Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)
weihnachtlich geschmückt und trägt uns selbst gekaufte Kekse auf.
Nachdem wir die 25-minütige Fernsehserie verfolgt und hinreichend beschwatzt haben, steht dem zweiten Teil des Abends nichts mehr im Wege.
»Stellt euch vor«, lenkt Alex die Diskussion auf sich, »Georg (ihr angeblicher Altherr) hat mir ein überaus verlockendes Angebot unterbreitet.«
»Und, spann uns doch nicht so auf die Folter!«
»Ich habe euch doch schon mal gesagt, dass ich unwahrscheinlich gerne nach Dubai fliegen würde.«
Sie erntet dabei einstimmiges Gemurre. Es vergeht beinahe keine einzige Zusammenkunft, wo sie uns nicht die Ohren von den arabischen Emiraten voll schwärmt.
»Und ihr wisst auch, dass die Reise in diese wunderbare Stadt für mich leider momentan vollständig indiskutabel ist, da es sich bei meinem löchrigen Reiseetat finanziell überhaupt nicht ausgehen würde.«
»Ja, darüber wissen wir auch Bescheid«, geben wir einstimmig zurück.
»Georg will mir nun, unter einer winzig kleinen Bedingung, diesen Ausflug nach Dubai schenken.«
»Und wie genau sieht diese »Winzige« Bedingung aus?«, fragt Caro skeptisch nach.
»Unser Deal lautet: Wenn ich es schaffe, bis Mitte Februar acht Kilo abzuspecken, dann steht der Reise in den sonnigen Süden nichts mehr im Wege«, erklärt uns Alex stolz. »Das müsste doch zu bewerkstelligen sein, was meint ihr?«
An dieser Stelle sei erwähnt, dass Alex in unserer Mitte als absolutes Abnehm-, Hungerkur- und Diätversuchskaninchen gilt. Es gibt keine einzige Wunderdiät, die sie noch nicht getestet hätte. Der daraus resultierende Erfolg lässt sich zumeist auch wirklich sehen.
Aber, aber, aber ... der Jojo-Effekt tritt bei ihr und ihren Problemzonen bedauerlicherweise gleich im Anschluss an die quälenden Schlankheitskuren unverzüglich zutage.
»Ja, das bekommst du sicherlich auf die Reihe«, bemerke ich anspornend. »Und die Motivation ist wirklich toll!«
»O ja! Das heißt im Klartext: Ich muss pro Woche ein Kilo in Angriff nehmen. Danach wird mir ein verheißungsvoller Urlaub spendiert und ich kann meine duftigen Sommerkleidchen in Größe achtunddreißig auch endlich einmal ausführen!«
»Also, so einen kleinen Sugar-Daddy hätte ich auch ganz gerne«, stellt Caro lächelnd fest.
»Tja, wer hat, der hat«, erwidert Alex schmunzelnd. »Wie sieht’s jetzt eigentlich mit Kurt aus?«
»Nun, als ich ihm gesagt habe, dass wir unsere dürftige Affäre am besten vergessen und dort anknüpfen sollten, wo wir vor dem Techtelmechtel abgebrochen haben, da schien er der glücklichste Mensch auf Erden zu sein«, entgegnet Caro schulterzuckend. »Es regneten keine wütenden Schimpfparolen auf mich herab, es gab keine Tränen – nun ja, vielleicht ein paar Freudentränen seinerseits - und kein einziges böses Wort ist seinen Lippen entwichen. Er hat mich sogar bereitwillig in die Arme geschlossen, mich liebevoll gekniffen und zum Abschied hat er mir außerdem noch einen feuchten Schmatz auf die Stirn verpasst.«
»Ungewöhnlich.«
»Ja! Er war fast schon wieder zu happy, als ich ihm das eröffnet hab’. Irgendwie sollte mir das zu denken geben.«
»Unkomplizierter Typ, was?«
»Ja, zum Glück! Ich darf mir auch nach wie vor Milch und Zucker von ihm ausborgen«, erklärt uns Caro heiter und spreizt dabei ihre Lippen zu einem ansehnlichen Lächeln. »So genug von mir, jetzt zu dir! Hat ER schon angerufen?«, will sie aufgeregt von mir wissen (an dieser Stelle muss ich Alex noch kurz in meine neueste Bekanntschaft einweihen).
»Nein, leider nicht«, antworte ich ein wenig betrübt.
»Ach, das wird er schon noch. Immerhin ist er ja noch im zuversichtlichen Zeitrahmen«, versucht mich Nike aufzumuntern.
»Ja, ihr habt bestimmt recht! Aber, nur mal angenommen, dass er sich aus irgendeinem Grund nicht bei mir melden kann, vielleicht weil’s dort, wo er ist, keinen Handymasten gibt, oder weil er sich beide Hände gebrochen hat und er dadurch die kleinen Tasten des Handys nicht mehr drücken kann, soll ich dann bei ihm durchklingeln?«
»Also, wenn du meine ehrliche Meinung wissen willst?«
»Natürlich, sonst würde ich ja nicht fragen.«
»Ich würde es lassen«, antwortet mir Alex geradlinig.
»Das ist wie in dem Film ‘ Er steht einfach nicht auf dich’ . Soll ich das einfach akzeptieren?«, frage ich nach. »Aber was wäre, wenn er nun doch der Richtige wäre? Sollte ich dann nicht den Stier bei den Hörnern packen, die Initiative ergreifen und ihn mit allen zur
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