Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Titel: Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Farndon
Vom Netzwerk:
diese Beweise als ausreichend akzeptieren. Allerdings würde er ergänzen, dass Kalifornien zu existieren aufhörte, wenn niemand mehr hinsähe.

 Wann ist ein Mensch tot?

Medizin, Oxford
    In der Vergangenheit wurden Menschen für tot erklärt, wenn ihr Herz stillstand, ihr Blut nicht mehr zirkulierte und sie nicht mehr atmeten. Ärzte überprüften also durch Abhorchen der Brust den Herzschlag, gelegentlich machten sie auch den berühmten Spiegeltest, um zu sehen, ob sich Feuchtigkeit aus der Atemluft an der Oberfläche niederschlug. Die in den 1960er-Jahren entwickelten Maßnahmen wie die Herz-Lungen-Reanimation oder die Defibrillation bewiesen jedoch, dass auch Menschen mit Herzstillstand ins Leben zurückgeholt werden können. Die traditionelle Definition verlor also an Gültigkeit. Menschen, deren Herz-Kreislauf-System ausfällt, werden heute als »klinisch tot« bezeichnet.
    Wiederbelebungsmaßnahmen müssen aber sehr bald nach einem Kreislaufstillstand beginnen, denn sobald das Blut nicht mehr zirkuliert, werden die Körperzellen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, was zu Schädigungen führt. Je länger die Sauerstoffzufuhr ausbleibt, desto massiver sind die Schädigungen – speziell im Gehirn, das schon nach drei Minuten ohne Sauerstoff gravierend geschädigt ist. Nur wenn der Patient zum Zeitpunkt des Kreislaufstillstands massiv unterkühlt ist, setzt die Hirnschädigung später ein. Den Weltrekord in dieser Hinsicht hält ein Kleinkind, das erst nach 40 Minuten unter Wasser aus einem eiskalten See gerettet wurde – und keinerlei Folgeschäden davontrug. Manche Ärzte glauben sogar, dass Kinder in extremer Kälte bis zu eine Stunde lang klinisch tot sein können, ohne Hirnschäden davonzutragen.
    Ist das Gehirn aber erst einmal massiv geschädigt, gibt es keine Hoffnung auf Wiederbelebung mehr. Laut Gesetz gilt deshalb in den meisten Ländern ein Mensch als tot, wenn er hirntot ist. Der Begriff »Hirntod« bezeichnet das irreversible Ende aller Hirnaktivität aufgrund von weiträumig absterbenden Nervenzellen. Der genaue Zeitpunkt, an dem dieser Zustand eintritt, ist jedoch schwer zu ermitteln. Ärzte betrachten den Tod mittlerweile als Prozess, in dem einzelne Körperfunktionen sukzessive ausfallen, und nicht mehr als singuläres Ereignis, sodass es eigentlich keinen Todeszeitpunkt mehr gibt.
    Zuweilen ist die Bestimmung des exakten Todeszeitpunkts jedoch wichtig. Ist zum Beispiel der Verstorbene Organspender, müssen die Organe möglichst bald nach dem Eintritt des Todes entnommen werden, weil sonst auch sie durch Sauerstoffmangel geschädigt werden. Deshalb führen Ärzte Untersuchungen durch, um nach Anzeichen für Gehirnaktivität zu suchen. Die Methoden sind zwar unterschiedlich, konzentrieren sich aber auf die Prüfung von Schmerzreaktionen und Reflexen. Beispielsweise wird untersucht, ob die Pupillen auf Lichteinfall reagieren oder ob die Augenlider bei Berührung zucken.
    Einem Arzt genügen diese Tests, um festzustellen, ob jemand tot ist. Dennoch muss das Ergebnis von einem zweiten Arzt bestätigt werden. In Großbritannien muss oft zusätzlich die Messung der Hirnstromtätigkeit durch zwei Elektroenzephalografen durchgeführt werden; erst wenn beide Geräte über 24 Stunden keinerlei Hirnaktivität aufgezeichnet haben, wird ein Mensch im juristischen Sinn als tot erklärt.
    Schwierigkeiten entstehen dadurch, dass manche Zustände einem Hirntod ähneln, etwa wenn der Patient zu viel Alkohol oder Drogen konsumiert hat oder durch ein Trauma ins Koma gefallen ist. Fälle, in denen bei einem Patienten eine Hirnaktivität nicht mehr feststellbar ist, der Kreislauf aber noch arbeitet (wenn auch vielleicht nur mithilfe von Maschinen), sind Gegenstand vieler Irritationen und Kontroversen. Besonders beunruhigend ist der Zustand des Wachkomas, bei dem größte Teile der Großhirnfunktion ausfallen, der Patient jedoch atmet. Die Augen des Patienten sind geöffnet, reagieren aber auf keinerlei Reize.
    Verzweifelte Angehörige kämpfen oft um die Erlaubnis, die lebenserhaltenden Maßnahmen eines Wachkomapatienten, der keine Anzeichen dafür zeigt, jemals das Bewusstsein wiederzuerlangen, aber dennoch im Sinne des Gesetzes nicht für tot erklärt werden kann, einstellen lassen zu dürfen. 1996 wachte der amerikanische Polizist Gary Dockery nach acht Jahren aus dem Wachkoma, das ein Kopfschuss verursacht hatte, auf und war sofort wieder im Besitz seines Sprachvermögens. Seine Gesundung war jedoch nur von

Weitere Kostenlose Bücher