es immer noch diesen Piraten, weißt du. Solltest du mich ärgern wollen, werde ich keinen Finger rühren, um ihm zu helfen. Dann hängt man ihn auf, während du und ich unsere Hochzeitsreise genießen. «
    Cathy zitterte, und ihr Zorn wurde von einer Wut ganz anderen Ausmaßes abgelöst.
    »Du hattest mir dein Wort gegeben! « spuckte sie aus. »Du hattest mir dein Wort gegeben, daß du ihn retten würdest, wenn ich dich heirate! «
    »Und ich habe auch vor, mein Wort zu halten -solange auch du dich an die Abmachung hältst. Aber du solltest nicht vergessen, daß, solange der Pirat im Kerker sitzt - was er vermutlich noch viele Jahre tun wird - es nur eines Wortes von mir bedarf, um ihn hängen zu sehen. Ich würde dir raten, dir diesen Gedanken fest einzuprägen, während du dir überle gs t, wie du mir am besten eine Freude bereitest! «
    Cathy wollte ihn umbringen. Ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Handballen, daß es schmerzte. Hätte Harold sie besser gekannt, wäre er sich der Gefahr bewußt geworden, die von ihren Augen ausging. Aber er sah nichts weiter als eine gefügige Braut und gratulierte sich selbst dazu, daß er eine ausgezeichnete Möglichkeit gefunden hatte, sie in Schach zu halten.
    Cathy starrte ihn lange Zeit an, und ihre blauen Augen sprühten Feuer. Dann zwang sie sich dazu, sich zu entspannen. Wie Harold schon gesagt hatte, er besaß die Oberhand. Jon war seine Geisel, und Harold hatte ganz offensichtlich vor, ihre Liebe zu ihm dazu zu benutzen, die Erfüllung seiner Wünsche zu garantieren. Diese Drohung vor Augen, wurde es Cathy plötzlich klar, daß ihr nichts anderes übrig bleiben würde, als alles zu tun, was Harold von ihr verlangte, und das vielleicht sogar auf Jahre hinaus. Eine Welle der Verzweiflung erfaßte sie. Weshalb hatte sie daran noch nicht früher gedacht? Aber selbst wenn, was hätte sie schon tun können?
    Die Kutsche kam zum Stehen. Cathy sah überrascht auf. Vielleicht hatte Harold sie nur demütigen wollen; war es möglich, daß sie zum Haus ihrer Tante am Grosvenor Square zurückgekehrt waren? Wohin sonst...?
    »Siehst du jetzt, wie ich mein Wort halte, mein Täubchen? « fragte Harold betont fröhlich,

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