Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
erzählte, möglicherweise zutraf, oder etwa doch?
Nein. Jack war sich darüber im Klaren, dass er nur wenig über die Endzeit wusste, aber er wusste von einer Lady, die wahrscheinlich unter ziemlich starken Drogen stand, während sie auf ihn wartete.
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Jack saß während Professor Romas Begrüßungsansprache neben Lew. Er interessierte sich weniger für die Worte – irgendein Mischmasch aus »Zusammenfluss von Ideen« und »die Wahrheit verbreiten« und »die Tarnung wegreißen« und so weiter – als für den Redner.
Roma – diesmal ohne seinen Affen – trug einen sehr eleganten hellgrauen Armani-Anzug mit einem schwarzen kragenlosen Hemd, das bis zum Hals zugeknöpft war. Er sah aus wie ein sehr reicher und moderner Geistlicher. So ungern Jack es vor sich selbst zugab, er musste sagen: Der Knabe war ein begnadeter Redner. Er wanderte mit einem schnurlosen Mikrofon über die Bühne, unterstrich seine Worte mit dramatischen Gesten und redete ansonsten frei und ohne Notizen. Aufrichtigkeit und Hingabe schwangen in jedem seiner Worte mit. Hier war endlich einmal ein Mensch mit einer Mission.
Die biographischen Angaben am Ende des Programmhefts berichteten, dass er in South Carolina geboren war und nun als Professor für Anthropologie an der Northern Kentucky University lehrte.
Jack fragte sich, wie ein Collegeprofessor sich Armani-Anzüge leisten konnte. Vielleicht trat er oft als Redner bei öffentlichen Veranstaltungen auf, denn er schien in dieser Richtung eine einzigartige Gabe zu haben. Er hatte dieses Auditorium von etwa dreihundert Personen voll unter Kontrolle. Sie lauschten ihm mit andächtiger Aufmerksamkeit und applaudierten jedes Mal, wenn er eine kurze Pause machte. Das Publikum selbst überraschte Jack. Die SESOUP-Mitglieder waren älter, als er erwartet hatte. Das Durchschnittsalter musste bei über vierzig liegen. Es gab viele ergraute Köpfe im Auditorium, das zu etwa gleichen Teilen aus Frauen und Männern bestand. Aber sie waren ausnahmslos weiß – er hatte, seit er sich im Hotel aufhielt, erst ein einziges schwarzes Gesicht gesehen.
Er hatte mit viel mehr exotischen Erscheinungen gerechnet, und tatsächlich entdeckte er auch einige ätherisch aussehende, langhaarige Newager und den unvermeidlichen bärtigen fetten Burschen, der seine Michelinmännchenfigur in ein viel zu enges T-Shirt mit der Aufschrift »Entführte treiben es im Weltall« gezwängt hatte. Er sah jedoch vorwiegend ältere Männer mit weißen Schuhen und schmalen Krawatten mit Klammern mit dem Symbol einer fliegenden Untertasse darauf, außerdem Matronen in Steppjacken und Polyesterhosen, verklemmt wirkende Ingenieurstypen mit Taschenklammern zum Schutz vor Taschendieben und Hosenträgern. Die Städte, aus denen sie kamen und die auf den Ansteckausweisen genannt wurden, lagen in Staaten wie Colorado, Missouri und Indiana.
Insgesamt betrachtet, was an den Mitgliedern von SESOUP so erstaunlich erschien, war ihre absolute Durchschnittlichkeit. Der amerikanische Mittelstand schien sich brennend für Verschwörungen zu interessieren.
Jack wusste nicht recht, ob er sich darüber freuen oder sich deswegen Sorgen machen sollte.
Nach der stehenden Ovation für Romas Begrüßungsrede strömten alle zum Cocktailempfang in den großen angrenzenden Raum. Jack beobachtete, wie sich Singles, Ehepaare und ganze Gruppen hocherfreut strahlend und einander umarmend begrüßten.
»Die wirken doch wie ein richtig freundlicher Verein«, stellte er fest.
Lew nickte. »Es sind anständige Menschen. Viele kennen sich aus ähnlichen Organisationen. Die meisten sind wie Melanie und ich – keine nahen Angehörigen und nur wenige Kontakte zu ihren Nachbarn. Für viele von uns sind diese Konferenzen fast so etwas wie Familientreffen.« Er hielt zwei Getränkemarken hoch. »Haben Sie Durst? Ich gebe einen aus.«
»Ich dachte, Sie trinken nicht.«
»Heute Abend mache ich eine Ausnahme.«
»Okay. Ich nehme ein Bier. Egal welches, so lange es nicht von Anheuser-Busch kommt.«
Während Lew sich durch die Menge zur Bar schlängelte, blieben zwei Frauen mittleren Alters vor Jack stehen.
Die Größere der beiden stellte sich als Evelyn So-und-so vor. Sie war eine große, üppige Blondine in einem hellroten Kleid, kurzen weißen Söckchen und glänzenden Sandalen an den zierlichen Füßen – alles, woran Jack in diesem Augenblick denken konnte, war eine Figur aus einem alten Comicstrip … Little Dots gefräßige Freundin…
Little
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