Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)
und damit das eigene Überleben zu sichern. Eisbären jagen kleinere Tiere wie Robben, Löwen ernähren sich von Grasfressern wie Zebras und Antilopen.
Große Raubtiere brauchen große Mengen Fleisch und eine entsprechend große Population an Beutetieren. Deswegen muss notwendigerweise die Anzahl der Jäger kleiner sein als die der Beutetiere. Tatsächlich sorgt die Natur für ein ziemlich konstantes Verhältnis von Raub- zu Beutetieren. Wächst der Bestand an Beutetieren, steht für die Jäger mehr Nahrung zur Verfügung und ihre Zahl wächst ebenfalls, was wiederum den Bestand der Beutetiere verringert. Dadurch sinkt das Nahrungsangebot für die Raubtiere und ihr Bestand nimmt ab, bis das Gleichgewicht wiederhergestellt ist.
Selbstverständlich muss auch die Beute der großen Raubtiere sich ernähren, und so befinden sich die großen Raubtiere oft am Ende einer langen Nahrungskette oder vielmehr -pyramide, denn die Zahlen werden immer größer, je weiter man nach unten geht. Für jeden Eisbären muss es, sagen wir mal, zehn Robben geben. Und jede Robbe benötigt als Nahrung 40 Heringe. Von den Heringen braucht jeder wiederum 800 Ruderfußkrebse zum Überleben, die wiederum jeweils 24 000 Portionen Phytoplankton verspeisen. Das bedeutet: Um einen einzigen Eisbären zu ernähren, braucht man eine gewaltige Pyramide von Organismen, die auf 8 Milliarden Phytoplankton-Organismen ruht. Es ist also wenig überraschend, dass es relativ wenige große Raubtiere gibt.
Tatsächlich ist die Anzahl der Raubtiere aber noch geringer, als es dieses einfache numerische Verhältnis andeutet. Biologen bezeichnen die Stufen der Pyramide als Trophieniveaus (von griechisch trophe , Ernährung). Nahrungsaufnahme ist gleichbedeutend mit Energieaustausch, und aus den Grundgesetzen der Thermodynamik folgt, dass bei jeder Energieumwandlung auch Energie in Form von Wärme verloren geht. Von einem Trophieniveau bis zum nächsthöheren ist also stets ein Energieverlust zu verzeichnen.
Die ursprüngliche Energiezufuhr geschieht normalerweise über Sonnenlicht, das autotrophe Organismen (»Selbst-Ernährer«) unter Einsatz chemischer Stoffe aus der Umgebung in Nahrung umwandeln. Alle anderen Organismen sind heterotroph, greifen also auf diese ursprüngliche Energiequelle zu, indem sie sich entweder von den autotrophen Organismen ernähren oder von anderen Lebewesen, denen wiederum autotrophe Organismen als Nahrungsquelle dienen. 7 Da große Raubtiere in der Nahrungskette weit von der autotrophen Basis der Pyramide entfernt sind, ist ihr Trophieniveau durch einen hohen Energieverlust gekennzeichnet. Entsprechend gering ist ihre Anzahl.
Aufgrund ihrer Stellung an der Spitze der Nahrungspyramide sind große Raubtiere auch besonders anfällig für Umweltkatastrophen. Wann immer ein Lebensraum gestört wird, hat das Auswirkungen auf allen Ebenen der Pyramide, und üblicherweise leiden die Tiere an der Spitze als Erste. Wegen der vor allem im letzten Jahrhundert immer massiver gewordenen Eingriffe des Menschen in die Natur sind die von Haus aus in geringer Anzahl vorhandenen großen Raubtiere extrem selten geworden, da ihre Lebensräume und damit auch ihre Nahrungsvorkommen schrumpfen. Die Großwildjagd dezimiert den Bestand zusätzlich. Die Säbelzahntiger in Nordamerika sind wohl vor 10 000 Jahren durch die menschliche Jagd ausgestorben. Heute sind durch die Kombination von Umweltzerstörung und Jagd viele Arten der seltenen großen Raubtiere vom Aussterben bedroht.
7 Das gilt auch für Bakterien und Pilze, die sich von totem organischen Material ernähren, indem sie es zersetzen.
Gibt es zu viele Menschen auf der Welt?
Humanwissenschaft, Oxford
Bei dieser heiklen Frage gehen die Meinungen stark auseinander. Heute leben auf der Erde zweifellos mehr Menschen als jemals zuvor. Wir sind schon über 7 Milliarden, und jede Sekunde kommen drei oder vier weitere Menschen hinzu. Angesichts der riesigen und rapide wachsenden Zahl ist es verständlich, dass einige Untergangspropheten ein unheilvolles Ende verkünden, da die Weltbevölkerung für die endlichen Ressourcen der Erde vielleicht bald zu groß wird.
Die Vorstellung von einer »Überbevölkerung« auf der Erde geht auf Thomas Robert Malthus zurück, der Ende des 18. Jahrhunderts davor warnte, dass die Anzahl der Menschen so weit anwachsen könne, dass sie die Tragfähigkeit ihres Lebensraums übersteige. Der Begriff »Malthusianische Katastrophe« entstand, der die Verelendung der
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