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Hand und Ring

Titel: Hand und Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Kathrine Green
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er.
    Ja, mehrmals.
    Und er gibt zu, daß er der Bucklige war?
    Gewiß.
    So werden Sie ihm auch von dem Mord erzählt haben, für den er sich schon deshalb interessieren muß, weil er in so seltsamer Beziehung dazu stand. Hat er Ihnen gegenüber keine Meinung über den Fall geäußert?
    Gryce interessiert sich für jeden Kriminalfall, doch spricht er seine Meinung nicht aus, bevor er ihn gründlich studiert hat. Dazu hat er nur Zeit, wenn der Fall ihm übergeben wird. Will man wissen, was Gryce über ein Verbrechen denkt, so muß man ihn mit der Ermittlung des Täters beauftragen.
    Während Ferris nachdenklich im Zimmer auf und ab ging, wechselten Byrd und Hickory verständnisvolle Blicke miteinander.
    Herr Bezirksanwalt, begann ersterer, wenn Sie Gryces Rat in dieser Sache zu haben wünschen, so lassen Sie sichdurch keine Rücksicht auf uns davon abhalten. Wir bekennen beide, daß unsere Weisheit an diesem Fall zuschanden geworden ist, und Gryce hat mit seinem Urteil schon manchem aus der Verlegenheit geholfen.
    Ja, ja, bestätigte Hickory, lassen Sie den Alten nur kommen; je mehr Klarheit in die Geschichte gebracht wird, um so besser.
    Gut, meinte Ferris, sagen Sie mir also, wo ich ihn finden kann.
    Heute abend ist seine Adresse in Utica; bis morgen früh könnte er hier sein.
    Solche Eile hat es nicht, versetzte der Bezirksanwalt und versank wieder in Nachdenken.
    Dies benutzend, wandte sich Byrd an seinen Kollegen. Bevor wir abgedankt werden, sagte er mit gedämpfter Stimme, wüßte ich gern Ihre wahre Meinung. Heraus mit der Sprache! Sie halten Mansell nicht für den Täter – an Fräulein Dares Schuld können Sie unmöglich glauben – wer soll denn also den Mord begangen haben?
    Er nicht, denn er hält sie für schuldig. Sie nicht, denn sie glaubt, daß er der Verbrecher ist. Also ein dritter, der außer allem Zusammenhang mit den beiden steht.
    Etwa Valerian Hildreth? flüsterte Byrd.
    Möglicherweise ja, gab Hickory zurück.
    Die beiden Detektivs sahen einander erleichtert an.
    Ferris war aufgestanden. Eines ist ganz unzweifelhaft unsere Pflicht, sagte er, wir müssen unverzüglich Fräulein Dare davon in Kenntnis setzen, daß sie das Opfer einer Täuschung ist, wenn sie annimmt, sie sei damals mit ihrem Geliebten in der Hütte zusammengetroffen. Ihre Ueberzeugung von Mansells Schuld beruht gewiß hauptsächlich darauf, daß sie glaubt, er habe sie ihr gegenüber zugegeben. Daß sie in diesem Irrtum gelassen wurde, geschah ohne Zweifel in guter Absicht, aber den beiden ist damit einschweres Unrecht geschehen, und die Folgen waren verhängnisvoll. Die Sache muß sofort ins reine gebracht werden. Holen Sie das Fräulein hierher, Byrd, Sie werden sie noch in dem Gerichtshause finden, denn sie bat mich, im untern Zimmer bleiben zu dürfen, bis die Menge sich verlaufen habe.
    Byrd zögerte nicht, der Aufforderung Folge zu leisten; auch er sah ein, wie wichtig es sei, das Mißverständnis schleunig aufzuklären, welches durch die Verheimlichung von Hickorys unbedachter Tat entstanden war.

Vierunddreißigstes Kapitel.
    Schon nach wenigen Minuten kehrte Byrd in Begleitung von Fräulein Dare zurück. Sie sah bleich und erschöpft aus, aber der entschlossene Ausdruck ihres Gesichts sagte deutlich, daß ihr Vorsatz nicht erschüttert sei.
    Den Bezirksanwalt, der sie höflich begrüßte, sah sie mit unsichern Blicken an und sie blieb gesenkten Hauptes von ferne stehen, als erwarte sie willenlos seine Befehle. Ferris bot ihr einen Stuhl, worauf sie näher trat.
    Sie haben mich rufen lassen, sagte sie nach einer verlegenen Pause, vielleicht um eine Erklärung meines Benehmens zu hören, eine Versicherung, daß meine heutige Aussage vor Gericht der Wahrheit entsprach?
    Nein, Fräulein Dare, versetzte Ferris mit Nachdruck. Ich habe Sie auf zu vielen Widersprüchen betroffen, um ferner Ihrer eigenen Bürgschaft für die Wahrhaftigkeit oder Falschheit Ihrer Angaben zu trauen. Auch handelt es sich jetzt nicht um Bekenntnisse Ihrerseits; mir selbst liegt die Pflicht ob, Ihnen eine Eröffnung zu machen. Die Männer, die Sie hier sehen, haben sich leider beim Forschen nach demMörder der Frau Klemmens in ihrem übergroßen Eifer Täuschungen erlaubt, welche ihre Auftraggeber, wären sie davon unterrichtet gewesen, nie und nimmermehr gestattet hätten.
    Sie blickte betroffen bald den Bezirksanwalt, bald die verlegenen Gesichter der beiden Detektivs an. Ich verstehe nicht, wovon Sie reden, murmelte sie.
    In den verflossenen Wochen

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