Hallo Doktor
Beziehung.
Dieser Gedanke ließ ihn abrupt innehalten. Er musste seinen nächsten Schritt unbedingt sorgfältig planen, sonst riskierte er, dass sie ihm für immer davonlief.
Nachdem er den Grill auf der hinteren Terrasse angezündet hatte, legte er zwei T-Bone-Steaks auf den Rost und ging ins Haus, um Margaritas zu mixen. Dann legte er zwei To maten in die Mikrowelle und trug den Krug mit der Margarita zum Tisch. Bevor er sich setzen konnte, trat Michelle auf die Terrasse hinaus. Sie duftete wundervoll und sah noch wundervoller aus. Sie trug ein ärmelloses gelbes Strandkleid und lächelte ein wenig unsicher.
„Kann ich dir helfen?” fragte sie.
Nick fielen einige Möglichkeiten ein, wie sie ihm helfen konnte, nur hatte keine davon mit dem Abendessen zu tun. „Alles ist fertig.” Er deutete auf den Krug. „Möchtest du einen Drink?”
Anmutig setzte sie sich auf die Bank ihm gegenüber. „Gern.”
Er schenkte den Mix in ein Glas mit Salzrand und stellte es vor sie. Dann schenkte er sich selbst ein und setzte sich ebenfalls.
Michelle hielt das Glas ins gedämpfte Terrassenlicht. „Ist dies deine berühmte Margarita?”
„Ja, mein eigenes Rezept.”
Langsam trank sie einen Schluck und leckte sich das Salz von der Unterlippe. „Sehr gut.
Du solltest es vermarkten. Du weißt schon, falls du dich entschließt, dich aus der Medizin zurückzuziehen.”
Er räusperte sich und widerstand dem Drang, das Salz von ihrem sinnlichen Mund zu küssen. „Das wird wohl kaum so schnell passieren. Zumindest hoffe ich das.”
Sie beugte sich lächelnd vor. „Ich nehme an, du liebst, was du tust.”
Er liebte die Art, wie sie ihn ansah, mit ihren leuchtenden blauen Augen, in denen sich das Außenlicht spiegelte, und er liebte ihr Grübchen und … sie?
Rasch verdrängte er diesen beunruhigenden Gedanken und meinte: „Die Medizin bedeutet mir alles.”
„Alles?”
„Na ja, jetzt wo du es erwähnst, nicht absolut alles. Kelsey bedeutet mir alles. Sie ist der Grund, weshalb ich jeden Tag aufstehe und zur Arbeit gehe, selbst wenn es das Letzte ist, was ich tun will.”
Michelle seufzte leise. „Sie kann sich glücklich schätzen, dich zum Dad zu haben.”
„Sie hat auch eine großartige Mom.”
„Wie nett von dir, das angesichts deiner Probleme mit deiner Exfrau zu sagen. Wie heißt sie eigentlich?”
Er wollte nicht über seine gescheiterte Ehe sprechen, aber nun hatte er seine Exfrau erwähnt. „Ihr Name ist Bridget.”
„Oh. Ein schöner Name.” Sie sagte das mit wenig Begeisterung, möglicherweise sogar mit einer Spur Eifersucht.
„Sie ist eine gute Frau. Nur weil es zwischen uns nicht klappte, heißt das noch nicht, dass sie ein schlechter Mensch ist.”
Michelles Miene verfinsterte sich. „Ich habe nicht behauptet, dass sie ein schlechter Mensch ist. Ich fälle nie ein Urteil über jemanden, den ich nicht mal kenne.”
Es ging doch nichts darüber, den Abend zu vermasseln, bevor er richtig begonnen hatte.
„Das weiß ich. Manchmal fürchte ich nur, dass die Leute denken, ich würde sie wegen unserer schief gelaufenen Ehe verachten. Es war allgemein bekannt, dass wir am Ende überhaupt nicht mehr miteinander auskamen, aber jetzt versuchen wir Freunde zu sein.”
„Legst du wirklich solchen Wert darauf, was andere Leute von dir denken?”
„Ich versuche es nicht zu tun, aber manchmal fällt es mir schwer. Um Kelseys willen möchte ich, dass jeder glaubt, wir hätten uns im Guten getrennt.”
„Sehr edel von Ihnen, Dr. Kempner.” Michelle hob ihr Glas zum Toast. „Auf Trennungen im Guten.”
Nick war nicht sicher, ob er darauf anstoßen wollte. Spielte sie auf ihn und Bridget an oder plante sie bereits eine Trennung im Guten, sobald ihre gemeinsame Zeit um war?
Das würde er auf keinen Fall zulassen, zumindest nicht kampflos.
Er hob sein Glas und sah sie entschlossen an. „Ich trinke auf Neuanfänge.”
8. KAPITEL
Michelle dachte während des ganzen Abendessens über Nicks rätselhaften Trinkspruch nach.
Was wollte er von ihr? Hatte er eine dauerhafte Beziehung im Sinn? Eine, bei der man sich jeden Tag anrief und jeden Abend sah? Oder hatte sie seine Absicht falsch interpretiert? Und wenn es das war, was ihm vorschwebte, konnte sie ihm oder sich selbst vertrauen und eine Beziehung aufbauen, trotz des Risikos, dass es böse enden könnte?
Michelle saß allein auf dem Sofa und wartete darauf, dass Nick aus der Dusche zurückkam. Sie war verwirrt. Sieh den Tatsachen ins Auge,
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