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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nickte. »Das kenne ich sehr gut. Dieses Problem habe ich auch gelegentlich.«
    Es ist nicht immer ein Problem, dachte sie. Manchmal ist es eine Lösung.
    Sie konnte erkennen, daß er sich entspannte. Das war gut – und es war schlecht. Er nahm wahrscheinlich an, daß er nun freie Bahn hatte.
    Während des Essens und noch eine ganze Stunde danach unterhielten sie sich, wobei Will versuchte, mehr über sie und ihr Leben zu erfahren, während Alicia ihm ständig auswich und dafür mit einem ständigen Strom von Fragen konterte, die ihn dazu zwangen, von sich selbst zu erzählen.
    Das Fazit des Abends war, daß Alicia das Porträt eines durch und durch anständigen Mannes geliefert bekam, der gerne Bier trank, mit Begeisterung Barsche angelte und ein Basketball-Fan war. Außerdem war er ein engagierter Detective, der es geschafft hatte – bis jetzt zumindest –, sich nicht von dem beißenden Zynismus anstecken zu lassen, der die meisten Großstadtcops zu infizieren schien.
    Und Will? Als sie das Restaurant verließen, bezweifelte Alicia, daß er nun viel mehr über sie wußte als zu dem Zeitpunkt, als er das Restaurant betreten hatte.
    Während der Heimfahrt betrachtete Alicia aus dem Augenwinkel seine Hände, die das Lenkrad umfaßten. Es waren starke Hände und starke Arme. Sie fragte sich unwillkürlich, wie diese Arme sich wohl anfühlten, wenn sie sich um sie legten. Es machte ihr nur selten etwas aus, allein zu sein, und die meiste Zeit war sie ohnehin viel zu beschäftigt, um zu bemerken, daß sie allein war.
    Aber es gab Zeiten, meistens nachts, wo sie den unwiderstehlichen Drang verspürte, sich an jemandem festzuhalten, schützende Arme um sich zu spüren. Oder sich ganz einfach nur wünschte, festgehalten zu werden.
    Sie fühlte sich entspannt und sicher, als Will vor ihrem Apartmenthaus anhielt. Und sie war innerlich hin und her gerissen: Sollte sie ihn heraufbitten? … sollte sie ihn fragen, ob er noch mit heraufkommen wollte?
    Und dann erklang ein Pieper.
    Will schaute auf seinen Gürtel. »Meiner ist es nicht.«
    Alicia fischte ihren aus der Schultertasche und spürte, wie ihre gute Stimmung schlagartig verflog, als sie die Nummer auf dem Display erkannte.
    Hectors Station. Es konnte nur einen einzigen Grund geben, weshalb man sie um diese Uhrzeit rief.
    »Will, können Sie mich zum St. Vincent’s fahren? Schnell? Und nicht nur das, sondern so schnell es geht?«
    Anstelle einer Antwort ließ er in einem Alarmstart die Reifen durchdrehen.

Samstag

1

    Nach nur drei Stunden Schlaf war Alicia wieder im Krankenhaus, diesmal auf der Intensivstation für Kinder. Der kleine Hector Lopez hatte in der vorangegangenen Nacht einen Rückfall gehabt – schwere Anfälle und Atemstillstand. Sie und das Personal hatten ihn wieder hingekriegt – aber nur ganz knapp.
    Will hatte stundenlang unten im Parterre in der Wartezone gesessen. Er kannte Hector nicht, hatte ihn noch nie gesehen, dennoch schien er aufrichtig besorgt zu sein. Schließlich konnte Alicia ihn dazu überreden, nach Hause zu fahren.
    Er hatte sie an sich gedrückt und ihr viel Glück gewünscht. Und sie hatte ihm nachgeschaut und bei sich gedacht, daß er wirklich etwas ganz Besonderes war.
    Aber nun betrachtete sie Hector. Er war bewußtlos, hatte einen dünnen endotrachealen Schlauch im Mund, der sich zu einem dickeren Schlauch schlängelte. Seine knochige Brust hob und senkte sich im zischenden Rhythmus des Atemgeräts neben seinem Bett.
    Sie hörte ein Klopfen an der gläsernen Trennwand zu ihrer Linken, drehte sich um und sah Harry Wolf, der ihr von der anderen Seite aus irgendwelche Zeichen machte. Sie hatte ihn wegen der Anfälle um Rat gebeten. Er hatte eine Rückenmarkspunktion vorgenommen. Hectors zentraler Nervendruck war ziemlich hoch, und die Flüssigkeit war leicht getrübt gewesen. Nicht gut, überhaupt nicht gut…
    Alicia ging zur Tür und zog die Schutzmaske bis zum Kinn hinunter. »Harry. Was haben Sie gefunden?«
    Sein Gesichtsausdruck war ernst. »Candida im CSF.«
    Alicia seufzte. Verdammt. Das war die Erklärung für den Anfall. Obgleich es sie eigentlich nicht völlig überraschte, hatte sie gehofft, daß der Kinderneurologe etwas finden würde, das sich ein wenig einfacher behandeln ließ.
    »Hat er noch mal einen Anfall gehabt?« wollte er wissen.
    »Nein. Aber es wird sicherlich bald wieder losgehen, wenn ich diesen Hefepilz nicht unter Kontrolle kriege. Das Problem ist, daß sich sein Immunsystem sozusagen im freien Fall

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