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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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als der Kutscher die Tür von außen öffnete. Cathy starrte ihn verständnislos an. Dann erkannte sie durch die geöffnete Tür die grauen Mauern des Gefängnisses von Newgate.
    »Sicher entschuldigst du mich einen Augenblick, damit ich deinen Piraten vor seinem verdienten Ende rette«, fuhr Harold fort. »Und denke daran, ich erwar-te von dir, daß du dein Versprechen ebenso einhältst, wie ich das meine. «
    Cathy sprach kein Wort, und Harold stieg aus. Schnell rutschte sie hinüber, schob die Vorhänge zur Seite und starrte hinaus.
    Es dauerte nicht lange, da wurde die Tür wieder aufgerissen.
    »Aussteigen, meine Teure«, befahl Harold mit einem Grinsen und reichte ihr die Hand. Cathy rührte sich nicht.
    »Willst du dich nicht von deinem Piraten verabschieden? Ich versichere dir, nach dem heutigen Tage wirst du ihn nie Wiedersehen. Du kannst schließlich nicht von mir verlangen, daß ich meine Gattin einen Eingekerkerten besuchen lasse. «
    »Weshalb tust du das? « Cathys Stimme wirkte schwach. Mehr als alles in der Welt wünschte sie sich, Jon sehen zu können, ihm zu sagen, daß sie ihn liebte und ihm zu erklären, weshalb sie getan hatte, was sie getan hatte. Aber sie kannte Harold zu gut, um zu wissen, daß er etwas anderes vorhatte. Nein, er plante irgend etwas Niederträchtiges.
    »Du begreifst schnell, mein Täubchen«, meinte Harold zustimmend. »Ich habe mit deinem Piraten noch eine Rechnung zu begleichen. Er hat ziemlich fest zugeschlagen, mußt du wissen. Ein paar Tage lang fürchtete ich schon, er hätte meine Milz verletzt. Jetzt möchte ich ihm ein paar Schmerzen zufügen. «
    »Ich weigere mich, dabei mitzumachen«, erwiderte Cathy langsam und ballte hilflos ihre Hände zu Fäusten.
    »Du wirst tun, was ich dir sage, meine Teure. Vergiß nicht, ein Wort von dir, eine einzige Bewegung von dir, die mir nicht gefällt, und er baumelt am Galgen. Ganz abgesehen davon, brauchst du dich gar nicht so aufzuregen. « Harold sah ihre geballten Fäuste an. »Ich versichere dir, deinem Piraten einen körperlichen Schaden zuzufügen, ist das letzte, was ich vorhabe. Schließlich bin ich, wenn ich es auch oft bedauere, ein Gentleman. Nein, ich möchte ihm nur das neue Glück unserer Ehe vor Augen führen - und was ich von dir verlange, mein Täubchen, ist die Darstellung meiner liebevollen Gattin. Ich hoffe für deinen Piraten, daß du überzeugend bist. Ich bin sicher, daß Hängen keine schöne Art ist, zu sterben. «
    Cathy starrte ihn an und erstickte fast an den Worten, die sie sich wünschte, aussprechen zu können. Wenn Jon hörte, daß sie Harold geheiratet hatte, würde ihn das tief ins Herz treffen, das wußte sie. Aber es war immer noch besser, wenn er emotionale Schmerzen erdulden mußte, als zu sterben. Außerdem würde er sicherlich verstehen, daß alles, was sie getan hatte, nur aus Liebe zu ihm geschehen war.
    Harold sah sie voller Vorfreude an. Cathys Kinn ging nach oben und ihr Blick verhärtete sich. Sie würde Harolds kleines Spiel mitspielen, weil er ihr keine andere Wahl ließ. Aber eines Tages würde sie mit ihm abrechnen! Mit eisiger Würde ließ sie es zu, daß Harold ihr aus der Kutsche half.
    Im Inneren des Gefängnisses stank es erbärmlich. Als sie von einem unterwürfigen Wärter durch die dunklen, feuchten Gänge geführt wurden, hielt Cathy es nicht länger aus, und sie preßte sich ein parfümiertes Taschentuch vor die Nase. Harold folgte ihrem Beispiel. Angeekelt sah sie zu, wie er durch sein spitzenbesetztes Taschentuch vor sich hinschniefte.
    Fast noch schlimmer als der Gestank waren die Geräusche. Leises Stöhnen vor Schmerz und Schreie der Verzweiflung verbanden sich zu einem teuflischem Chor. Cathy schauderte es, als sie daran dachte, daß Jon an einem solchen Ort gefangen gehalten wurde. Selbst die Hölle konnte nicht schlimmer sein, als  dies!
    In manchen Zellen, an denen sie vorüber kamen, jammerten die Gefangenen herzzerreißend, bettelten um Hilfe und klammerten sich an die Gitterstäbe wie Affen in einem Käfig. Harold wich jedesmal erschrocken zurück. Harold kreischte, versuchte aber sofort seine Feigheit zu verbergen, indem er den Wachen, die zu Hilfe geeilt kamen, zuschrie: »Peitscht sie aus! Peitscht sie aus! «
    »Nein! « schrie Cathy entsetzt aus, aber es war bereits zu spät. Die Wachen stürmten in die Zelle und schlugen mit riesigen Peitschen um sich, wobei sie die wehrlosen Gefangenen mit Obszönitäten beschimpften. Harolds Arm schlang sich um

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