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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Charlie Brown mit euch zusammen ansehen?« fragte er.
    Vicky klatschte in die Hände. »Au ja!«
    »Nicht schon wieder«, stöhnte Gia und verdrehte die Augen.
    »Dir muß doch wenigstens die Musik gefallen.«
    Sie folgten Vicky, die fröhlich vor ihnen herhüpfte, durch den Flur in die Bibliothek. Gia hatte an der Inneneinrichtung nicht viel verändert, außer daß sie die Schutzdeckchen von den Samtsesseln entfernt hatte. Es dauerte volle zwanzig Minuten, in denen er zwischen Gia und Vicky auf einer kleinen Couch saß, bis Jack sich wieder ausreichend gereinigt fühlte, um einzunicken.

17

    »So«, sagte Kernel. »Sie hatten den ganzen Tag Zeit, um in Erfahrung zu bringen, wer dieser Mann ist, und Sie haben noch immer keine Ahnung.«
    Sam Baker wirkte nervös, als Kernel ihm zusah, wie er im Wohnzimmer seines Apartments auf und ab ging. Und das war gut so. Er verdiente es, mehr als nur nervös zu sein. Er sollte viel eher niedergeschlagen aussehen und sich zu Tode schämen. Dieser namenlose Fremde hatte ihn nicht nur zu einer Witzfigur degradiert, sondern auch sein ansehnlicher Bonus war ernsthaft in Gefahr.
    »Es ist fast so, als existierte dieser Kerl gar nicht.«
    »Oh, er existiert, Mr. Baker. Das können ein paar Überlebende aus Ihrem Team jederzeit bestätigen.«
    »Ja, aber jemand mit einer solch ausgefeilten Technik sollte einen Ruf, einen Namen, irgend etwas Typisches haben. Leute wie ich oder Leute, die ich kenne, sollten schon von ihm gehört haben. Er ist offensichtlich ein Söldner, und wenn er ein Söldner ist, dann müßte ich ihn kennen. Burschen wie er tauchen nicht plötzlich aus dem Nichts auf. Sie fallen nicht vom Himmel. Sie haben eine Laufbahn hinter sich, haben sich Stufe um Stufe hochgearbeitet. Aber nicht dieser Kerl. Er ist wie ein Gespenst, das plötzlich erscheint, alles durcheinanderbringt und dann verschwindet.«
    »Sein Name interessiert mich nicht im mindesten«, sagte Kernel und hielt mühsam seine Wut im Zaum. Dieser Mann war ein kompletter Idiot. Warum hatte Nazer nicht jemand Fähigeren engagiert? »Ich will lediglich, daß Sie ihn aus dem Weg schaffen.«
    »Ich kann ihn wohl kaum aus dem Weg schaffen, wenn ich ihn nirgends finden kann.«
    »Vielleicht findet er Sie?«
    Er gewahrte einen kurzen Ausdruck der Unsicherheit, ehe Bakers Miene sich verhärtete. »Ich bin auf ihn vorbereitet. Sobald ich ihn zu Gesicht bekomme, ist er ein toter Mann.«
    »Wir wollen es hoffen«, sagte Kernel und wandte sich ab.
    Er hatte einen unruhigen Vormittag hinter sich, an dem er die Nachrichtensendungen überwacht – in jedem Zimmer lief ein Radio oder ein Fernseher – und darauf gewartet hatte, die Meldung von einer revolutionären Energiequelle zu hören, die die Welt verändern würde. Aber er hatte nichts dergleichen mitbekommen. Wie lautete das amerikanische Motto? Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten. Ja, in diesem Fall traf das hundertprozentig zu.
    Und je länger die Zeitspanne ohne Neuigkeiten dauerte, desto besser war es.
    Kann ich Hoffnung schöpfen, fragte er sich.
    Falls Alicia Clayton Beweise für etwas derart Ehrfurchtgebietendes wie die Technologie ihres Vaters hätte, wäre sie sicherlich längst damit an die Öffentlichkeit gegangen. Sie hätte die Nachricht der ganzen Welt verkündet.
    Je länger ihr Schweigen anhielt, um so wahrscheinlicher war es, daß sie und ihr Mietling – ihr »Söldner«, wie Baker ihn nannte – im Haus nichts gefunden hatten.
    Kernel hatte den ganzen Tag gefastet und darum gebetet, daß es sich so verhielt. Und dann kamen wunderbare Neuigkeiten, ein Anruf von Gordon Haffner, der erzählte, er hätte vom Anwalt dieser Clayton-Frau gehört, und der Verkauf des Hauses machte Fortschritte.
    Kernel hatte sein Glück kaum fassen können. Nun könnte er endlich nach Riad zurückkehren und sich darum kümmern, Ghali vor einem Strafprozeß zu bewahren.
    Aber dann hatte der Zweifel den Kopf erhoben wie eine Wüstenratte. Was wäre, wenn ihr Bestreben, den Verkauf des Hauses voranzutreiben, nur ein falsches Spiel war, eine List, um ihn dazu zu verleiten, in seiner Wachsamkeit nachzulassen? Kernel hatte sich mit Baker in Verbindung gesetzt, der damit beschäftigt gewesen war, die Leichen seiner Männer wegzuschaffen, und ihm befohlen, sich des Peilsenders in der Handtasche der Clayton-Frau zu bedienen, um ihre Bewegungen zu überwachen. Bis jetzt hatte sie ihren Arbeitsplatz nicht verlassen.
    Vielleicht hatte sie tatsächlich die ernsthafte Absicht, das

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