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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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habe gehört, wie er seinem Mandanten darlegte, daß er Sie wegen schwerer Körperverletzung anzeigen wolle, außerdem wolle er gegen Sie eine Zivilklage wegen Schmerzensgeld für die Verletzungen, die Sie seinem Mandanten zugefügt haben, anstrengen. Er sprach außerdem davon, sich an die Krankenhausverwaltung zu wenden und Sie von Ihrem Posten entfernen zu lassen, weil – und das sind seine genauen Worte – ›Ihre gewaltbereite und instabile Persönlichkeit eine Gefahr für alle Menschen in Ihrer Umgebung darstellt.‹«
    Alicia spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte, als sie nach hinten gegen die Wohnungstür sank. »Na, wie toll.«
    Das war genau das, was sie jetzt gut brauchen konnte – weitere Gerichtskosten. Und außerdem war auch noch ihr Job in Gefahr. Was passierte da mit ihrem Leben?
    »Aber er meinte weiter, er würde Ihnen anbieten, alle Anschuldigungen fallenzulassen, wenn Sie Ihre Anklage gegen Stevens wegen Kindesmißbrauchs zurückzögen.«
    Alicia erstarrte, als die Wut an ihrer Wirbelsäule emporraste und ihre Augen auflodern ließ. »Niemals. Ich will, daß dieses Schwein als Pädophiler überführt und registriert wird, damit er sich nie mehr einem Kind nähern darf.«
    Matthews Lächeln war knapp und verkniffen, aber sein zustimmendes Nicken machte ihr Mut.
    »Gut für Sie. Aber ich hoffe, Sie wissen, daß Sie in dieser Sache eine ziemlich holperige Straße vor sich haben.«
    Alicia wußte es. Und sie fragte sich, ob sie irgendwann ans Ende dieser Straße gelangen würde.
    »Darf ich Sie mal was fragen?« sagte sie. »Welches Interesse haben Sie an dieser ganzen Sache?«
    »Oh, da gibt es einiges«, erwiderte er, und sie bemerkte, daß seine Wangen sich allmählich röteten, während er antwortete. »Ich habe eine Zeitlang bei der Sitte gearbeitet, und diese Kinderfreunde waren immer am schwierigsten festzunageln. Sie haben meistens Geld und können sich gute Anwälte leisten, ihre Opfer geben im allgemeinen schlechte Zeugen ab, und sie scheinen rechtschaffene Bürger zu sein, was die ganze Sache schwierig macht …«
    »All das weiß ich nur zu gut«, fiel Alicia ihm schnell ins Wort und drängte das Gefühl der Übelkeit in ihrer Magengrube zurück. »Aber warum gerade dieser Fall?«
    Seine Wangen röteten sich noch intensiver. »Weil mir die Arbeit, die Sie mit den Kindern im Center leisten, imponiert.« Er lächelte beinahe verlegen. »Und mir hat gefallen, wie Sie sich Stevens vorgenommen haben. Dazu gehörte Mut.«
    Kein Mut, dachte Alicia. Ich war in dem Augenblick ein wenig verrückt.
    »Und schließlich«, fuhr er fort, »wollte ich Sie im Hinblick auf das, was von diesem Stevens-Anwalt zu erwarten ist, ins Bild setzen. Damit Sie vorbereitet sind, wenn er losschlägt.«
    »Danke«, sagte sie. »Das finde ich sehr nett von Ihnen.« Und so meinte sie es auch.
    »Und ich wollte Sie wissen lassen, daß Sie in dieser Sache nicht allein sind. Das System dreht manchmal die falschen Leute durch die Mangel. Selbst wenn Sie im Recht sind, können die Barry Finemans dieser Welt die Gerichte dazu benutzen, Sie anstelle ihrer Klienten zu bestrafen. Aber Sie haben einen Verbündeten. Ich werde mich mal ein wenig eingehender mit Floyd Stevens befassen und sehen, was ich über ihn zutage fördern kann.«
    »Meinen Sie, das hilft?«
    Er zuckte die Achseln. »Das weiß man vorher nie. Manchmal …«
    Das Telefon klingelte. Wahrscheinlich das Center.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie und ging an Matthew vorbei ins Wohnzimmer. Aber es war nicht Raymonds Stimme, die sie hörte, nachdem sie den Hörer abgenommen und sich gemeldet hatte.
    »Alicia? Jack hier. Wir müssen reden.«
    Jack! Sie blickte schuldbewußt zu dem Detective in der Diele, der dort von einem Fuß auf den anderen trat. Sie konnte sich in diesem Moment kaum über das Thema Brandstiftung unterhalten.
    Sie senkte die Stimme. »Hm, ich kann im Augenblick nicht frei reden.«
    »Ich möchte das sowieso nicht am Telefon abhandeln.«
    »Ich komme aber ganz bestimmt nicht zu Julio’s. Dort war es entsetzlich.«
    »Ich dachte eher an Ihre Wohnung.«
    Zwei Besucher an einem Tag? Das war ja schon fast ein Rekord. Sie fand Jack ein wenig beängstigend. Wäre es nicht ein wenig unvorsichtig, mit ihm allein zu sein?
    »Also, ich weiß nicht so recht.«
    »Werden Sie da sein?«
    »Ja, aber …«
    »Gut. Dann bei Ihnen.«
    Sie gab sich geschlagen. »Okay, aber ginge es nicht … später?«
    »Klar. Nach dem Mittagessen. Wie lautet Ihre

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