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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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den Pistolengriff. Es rastete mit einem satten Klicken ein. Das letzte Teil in dem Paket war ein neues Schulterhalfter. Er nahm den Unterdrücker ab, putzte ihn und steckte ihn in die Tasche, wischte auch die Pistole ab und verstaute sie dann im Holster, und das Holster befestigte er auf dem Rücken an seinem Gürtel. Dann achtete er darauf, dass sein Rollkragenpullover diese Stelle vollkommen abdeckte.
    »Seit wann trägst du Rollkragenpullover?«, wollte Abe wissen.
    »Seit einer Stunde.« Die langen Ärmel und der hohe Kragen verdeckten seine Verbrennungen. Und er hatte vielleicht auch noch eine andere Verwendung für den Rollkragen. »Sieh dir das mal an.«
    Er setzte sich – behutsam – einen weichen Khakibuschhut auf den Kopf, dann setzte er eine übergroße Pilotensonnenbrille auf.
    »Wie sehe ich aus?«
    »Wie ein Soldier-of-Fortune-Abonnent. Aber es deckt eine ganze Menge auffälliger Merkmale ab.«
    Jack hatte sich zu Hause kritisch betrachtet. Die Aufmachung verbarg die Wundnaht und seine blauen Augen. Er hatte keine Ahnung, ob eine Polizeizeichnung von ihm nach den Ereignissen des Morgens die Runde machte oder ob die Cops ein Fahndungsgesuch nach einem Mann mit einer Schädelverletzung und einem verbrannten, misshandelten Gesicht herausgegeben hatten.
    Jack ging zur Tür. »Wir frühstücken morgen. Ich gebe einen aus. Was möchtest du?«
    »Eier Benedict, aber mit Gänseleberpastete anstatt mit Schinken.«
    »Kriegst du.«
    »›Kriegst du‹, sagt er«, hörte Jack hinter sich aus Abes Mund. »Ein fettfreies Brötchen mit Tofuaufstrich, das ist es, was ich kriege.«
    Jack hielt an einem Münzfernsprecher an und wählte Nadias Handynummer. Er machte dies seit seiner Rückkehr schon zum dritten Mal. Es meldete sich noch immer niemand, daher versuchte er sein Glück mit der Nummer der Wohnung ihrer Eltern. Eine Frau mit einem schwerfälligen polnischen Akzent meldete sich. Nadia wäre nicht zu Hause, sagte sie. Jack glaubte in ihrer Stimme einen seltsamen Unterton zu hören.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Mrs. Radzminsky?«
    »Nein. Es ist alles in Ordnung. Wer ist da überhaupt?«
    »Mein Name ist Jack. Ich…« Er wagte einen Schuss ins Blaue. »Ich habe ihr geholfen, Douglas Gleason zu suchen.«
    »Doug ist gefunden worden. Er hat heute Nachmittag angerufen.«
    Nun, wenigstens gab es heute doch noch eine gute Nachricht. »Hat er erzählt, was mit ihm passiert ist?«
    »Meine Nadje ist zu ihm gefahren, aber sie hat noch nicht angerufen. Sie sagt, sie wolle anrufen, und sie ruft immer an, aber heute hat sie nicht angerufen.«
    »Bestimmt freuen die beiden sich so sehr, dass sie einander wiedersehen, dass sie es vergessen hat.«
    »Meine Nadje ruft immer an.«
    »Sie wird sich bestimmt schon bald melden.«
    Aber während er auflegte, wusste Jack, dass er sich dessen absolut nicht sicher war. Er hatte diesen Doug niemals kennen gelernt, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand, der seine eigene Software zu entwickeln pflegte, seinen Computer zertrümmert und dann für zwei Tage von der Bildfläche verschwindet. Laut Nadia wussten sie und Gleason einige schlimme Dinge über GEM. Und jetzt hatte niemand eine Ahnung, wo sie abgeblieben sein könnten.
    Vielleicht erfuhr er es, ehe die Nacht vorüber war.
     
     

13
     
    Jack befand sich an vorderster Front des Rushhourverkehrs und schaffte es mit dem Buick in kurzer Zeit bis zur GEM Fabrik im Marine-Terminal-Viertel. Nur wenige Blocks entfernt fand er einen Parkplatz und kehrte zu Fuß zur Laderampe von GEM zurück. Ein drei Meter hoher Maschendrahtzaun mit einer Krone aus Stacheldraht hielt ihn vom Ort des Geschehens ab, wo Zweihundertpfundfässer, bedruckt mit dem Pharma und TriCef, auf einem Förderband in einen Lastzug wanderten. Uniformierte Wachleute sicherten das Gelände.
    Offensichtlich ein höchst wertvolles Antibiotikum.
    Jack wünschte sich, es wäre bereits fünf Stunden später und kurz vor Sonnenuntergang, aber Nadias Verschwinden beunruhigte ihn in einer Weise, der er sich nicht entziehen konnte. Außerdem bot das Tageslicht auch gewisse Vorteile.
    Jack kehrte zu seinem Wagen zurück, zog die P-98 aus dem Holster und schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf. Dann fuhr er zurück zum GEM-Gelände und parkte in zweiter Reihe vor der Laderampe. Ein schneller Rundblick zeigte ihm, dass niemand auf dem Bürgersteig in der Nähe zu sehen war. Er lud durch, drehte das Seitenfenster ein Stück hoch und legte den Pistolenlauf darauf – da

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